Kirche

Aschau begrüßt neuen Pfarrer

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Ein guter Ochse fängt langsam zu ziehen an, aber er zieht beständig weiter“, zitierte der neue Pfarrer von Aschau Paul Janßen eine alte Bauernweisheit und bewies damit seinen Gemeindemitgliedern, dass er die heimische Sprache spricht, sie in klare Bilder bringen kann und damit recht gut ins Priental passt. „Ich bitte um Geduld. Ich bin jetzt da, mit all meinen Fähigkeiten und Einschränkungen; ich will meine ganze Kraft auf meine neue Aufgabe verwenden und meinem Namenspatron dem Völkerapostel Paulus nacheifern. Mein Vorgänger Johannes Palus hat mir ein geordnetes Haus hinterlassen, hier ist ein gutes und fruchtbringendes Weiterarbeiten möglich. Ich freue mich auf ein gutes Zusammenleben hier in Aschau und im Pfarrverband Oberes Priental“.

Der Dekan des Erzbischöflichen Dekanates Chiemsee Daniel Reichel begrüßte Pfarrer Janßen im übervollen Gotteshaus und gratulierte der Aschauer Pfarrgemeinde, dass sie bereits nach einem halben Jahr wieder einen Pfarrherrn erhalten habe. „Ich freue mich, dass ich innerhalb eines halben Jahres gleich zweimal nach Aschau kommen darf: beim letzten Mal mussten wir Pfarrer Johannes Palus nach Rom verabschieden, jetzt dürfen wir Pfarrer Paul Janßen begrüßen“.

Schon lange hatten die Aschauer auf diesen Tag gewartet, an dem der neue Pfarrherr offiziell der Gemeinde vorgestellt würde und mit der symbolischen Übernahme der Kirchenschlüssel und dem Rundgang in der Pfarrkirche die Verantwortung für den gesamten Pfarrverband übernehmen würde. So war die Kirche bis zum sprichwörtlich letzten Platz gefüllt, über 20 Fahnenabordnungen der Vereine von Aschau, Frasdorf, Sachrang und Umrathshausen standen mit ihren Fahnen, Bannern und Standarten im Altarraum und gaben dem neuen Pfarrherrn erstmals die Ehre. Die gesamte Geistlichkeit und die Ministranten aus allen vier Pfarrgemeinden zogen mit Dekan Reichel und Pfarrer Janßen in das Gotteshaus ein. Hermann Overmeyer, während der Abwesenheit des rechtmäßigen Pfarrherrn eingesetzter Pfarradministrator verlas vor der versammelten Gemeinde die Urkunde von Reinhard Kardinal Marx, in der Paul Janßen als neuer Pfarrer mit der Leitung der Aschauer Pfarrgemeinde und des Pfarrverbandes Oberes Priental beauftragt wird. Dekan Daniel Reichel führte den frisch ernannten Pfarrherrn dann an alle Stationen im Gotteshaus, an denen er künftig tätig sein wird. An der Kirchentür überreichten ihm die vier Kirchenpfleger Werner Weyerer aus Aschau, Johannes Fischer aus Frasdorf, Eva-Maria Scheck aus Umrathshausen und Georg Graf von Saurma aus Sachrang den großen Kirchenschlüssel  zum Hauptportal und damit die Schlüsselgewalt über alle Kirchenbauten des Pfarrverbandes. Beichtstuhl, Ambo und Hochaltar waren die weiteren Stationen an denen er sein Amt als Seelsorger in verschiedenen Funktionen ausüben wird. Der Kirchenchor mit Rupert Schäffer und Christine Klinger an der Orgel sowie die Musikkapelle Aschau umrahmten den Gottesdienst musikalisch.

Die Gebirgsschützenkompanie Aschau begrüßte Pfarrer Janßen mit einem Ehrenspalier und geleitete ihn ins Gotteshaus. Nach dem Gottesdienst trafen sich die Pfarrgemeinde und der ganze Pfarrverband bei einem reichhaltigen Mittagsbüfett erstmalig mit ihrem Pfarrer im Pfarrheim. Viele Vereinsvorstände nutzten die Gelegenheit um sich und ihre Institutionen vorzustellen. Bürgermeister Peter Solnar hieß den neuen Pfarrer ganz herzlich in Aschau willkommen. Damit er die wichtigsten Fakten über seine neue Wirkungsstätte gleich komprimiert beieinander habe, überreichte er ihm als allererste Information die Aschauer Chronik; in der kommenden dunklen Jahreszeit bleibe bestimmt ein wenig Zeit für das Studium der Aschauer Verhältnisse von gestern und heute. Zum besseren Kennenlernen schlug er ihm ein paar gemeinsame Schafkopfabende vor, beim Kartenspielen lerne man sich schließlich am Besten kennen. Es gebe in der Zukunft ganz viele gemeinsame Berührungspunkte und die gemeinsame Arbeit solle stets auf das Wohl der Menschen in der Gemeinde ausgerichtet werden.

Paul Janßen (53), war zuletzt vier Jahre lang Pfarrer und Leiter des Pfarrverbands in Trostberg. Er ist in Bad Tölz geboren und aufgewachsen, nach dem Abitur studierte er in München und Tübingen Theologie. Ein Jahr in den Anden von Peru half ihm während seiner Ausbildungszeit seinen Horizont zu weiten, danach folgte der Pastoralkurs im Pfarrverband Flossing (Landkreis Mühldorf). 1991 wurde er im Hohen Dom zu Freising zum Priester geweiht, anschließend arbeitete er jeweils drei Jahre als Kaplan in Garmisch und Miesbach. Danach wurde er als Pfarrer nach Oberbergkirchen berufen und baute dort den Pfarrverband Schönberg im Dekanat Mühldorf mit fünf Pfarrgemeinden und 2800 Seelen auf. Nach 16 Jahren Tätigkeit in Schönberg wechselte er 2013 nach Trostberg und baute dort erneut einen Pfarrverband aus mehreren Gemeinden auf.

 

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg – Diakon Hans Weber – Pfarradministrator Hermann Overmeyer – Dekan Daniel Reichel – der neue Pfarrer Paul Janßen – Pfarrer i.R. Johann Weindl (von links)

 

Kirchenpfleger Werner Weyerer aus Aschau überreicht Pfarrer Paul Janßen den großen Kirchenschlüssel  zum Hauptportal und damit die Schlüsselgewalt über alle Kirchenbauten des Pfarrverbandes.

 

Die Kirchenpfleger Werner Weyerer aus Aschau, Eva-Maria Scheck aus Umrathshausen und Georg Graf von Saurma aus Sachrang überreichen den großen Kirchenschlüssel zum Hauptportal und damit die Schlüsselgewalt über alle Kirchenbauten des Pfarrverbandes

 

Der Dekan des Erzbischöflichen Dekanates Chiemsee Daniel Reichel begrüßt Pfarrer Janßen im übervollen Gotteshaus

 

Der Neue in Aschau – Pfarrer Paul Janßen

 

Bürgermeister Peter Solnar überreicht Pfarrer Paul Janßen die Aschauer Ortschronik

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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