Kirche

Überseer trauern um Hinterwirt-Sepp

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Er war ein Wirt und Metzger mit Leib und Seele, sein Hobby war sein Beruf“ – so hieß es mehrfach bei den Trauerfeierlichkeiten für Josef Trummer aus Übersee. Der „Hinterwirt-Sepp“ verstarb überraschend im Alter von 83 Jahren inmitten vieler Aktivitäten für seine Familie, seine Wirtschaft und seine Metzgerei. Die Trauerfeier in der Überseer Kirche wurde von Diakon Heiko Jung geleitet, musikalisch gestaltet wurde diese vom Cantiamo-Chor unter der Leitung von Birgit Detsch. Für eine würdevolle Begleitung zum Grab auf dem Friedhof sorgten unter anderem die Überseer Blaskapelle und die Fahnenabordnungen der vielen Ortsvereine.

 In seiner Trauerrede erinnerte Diakon Jung, dass Josef Trummer als Jüngster von drei Brüdern in Grafenwöhr in der Oberpfalz zur Welt kam, als Kind den Krieg und die Nachkriegszeit erleben musste und in seinem Heimatort in der Metzgerei Rauh eine Ausbildung zum Metzger machte. Dort lernte er auch seine Frau Irmgard kennen und lieben, dort wurde 1961 geheiratet und dort kam auch ein Jahr später Sohn Josef zur Welt. Nachdem er in Regensburg seinen Meisterbrief machte (später  erhielt er noch den Goldenen Meisterbrief), machte er sich auf den Weg zur Selbstständigkeit. Dabei zog es die Familie Trummer immer weiter in den Süden und –so sagte Josef Trummer oft – beim traumhaften Blick vom Bernauer Berg entschied er sich, hier zu ankern. Da ergab es sich in guter Fügung, dass er ein Angebot von Auerbräu Rosenheim annehmen konnte. Stark unterstützt von seinen Geschwistern und weiteren Verwandten konnte er nach vielen Renovierungsarbeiten 1966 den Hinterwirt in Übersee eröffnen – ein Herzenswunsch ging ihm in Erfüllung.

In Übersee gut angenommen – viel für die Überseer getan

„In Übersee wurde er gut aufgenommen, 1972 kam Tochter Christine zur Welt, das Geschäft lief gut und 2007 hat er die Verantwortung an seinen Sohn übergeben. Über diesen Zeitpunkt hinaus hat er sich nicht zurückgezogen, er war auch bis zu seinem plötzlichen Tod ein fleißiger und geselliger Mann, der den Ortsvereinen immer mit Rat, Tat und Unterstützung zur Seite gestanden ist. Er wollte nicht im Vordergrund stehen, er war ordnungsliebend, freundlich und manchmal zu gutmütig. Allerdings Geduld, das war nicht seine Stärke“ – so der Trauerredner, der noch erinnerte, dass neben Fußball und Schafkopf vor allem seine vier Enkelkinder Josef, Stefan, Lukas und Simon zusammen mit den Urenkel-Kindern Lea und Pius eine besondere Freude von Josef Trummer waren. „ER wird fehlen in Übersee“ – so hieß es immer wieder bei den Kirchgängern und am Rande der Trauerfeierlichkeiten. 

Foto –  „Hinterwirt-Sepp“ Josef Trummer – der Gastronom und Metzger verstarb überraschend im Alter von 83 Jahren

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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