Kirche

Neue digitale Möglichkeiten der Heimatforschung

Neue digitale Möglichkeiten der Heimatforschung eröffnet das Archiv des Erzbistums München und Freising anlässlich des Tags der Archive: Am Samstag, 7. März, werden originale und digitalisierte Quellen zur Pfarr- und Ortsgeschichte vorgestellt. Die Präsentationen im Lesesaal des Archivs, Karmeliterstraße 1 (Eingang Pacellistraße), beginnen jeweils um 10, 11 12, 14 und 15 Uhr. Demonstriert werden die neuen Forschungsmöglichkeiten am Beispiel der Pfarrei Ampermoching im Landkreis Dachau, aus der nun mehr als 100 historische Akten digital verfügbar sind. Archivarinnen und Archivare geben zudem individuelle Tipps zum richtigen Vorgehen bei der Forschung.

Das Digitale Archiv des Erzbistums hat sein Angebot um die wichtige Unterlagengruppe der so genannten „Pfarrakten“ erweitert. Diese wurden von der kirchlichen Oberbehörde im Hinblick auf die ihr unterstehenden Pfarreien angelegt und umfassen für den Zeitraum vom 16. Jahrhundert bis etwa 1880 alle Angelegenheiten, mit denen sich das Ordinariat bezüglich einer Pfarrei befasste, darunter Errichtung und Gebiet der Pfarrei, Besetzung der Pfarrstelle, Beschwerden gegen die Geistlichkeit, Seelsorge-, Bau- und Finanzangelegenheiten. Diese Unterlagen sind wichtige Quellen nicht nur zur Geschichte der Pfarreien, sondern für die Ortsgeschichte überhaupt. Sie geben über das kirchliche Leben im engeren Sinn hinaus Auskunft über vielfältige weitere Aspekte des örtlichen Lebens – von der Siedlungsstruktur bis zur „Moral und Sittlichkeit“ des Pfarrvolkes.

Die „Pfarrakten“ werden im Archiv des Erzbistums seit etwa zwei Jahren für die Online-Stellung aufbereitet: Die bis zu 500 Jahre alten Dokumente werden zunächst konservatorisch behandelt und neu verpackt; diese Maßnahme wird über die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts aus Bundesmitteln unterstützt. Eine detaillierte Neuverzeichnung ermöglicht die zielgenaue Recherche in Online-Findbüchern. Die Findbücher werden anschließend sukzessive mit Digitalisaten verknüpft. Derzeit sind Findbücher zu den Pfarreien mit den Anfangsbuchstaben A bis G verfügbar. Zum Tag der Archive erfolgt die erste Online-Stellung von digitalisierten Akten. Mit dem Abschluss der Aktion wird in etwa zwei Jahren gerechnet.

Das Digitale Archiv des Erzbistums ist seit dem 15. Juli 2019 kostenlos über jeden Internetanschluss nutzbar. Seither wurden über 16.000 Nutzer von allen Kontinenten gezählt. Das Angebot wird laufend ausgebaut.

Zugang zum Digitalen Archiv und zu einer Forschungsanleitung für Orts- und Heimatforscher finden sich im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek. Das Gesamtprogramm der 25 am Tag der Archive teilnehmenden Münchner Archive gibt es unter www.amuc.hypotheses.org/tag-der-archive-2020.

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat München

Bildquelle: Archiv des Erzbistums München und Freising – Beschreibung der Pfarrei Ampermoching (Dekanat Dachau), 1738, im Digitalen Archiv des Erzbistums

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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