Kirche

Kardinal Marx zur Gottesmutter Maria

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zum Beginn des Marienmonats Mai hat Kardinal Reinhard Marx dazu aufgerufen, sich von der Gottesmutter Maria zu menschenfreundlichem Handeln inspirieren zu lassen. „Wenn wir Maria als Schutzfrau Bayerns verehren, dann verpflichten wir uns gleichzeitig zu ihrem Programm“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Mittwochabend, 1. Mai, bei einer Maiandacht im Münchner Liebfrauendom: „Eine wirkliche marianische Frömmigkeit ist den Menschen zugewandt, ist ein Zeugnis für die Menschenfreundlichkeit Gottes, in unserem Alltag, in unserem politischen Gemeinwesen.“

Die Botschaft der Gottesmutter Maria lasse sich aus ihrem Lobgesang, dem Magnificat, ablesen, sagte Kardinal Marx: „Die Mächtigen stürzt er vom Thron, die Hungernden sieht er, die Kranken, die Schwachen, die Armseligen, die Hoffnungslosen richtet er auf. Er ist den Sündern nahe, er ist den Menschen nahe, die in ihren Verwirrungen und Verstrickungen ihren Weg gehen – und diese Menschen sind wir.“ Das Magnificat sei auch ein Aufruf, „unser Gemeinwesen, unser persönliches Leben daran zu orientieren, und dann werden wir den Weg zum gelingenden, zum glücklichen Leben beschreiten können. Ein Leben der Angst, der Hoffnungslosigkeit, des Hasses, des Misstrauens ist kein glückliches Leben.“

Maria trage das Programm Jesu „auf ihren Lippen, in ihrem Herzen und in ihrem Handeln“, sagte der Erzbischof. „Es geht um einen Gott, der den Menschen nahe ist, der über diese Frau Mensch werden wollte. Wie kann man in Versuchung geraten, diese Botschaft zu einem fanatischen Glauben umzuwandeln, zu einer Botschaft des Hasses oder der Abgrenzung, zu einer Botschaft, die gegen andere Menschen gerichtet ist? Immer wieder gibt es diese Versuchungen, aber mit Maria kann man das nicht machen.“

Im Mai wird die Gottesmutter Maria als Patrona Bavariae, Schutzfrau Bayerns, in den bayerischen Diözesen traditionell besonders verehrt. Die Gläubigen bitten in Andachten, Gottesdiensten und Wallfahrten um ihre Hilfe und Fürsprache. Die Maiandacht mit Kardinal Marx im Münchner Liebfrauendom eröffnete das traditionelle Maitriduum. Es wird am Donnerstag, 2. Mai, um 18.30 Uhr mit einer Maiandacht im Liebfrauendom mit Dompfarrer Hans-Georg Platschek zum Thema „Maria – Zeichen der Hoffnung“ sowie mit der Stadtmaiandacht zum Thema „Maria – voll der Gnade“  mit Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg am Freitag, 3. Mai, um 19 Uhr an der Mariensäule auf dem Marienplatz fortgesetzt.

Seit mehreren Jahrzehnten versammeln sich die Katholiken aus Stadt und Region München im Mai an der Mariensäule und beten um den Schutz der Gottesmutter für die Landeshauptstadt. Die Mariensäule wurde 1638 auf Anweisung von Kurfürst Maximilian zu Ehren der Gottesmutter und aus Dankbarkeit dafür errichtet, dass München während des 30-jährigen Krieges unversehrt blieb. Papst Benedikt XV. benannte Maria offiziell als Schutzfrau Bayerns. 1917 wurde das Fest der Patrona Bavariae erstmals in allen bayerischen Diözesen begangen. (gob)

Bericht:  Erzbischöfliches Ordinariat München

Foto: Rainer Nitzsche – Mutter Gottes von Lourdes-Grotte in Kurf bei Bad Endorf

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

1 Kommentar

  • Marienfigur soll angeblich aus der Kapelle des Sanatoriums der Maria Theresia Stiftung in Ströbing (heutiges Bundesgrenzschutzgebäude) stammen. Diese Sanatorium wurde 1933 von den Nationalsozialisten aufgelöst, die Schwestern haben diese Figur einem Landwirt übergeben, damit dieser diese in Ehren hält. Mein Großvater, der damals Leiter war, musste in Dorf verlassen.

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