Kirche

Am Grab vom „Stocker Max“, Zimmerermeister von Prien

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Alter von 69 Jahren verstarb nach einem arbeitsreichen und seiner Familie zugewandten Leben der Zimmerermeister und Bautechniker Markus Stocker. Welch großer Beliebtheit und Wertschätzung sich der allseits genannte „Stocker Max“ erfreute, zeigte die große Anzahl der Trauernden, die sich coronabedingt im weiten Priener Friedhof verteilt einfanden.

Beim vorangegangenen Requiem in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ erklangen für den verstorbenen Max Stocker, der selbst gerne Zither spielte, stille Saitenmusik-Weisen. Kaplan Joshy bezeichnete den Verstorbenen als einen klugen und gläubigen Familienmenschen, der auf das stabile Fundament Gottes baute. Ein besonderer Dank des Geistlichen galt dem Einsatz des Zimmerers für seine Priener Kirche, dazu sagte er: „Max Stocker war 1965 und 2013 bei der Kirchturm-Reparatur im Einsatz, er zimmerte für den Ökumenischen Kirchentag das Kreuz und an Fronleichnam stellte er sich als umsichtiger Zugordner zur Verfügung“. In nahegehender Weise bedankte sich in der Aussegnungshalle Tochter Marianne namens der gesamten Stocker-Familie von ihrem Vater in ganz persönlichen Worten, sie sagte: „Wir alle vermissen nicht nur den liebevollen Ehemann und dreifachen Vater sowie den fürsorglichen Betriebsleiter. Es fehlt jetzt auch der Opa, der die Holz-Eisenbahn aufbaute, der Onkel, der die Ehren der Taufen und Firmungen schätzte, der Feuerwehrkamerad, der half, wo er helfen konnte, der Zimmerer, der bereits mit 14 Jahre seine Lehre begann, sowie der bescheidene und gutmütige Freund, der ein echtes Vorbild für uns war“. 44 Jahre war Max Stocker bei der Priener Feuerwehr aktiv. Zweiter Vorsitzender Walter Freitag würdigte im Friedhof die vielen Verdienste wie folgt: „Max Stocker war einer der ersten Drehleiter-Maschinisten, er bildete sich im Strahlenschutz aus, er wurde vor fünf Jahren zum Ehrenlöschmeister ernannt und wurde mehrfach geehrt. Wertvolle Dienste leistete er 1983 bei der Planung für das Feuerwehr-Boot, beim Bau des Feuerwehrhauses brachte er sich in seiner Freizeit mit vielen Arbeitsstunden ein, er half mit beim Ausbau des Florianstüberls und bei der 150-Jahr-Feier der Wehr sorgte er für den Altarbau. Was Max Stocker für uns geleistet hat, ist unbezahlbar“. Auch die Zimmerer-Innung Rosenheim verlor mit dem Tod von Max Stocker einen verdienstvollen Handwerker. Wie Obermeister Thomas Pichler in seinem Nachruf sagte, war Max Stocker bereits 1972, also drei Jahre vor seiner erfolgreichen Meisterprüfung, der Innung beigetreten. „Der Max war lange Jahre im Gesellenprüfungs-Ausschuss sowie bis 2007 Mitglied der Vorstandschaft, hierfür wurde er mit der Ehrennadel in Silber des Landes-Innungsverbandes geehrt, in angenehmer Erinnerung bleiben uns auch seine treue Teilnahme und seine damit verbundenen Film-Aufnahmen von den Innungs-Ausflügen“ – so der Obermeister. Ein weiterer Dank kam vom Priener Bauerntheater, Brigitte Sperger erinnerte für die Vorstandschaft, dass Max Stocker 30 Jahre dem Verein angehörte, dass er mit seiner Stubenmusi manche Theateraufführungen bereichert hat und dass er auch beim Bauerntheater unentgeltlich beim Bühnen- und Kulissenbau tätig war. Die Feuerwehr Prien und der Rauchclub Prien mit ihren Fahnenabordnungen sowie die Priener Kolpingfamilie mit Banner und die Zimmerer-Innung mit ihrer Standarte ehrten den Verstorbenen am offenen Grab mit einem letzten Fahnengruß. Auf dem Priener Friedhof erklangen Trauerweisen von Bläsern aus den Reihen der Priener Blaskapelle, der Leichnam wurde von Priener Feuerwehrleuten   zur letzten Ruhestätte gebracht.

Sterbefoto: Markus Stocker, genannt „Stocker Max“

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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