Kirche

Am Grab der Priener Geschäftsfrau Gisela Ziereis

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Nach einem reichen und erfüllten Leben und nach längerer mit großer Geduld ertragenen Krankheit verstarb im Kreise ihrer Familie und in ihrem Priener Zuhause die Haus- und Geschäftsfrau Gisela Ziereis. Wie Pfarrerin Christine Wackerbarth bei der Trauerfeier in der Evangelischen Christuskirche erinnerte, war die im Alter von 87 Jahren Verstorbene eine außergewöhnliche Frau mit einer bis zuletzt positiven Lebenseinstellung. Die Pfarrerin würdigte auch ihren vollen Tatendrang und den Kampfeswillen.

„Erst vor ein paar Wochen durfte ich Frau Ziereis besuchen, dabei war sie gerade dabei Plätzchen für ihre Lieben zu backen und Quitten einzukochen“ – so die Pfarrerin, die auch noch erinnerte, dass die positive Lebenseinstellung bei ihr unter anderem dadurch zum Ausdruck kam, als sie eine Stunde nachdem sie sich einer Bein-Amputation unterziehen musste, sagte: „Das Leben ist schön!“.  Gisela Ziereis hatte es in ihrer Kindheit nicht einfach, aufgrund des Krieges musste sie zu ihren Großeltern nach Stolberg. „Im dortigen Forsthaus hatte sie unbeschwerte Jahre, doch nach dem Krieg kam sie mit ihren Eltern nach München, da folgten keine einfachen Zeiten und Umstände. Besser und gut wurde es dann als sie in München ihren vor wenigen Jahren verstorbenen Mann Adolf Ziereis kennenlernte und mit ihm einen langen, gemeinsamen und harmonischen Lebensweg begann“.

Vier Kinder, elf Enkelkinder und zwei Urenkelkinder entstammten der Ehe, immerdar war das Heim der Familie Ziereis ein lebendiges und gastfreundliches Haus. Als Haus- und Geschäftsfrau stand Frau Ziereis immer im häuslichen Mittelpunkt, sie sorgte zudem für wertvolle Bürodienste der Firma ihres Mannes. Dazu sagte die Pfarrerin: „Gisela Ziereis hat viel von ihren Kindern verlangt, sie war eine Erzieherin mit einer gewissen und guten Strenge, ihre Ratschläge waren gefragt und sie war gegenüber Jedermann großherzig“. Trotz aller Beschäftigungen mit Haus und Firma gelang es ihr immer wieder, sich ihren Talenten und Hobbies wie dem Malen und der klassischen Musik zu widmen. Die musikalische Gestaltung der Trauerfeier in der voll besetzten Evangelischen Kirche übernahmen Harfenweisen. Die Beerdigung auf dem Priener Friedhof fand im engsten Familienkreise statt.

Sterbefoto: Gisela Ziereis

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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