Tourismus

Verstöße gegen die Nationalpark-Verordnung Berchtesgaden häufen sich

Veröffentlicht von Günther Freund

Im Sommer 2020 sind die Rangerinnen und Ranger des Nationalparks Berchtesgaden besonders stark gefordert. Verstöße gegen die Nationalparkverordnung geschehen nahezu täglich in allen Bereichen des Schutzgebietes und auch Beschwerden von Urlaubern, Einheimischen oder Gastgebern über das Fehlverhalten einzelner Nationalpark-Besucher häufen sich. Allen voran das illegale Campieren, Müll hinterlassen, Feuermachen, der Einsatz von Kameradrohnen und das Befahren nicht freigegebener Forst- und Wanderwege mit PKW oder Mountainbikes sorgen für Unmut.

Kein schöner Anblick, aber leider kein seltener: Besucher lassen im Nationalpark Berchtesgaden in diesem Jahr vor allem am Königssee vermehrt Müll zurück, campieren oder entzünden Lagerfeuer. Dieses behelfsmäßige „Zelt“ entsorgten Camper am Ostufer des Königssees. Verstöße gegen die Nationalparkverordnung werden von den Rangerinnen und Rangern konsequent verfolgt und zur Anzeige gebracht.

 

Auch wenn einige unerfreuliche Zwischenfälle immer wieder für Ärger sorgen, so kann Rangerleiter Ole Behling den meisten Nationalparkgästen ein positives Zeugnis ausstellen: „Der Großteil der Nationalpark-Besucher hält sich an die Regeln. Das ist sehr erfreulich. Aber es sind in diesem Bergsommer wirklich sehr, sehr viele Menschen hier. Und darunter ist immer ein gewisser Prozentsatz, der sich danebenbenimmt. Leider.“ So häufen sich Meldungen von erbosten Wanderern, Hüttenwirten, Einheimischen und Urlaubsgästen über hinterlassenen Müll, Kameradrohnen, freilaufende Hunde, Lagerfeuer oder lärmende Jugendliche am Königssee in diesem Jahr ganz besonders. All diesen Verstößen gehen die Nationalpark-Mitarbeiter konsequent nach. „Unsere Herausforderung ist es, einerseits Fingerspitzengefühl zu beweisen, aufzuklären und zu informieren, an anderer Stelle aber bei groben Verstößen, aggressivem Auftreten oder bei wiederholtem Fehlverhalten konsequent durchzugreifen“, erklärt Behling. Zahlreiche Anzeigen wegen Verstößen gegen die Nationalparkverordnung sind in den letzten Wochen und Monaten bereits im Landratsamt eingegangen, weitere werden folgen. „Wir kontrollieren in diesem Sommer und Herbst sowohl tagsüber an den Besucherschwerpunkten als auch in den frühen Morgen- und späten Abendstunden“, erläutert der Ranger-Chef. Einsatzschwerpunkte sind dabei das gesamte Königssee-Gebiet mit Salet, Röth und Eiskapelle, das Wimbachtal und in den Hochlagen die Bereiche Funtensee und Wasseralm. Aber auch in allen anderen Teilen des Nationalparks sind die Ranger in diesem Jahr verstärkt unterwegs. „In den Abend- und Morgenstunden gehen wir vor allem gegen das verbotene Campieren im Nationalpark vor“, erklärt Behling. Dabei sind die Rangerinnen und Ranger auch auf Hinweise der Hüttenwirte angewiesen. „Wenn wir entsprechende Meldungen von Hüttenwirten bekommen, dann mobilisieren wir unsere Leute und schauen, dass wir die Personen im Gelände antreffen und alles Weitere in die Wege leiten“. Für den bevorstehenden Wanderherbst im Nationalpark hat Rangerleiter Behling eine Bitte an alle Besucher: „Wir freuen uns, wenn Sie den Nationalpark besuchen und die Naturschönheiten genießen möchten. Damit es aber ein Genuss für alle bleibt, also auch für andere Gäste und für die Tiere und Pflanzen, halten sie sich bitte an die Regeln.“

Pressemitteilung der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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