Tourismus

Kleine Bergwanderung von Schleching zur Gscheuerwand.

Veröffentlicht von Günther Freund

Heute haben wir mit der Gscheuerwand,  die einer der schönsten Aussichtspunkte im Achental sein soll, ein weniger bekanntes Ziel. Wir wollen wissen, ob das auch stimmt und fahren nach Schleching und hinauf in Richtung Streichenkirche.

Wir parken am 2. Wanderparkplatz, gehen ein kurzes Stück auf der Forststraße aufwärts bald mit erstem Blick auf die Streichenkirche und den Berggasthof Streichen. Wir bleiben auf der Forststraße bis links ein markierter Weg abzweigt, auf dem wir über eine Almweide mäßig steil zur Petereralm kommen. Heute ist niemand da, aber wir sind hier auf dem Rückweg vom Taubensee schon einmal eingekehrt, man sitzt hier sehr schön. Wir wandern weiter bis zur Haideralm, wo der Bauer am Arbeiten ist. Er renoviert das Haus. Unsere Frage, ob er auch vor hat, die Alm zu bewirtschaften, verneint er – er will seine Ruhe.

Während wir uns unterhalten kommen mehrere Mountainbiker vorbei. Sie kommen vom   1. Wanderparkplatz  herauf. Ein Wegweiser zeigt uns den Weg zur Gscheuerwand: noch 1 1/4 Std.. Es geht auf breiter Forststraße bergauf, anfangs ziemlich steil. Weitere Mountainbiker strampeln den Berg hinauf . Wir kommen zu einer Bank mit schöner Aussicht zum Geigelstein, Kampenwand und Hochplatte, rasten kurz und wandern dann weiter nicht mehr so steil bergauf bis zu einer Abzweigung. Nach rechts weist der Wegweiser zur Chiemhauseralm und nach Oberwössen, nach links nach Unterwössen und zur Gscheuerwand, bis zu der es noch 50 Minuten sein sollen. Wir sind irritiert, hatten nur noch mit 15 Minuten gerechnet. Aber die Forststraße verläuft jetzt eben, dann nur leicht bergauf.  Wir sind jetzt alleine unterwegs. Von links kommt ein Steig von Achberg herauf. Ein Wegweiser sagt uns, daß wir noch 30 Minuten bis zur Gscheuerwand brauchen werden, eine Bestätigung der Angabe auf dem letzten Wegweiser.  Doch welche Überraschung, nach 5 Minuten Stimmen links oben, zwei Mountainbikes am Wegrand und  ein Wegweiser weist nach links oben: 5 Minuten zur Gscheuerwand – wir hatten also recht, die Wegweiser mit den 50 und den 30 Minuten waren irreführend. Wir sind am Ziel.  Wir klettern die wenigen Meter zum Gipfel auf einem steilen Steig hinauf bis zu einem Aussichtsplatz und sind total überrascht.

Mit einer solchen Szenerie haben wir nicht gerechnet. Die Gscheuerwand liegt direkt über der Alpensegelflugschule Unterwössen. Es ist kein richtiger Berggipfel auf dem wir jetzt stehen. Auf einem hochaufragenden Felsen unter uns, dem Gscheuerwand-Kreuzgipfel, steht ein Gipfelkreuz, aber das ist nur für Extrem-Kletterer erreichbar. Daneben weitere hochalpine Felsformationen. Zwei Bänke nahe an der Kante des Aussichtsbalkons, an der die Wand senkrecht hinuntergeht, laden zum Verweilen ein.  Der Ausblick auf den Hochgern und das ganze Achental hinaus bis zum Chiemsee, der Blick hinüber zur Hochplatte, Kampenwand, Geigelstein und Breitenstein bis zum Rudersburg ist einfach grandios. Wenn man sich an die Kante vorwagt, wozu man schwindelfrei sein sollte, sieht man tief unten im Achental den Segelflugplatz. Es ist einiges los, die Segelflieger sind gut zu beobachen.

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Wir bleiben lange sitzen und genießen diesen einmalig schönen Platz, bevor wir uns wieder auf den Weg machen und auf dem Aufstiegsweg wieder hinunterwandern. Kurz nach der Abzweigung nach Oberwössen zweigt links ein Weg ab. Wir sind neugierig und folgen ihm, um nach wenigen Metern auf ein Almweidegebiet zu kommen, es sind die Kreuzwiesen. Auch dieses Almgebiet liegt wunderschön, wie auch die anderen Almen oberhalb Schleching, mit herrlichem Blick in die Berge.

Zurück auf dem Hauptweg geht es dann gemütlich hinunter bis zum Berggasthof Streichen unterhalb der Streichenkirche, wo wir einkehren. Hier sitzt man auch sehr schön und kann noch einmal die wunderbare Aussicht, die man auch hier hat, geniessen. Auf eine Besichtigung der sehenswerten Kirche, einem außergewöhnlichen Zeugnis mittelalterlicher Kirchenkunst mit einzigartigen Wandmalereien,  verzichten wir heute, da wir diese schon mehrmals besucht haben.

Einfache Halbtagestour auf Forststraßen und Almwegen

Wegstrecke  8 km,  350 Höhenmeter,  Gehzeit:   3,5  Std

siehe auch unseren Beitrag “November-Wandertipp zur Chiemhauser Alm”

Fotos: Günther Freund

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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