Leitartikel

Porträt: Priener Umwelt-Referentin Angela Kind 

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Politik der Marktgemeinde Prien wird von drei Bürgermeistern, 24 Gemeinderäten sowie zusätzlich von Fach-Referenten gestaltet und entschieden. Das Referat für Umwelt hat in der neu begonnenen Wahlperiode diesmal Angela Kind übernommen, sie und ihr Aufgabengebiet wollen wir näher vorstellen.

Angela Kind, verheiratet, 2 Kinder, 3 Enkelkinder, kam in Bayrischzell zur Welt, wuchs in München auf, verbrachte einige Jahre in der Holledau und ist seit 16 Jahren mit Ehemann im Chiemgau zu Hause. Die ehemalige Angestellte der Flugsicherung im damaligen Flughafen München-Riem war tätig in der Radarausbildung für angehende Fluglotsen aus ganz Deutschland. Seit zehn Jahren sind geführte Wanderungen für die Prien Marketing GmbH ihre berufliche Aufgabe. Das Interesse für die Kommunalpolitik in Prien begann im Jahr  2007 als Mitglied bei der damals gegründeten und 2010 wieder aufgelösten Wählergruppierung „Mehr Demokratie für Prien“. 2012 schloss sie sich den neu gegründeten „Grünen“ in Prien an, für diese ist Angela Kind seit 2014 im Priener Gemeinderat. Die Vorsitzende der Steuerungsgruppe „Fair Trade“ für die Gemeinde Prien hat mit der Wohnberatung für Senioren „Im Alter Wohnen daheim“ in guter Abstimmung mit dem Landratsamt Rosenheim eine weitere ehrenamtliche Tätigkeit.

Das Aufgabengebiet der Umwelt-Referentin umfasst alles, was mit Natur-, Arten- und Klimaschutz zu tun hat, dazu gehören natürlich auch  eine möglichst regionale Vermarktung und Wohnungen für Arbeitnehmer in Prien, um lange Transport- und Anfahrtswege zu vermeiden. Die Projekte „Eh-da“ Flächen und „bienenfreundliche Gemeinde“ will Angela Kind ebenso fortführen wie das Projekt „Fair Trade“,  wichtig ist ihr auch, dass  Direktvermarkter und regionale Produkte gestärkt werden.

Das Eichental – eine Herzensangelegenheit

Eine Herzensangelegenheit ist ihr das Eichental, hierzu sagt sie: „Das Eichental  unterziehen wir in einem eigenen Projekt einer Bestandsaufnahme, dazu gehört, dass wir den Schilderwald ausmisten sowie den Bestand an Bäumen, Kräutern und Blumen erfassen. Das Eichental ist nicht nur unser Großer Kurpark, sondern ein wertvolles Kleinod-  wenn man mit wachen Augen spazieren geht, gibt es so viel Schönes zu sehen und zu entdecken“.

Die Wanderführerin hat sich vorgenommen, in Abstimmung mit der Gemeinde,  Grünstreifen festzulegen, die regelmäßig gemäht werden und solche, wo Wildblumen und Kräuter wachsen dürfen, Gleiches soll mit Büschen und Bäumen geschehen. „Damit soll erreicht werden, dass keine Beschwerden mehr kommen, die Einen wollen die Grünstreifen wachsen lassen, die Anderen wollen sie raspelkurz geschnitten haben“ – so die Naturschützerin und sie ergänzt dies mit dem Wunsch: „Meine Wünsche an Rathaus, Landwirte und Bevölkerung sind, alles zu tun, um die Artenvielfalt möglichst zu erhalten, vor allem die Gartenbesitzer rufe ich auf, Wildblumen wachsen und Büsche blühen zu lassen, kein Gift zu spritzen und in der Vogelbrutzeit vom 1. März bis 30. September keine Hecken zu schneiden“.

Zurückblickend auf die Bürgerbegehren-Entscheidungen sagt Angela Kind: „Das Blockheizkraftwerk wäre eine gute Sache für die Energiewende gewesen, der Erfolg in Grassau und Reit im Winkl beweist das. Die Jugendherberge hätte ich mir gewünscht, obwohl natürlich der Standort schon etwas heikel war, aber die Verantwortlichen hatten mir zugesagt, regionale und Fair-Trade-Produkte zu verwenden. Auch sollte viel Umweltbildung stattfinden und die Herberge sollte als Premium Wanderherberge  zertifiziert werden“.

In die Zukunft schauend ist es ihr Ziel, dass Prien  ein Teil der „Premium Wanderregion Chiemgau“ als gefördertes Leader Projekt wird. Hierzu hat sie  bereits einen Entwurf zu einen „Premium-Spazierwanderweg“ im Eichental eingereicht – die sogenannte „Priener Schleife“. Dieser Weg wird demnächst beschildert und nach der Coronakrise eingeweiht werden. Abschließend resümiert Angela Kind die letzten Monate wie folgt: „Die Corona Einschränkungen haben den Verkehr nahezu zum Erliegen gebracht, man konnte wunderbar Radfahren und problemlos die Straßen überqueren. Leider ist der ÖPNV auch schwer getroffen, die Busse sind ziemlich leer, ich hoffe, dass es da wieder aufwärts geht, man kann wunderbar umweltfreundliche Wanderungen auch ohne PKW-Anfahrt machen“.

Foto: Hötzelsperger – Angela Kind, im Eichental unterwegs

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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