Freizeit

Einfache Schneeschuhwanderung auf den Prostkogel

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Diese Schneeschuhwanderung eignet sich besonders als Halbtagestour für Schneeschuh-Einsteiger. Sie ist nicht steil, und die harmlosen Wege führen bis zur Prostalm, die einige Minuten unterhalb des Prostkogels liegt. Vom flachen Wiesengipfel haben wir trotz des kurzen Anstiegs eine hervorragende Aussicht auf die Kitzbüheler, Berchtesgadener und Zillertaler Alpen, sowie die Loferer und Leoganger Steinberge. Vor allem aber besticht der Blick auf den gewaltigen Ostkaiser mit Ackerl- und Maukspitze, der uns fast während der gesamten Tour begleitet. Der Aufstieg erfolgt über eine einfache Forststraße, während der Rückweg über ein welliges, ideales Schneeschuhgelände führt. Die nahegelegene Teufelsgasse ist im Winter mit Schneeschuhen schlecht begehbar.

Der Name “Prostalm” hat übrigens nichts mit dem gleichnamigen Trunkspruch zu tun. Als „Probst“ bezeichnete man früher den Vorsteher eines Klosters, und ein Probst aus dem Chiemgau hatte sich in dieser Almgegend einst niedergelassen. Im Lauf der Zeit wurde das „b“ einfach verschluckt.

Startpunkt:  Inntalautobahn Ausfahrt Oberaudorf: Über Walchsee nach Kössen und von dort in Richtung St. Johann.  Ca. 2,5 km nach Griesenau zweigt links die Straße nach Hinterberg ab. Auf dieser gelangt man bis zum Weiler Hinterberg, es gibt einige Parkplätze.

Die Tour:  Am oberen Ende des Parkplatzes halten wir uns links Richtung „Sprissleralm, Prostalm, Teufelsgasse“. Nach 400 Metern weist vor einem Gebäude ein Schild rechts zur Prostalm und Teufelsgasse. Hier biegen wir rechts ab. Dieser Weg wird normalerweise nicht mehr geräumt, also heißt es jetzt Schneeschuhe anschnallen. Die asphaltierte Forststraße endet hinter den Gebäuden. Über eine Serpentine gelangen wir zu einer Jagdhütte, hier würde rechts der Weg zur Teufelsgasse abzweigen, die wir im Winter aber nicht begehen sollten. Wir bleiben also auf dem Hauptweg, der uns bald auf einen Sattel führt. Danach führt uns der Weg zuerst leicht bergab, und in der Ferne erblicken wir bereits die sanfte Kuppe des Prostkogels mit seiner hohen Funkantenne. Die Prostalm erreichen wir bald ohne weiteren Höhenunterschied. Das Gipfelkreuz ist schnell erstiegen. Hier lädt sogar eine Bank zum Verweilen ein und wir werden mit einer fantastischen Aussicht auf die Berggipfel rundherum belohnt. Die östlich gelegene Flugwacht mir ihrer hohen Antenne diente im 2. Weltkrieg der Luftraumüberwachung für den Bereich Chiemgauer Alpen, Kaiserwinkl und Kitzbüheler Alpen.

Der Abstieg erfolgt nun über den südlichen Bergrücken zu der von oben aus bereits sichtbaren Wegekreuzung. Dort weisen bereits Schilder zur Teufelsgasse und zum Parkplatz Hinterberg. Leicht ansteigend folgen wir den Wegspuren nach Südosten, wobei wir den noch sichtbaren Weg bereits nach ca. 150 Meter verlassen. Ab hier befinden wir uns auf weglosem Gelände. Den Waldgürtel linker Hand (dort befindet sich auch die Teufelsgasse) betreten wir nicht, sondern wandern nördlich davon über ein wundervolles, welliges Schneeschuhgelände zuerst nach Südwesten, später nach Nordwesten, bis wir wieder rechts eines Waldes auf unseren Aufstiegsweg stoßen. Von hier aus geht es auf dem bekannten Weg zurück zum Parkplatz Hinterberg.

Informationen kompakt:
Erreichter Gipfel: Prostkogel (Prostkögerl) 1244 m
Dauer: insgesamt 2 Std. 30 Min.
Höhenunterschied: ca. 400 hm
Schwierigkeit: leicht, nie steil
Keine Lawinengefahr, wenn man auf der beschriebenen Route bleibt.

Text und Fotos: Reinhard Rolle / roBerge.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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