Natur & Umwelt

Bayerischer Naturschutzfonds fördert 16 Projekte im Freistaat

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

  Mit über 5,2 Millionen Euro wird der Bayerische Naturschutzfonds eine Vielzahl von Naturschutzprojekten im gesamten Freistaat unterstützen. Bayerns Umweltminister und Vorsitzender des Naturschutzfonds, Thorsten Glauber, betonte nach einer Sitzung des Stiftungsrates: “Wir wollen Bayerns vielfältige Flora und Fauna für die Zukunft erhalten und entwickeln. Dafür fördert der Bayerische Naturschutzfonds Schutz, Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft. Zusammen mit Verbänden, Vereinen, Kommunen und vielen ehrenamtlichen Naturkennern vor Ort trägt die Stiftung aktiv zur Bewahrung der einzigartigen bayerischen Kulturlandschaften und zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Die 16 neuesten Fördermaßnahmen mit einem Volumen von über 5,2 Millionen Euro bringen uns auf diesem Weg voran.”

Nachfolgende Förderprojekte wurden unter anderem bewilligt:

BayernNetzNatur-Projekt “Lebensräume auf Kalkstandorten im Landkreis Main-Spessart”

Ziel des Projekts sind Offenhaltung und Optimierung der naturschutzfachlich bedeutsamen Magerstandorte durch geeignete Pflege und Bewirtschaftung. Außerdem sollen weitere verbrachte Flächen durch Erstpflegemaßnahmen wiederhergestellt und wertvolle Feuchtgebiete und Auen optimiert werden. Maßnahmenträger ist der Landschaftspflegeverband Main-Spessart. Der Zuschuss beträgt rund 400.000 Euro.

Drei BayernNetzNatur-Projekte “Netzwerke für den Kiebitz”

Mit diesen Projekten sollen stabile Kiebitzbestände in der Region gesichert werden. Dabei soll das aufgebaute Betreuer-Netzwerk etabliert und erweitert werden sowie die Durchführung von Gelegeschutzmaßnahmen, Aufklärung und Schulung von Landwirten, Maßnahmen zur Habitatverbesserung sowie der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung mit anderen Kiebitzprojekten erfolgen. Maßnahmenträge sind die Landschaftspflegeverbände Altötting e.V. und Traunstein e.V. sowie der Landkreis Rosenheim. Der Zuschuss beträgt rund 390.000 Euro.

Kofinanzierung des LIFE-Projekts zur Revitalisierung der schwäbischen Donau und ihrer Auen zwischen Donauwörth und Marxheim – “LIFE DonAuRevive”

Im Rahmen des geplanten Projekts “LIFE DonAuRevive” soll ein 12 Kilometer langer Flussabschnitt der Donau einschließlich dazugehörender Auen im Regierungsbezirk Schwaben umfassend renaturiert werden. Hauptziel ist es, im Umsetzungsschwerpunkt des Vorhabens die Donau als naturnahen Flusslauf mit naturnaher Fließgewässerdynamik zu entwickeln. Das Kernstück des Vorhabens ist die Wiederanbindung der historischen Flussschleife “Schäfstall” zwischen Donauwörth und Marxheim an der Donau. Federführende Projektpartner sind die Regierung von Schwaben und das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth. Bezuschusst wird das Projekt mit gut 940.000 Euro (vorbehaltlich der Förderung des Vorhabens durch die EU).

LIFE-Projekt “LIFE-Wildcat – Projektteil Bayern”

Ziel des Projekts ist es, die Ansiedelung und Ausbreitung der Wildkatze durch eine Verbesserung des Lebensraums zu fördern. Dazu soll insbesondere die Zahl der Verkehrsunfälle mit Wildkatzen reduziert werden. Die empfohlenen Maßnahmen basieren auf entsprechenden Untersuchungen. Des Weiteren sollen Maßnahmen in die forstwirtschaftliche Nutzung integriert sowie erste Schritte zur Einrichtung eines Biotops durchgeführt werden. Das Projekt wird von vielfältigen Informationsangeboten begleitet. Maßnahmenträger ist der Bund Naturschutz in Bayern e.V., der Zuschuss hat eine Höhe von gut 160.000 Euro (vorbehaltlich der Förderung des Vorhabens durch die EU).

LIFE-Projekt zur Verbesserung des Erhaltungszustandes von Großer und Kleiner Hufeisennase in Nordbayern

Ziel des LIFE-Projekts ist die Verbesserung des Erhaltungszustands der Fledermausarten Kleine und Große Hufeisennase im Verbreitungsgebiet Nordbayern. Dazu sollen vor allem die Sommer- und Winterquartiere optimiert und die Lebensräume durch ökologische Aufwertung sowie Anlage von Vernetzungsstrukturen verbessert werden. Auch Besucherlenkungsmaßnahmen sind Teil des Konzepts. Maßnahmenträger sind federführend der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. in Zusammenarbeit mit dem Naturpark Fränkische Schweiz-Frankenjura. 920.000 Euro steuert der Naturschutzfonds zu dem Projekt bei (vorbehaltlich der Förderung des Vorhabens durch die EU).

“Wilde Weiden Waldnaabaue”

Ziel ist in erster Linie die Realisierung einer großen zusammenhängenden Weidelandschaft in einer weitgehend naturnahen Flussaue. Die großflächige Beweidung soll mit einer (alten) Robustrinderrasse erfolgen und das Gebiet landschaftsästhetisch für die Naherholung und den Tourismus aufwerten. Maßnahmenträger ist der Landkreis Tirschenreuth. Der Gesamtzuschuss beträgt 322.000 Euro.

“Titting – Steinreiche Natur. Umsetzung der kommunalen Biodiversitäts-Strategie”

Ziele sind die nachhaltige Sicherung und Stärkung der aufgrund der Geologie entstandenen einzigartigen und besonders schützenswerten Arten- und Lebensraumvielfalt. Handlungsschwerpunkte sind dabei eine angepasste Bewirtschaftung und Pflege der mageren Flächen im Bereich der Fränkischen Alb, die naturschutzfachliche Rekultivierung in Steinabbaugebieten, die ökologische Aufwertung kleiner Gewässer sowie die Beweidung der Magerrasen und Talauen. Maßnahmenträger sind die Trägergemeinschaft, (Marktgemeinde Titting und Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.). Der Zuschuss beträgt rund 311.000 Euro.

“Dobertal” – ein Maßnahmenschwerpunkt zur Umsetzung des BayernNetzNatur-Projekts “Frankenwaldtäler”

Das wichtigste Ziel des Projekts ist es, die überregionale und länderübergreifende Verbundfunktion des Dobertals wiederherzustellen und den Talraum mit seinen naturschutzfachlich hochwertigen Grünlandkomplexen zu optimieren und langfristig in seiner Qualität zu erhalten. Maßnahmenträger ist die Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur. Der Gesamtzuschuss beträgt rund 440.000 Euro.

BayernNetzNatur-Projekt “Ehemaliger Pionierübungsplatz und Tanklager Krailling sowie Magerrasen im Kreuzlinger Forst”

Wichtigste Ziele sind die Sicherung und Optimierung des ehemaligen Pionierübungsplatzes Krailling als landesweit bedeutsamer Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten offener bis halboffener Magerstandorte. Daneben soll das Bewusstsein für den notwendigen Schutz und Erhalt dieser Vielfalt in der Bevölkerung und bei Besuchern gestärkt werden. Maßnahmenträger ist die Trägergemeinschaft bestehend aus dem Landkreis Starnberg und der Gemeinde Krailling. Der Zuschuss liegt bei 226.000 Euro.

Praxisbeispiele zur Verwertung von Grüngut aus der Landschaftspflege – Erfolgskriterien und Handlungsempfehlungen –

Bei dem Projekt steht das Erarbeiten von Verwertungswegen für das anfallende Mähgut aus Landschaftspflege- und Kompensationsmaßnahmen im Mittelpunkt. Dazu werden vor allem Beispiele für praktikable, naturschutzfachlich und landwirtschaftlich sinnvolle sowie wirtschaftlich tragfähige Wege zur Verwertung von Landschaftspflegematerial (“best practice”) erarbeitet und Handlungsempfehlungen für Praxis und Verwaltung formuliert. Maßnahmenträger ist der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL e.V.), Kooperationspartner ist das Kuratorium Bayerischer Maschinen- und Betriebshilfering e.V. (KBM e.V.). Der Zuschuss beträgt rund 225.000 Euro.

Der Bayerische Naturschutzfonds ist eine der ältesten und größten Naturschutzstiftungen Deutschlands. Mit seiner Arbeit und Fördergeldern trägt er maßgeblich dazu bei, Bayerns Naturreichtum zu schützen. Der Bayerische Naturschutzfonds ist eine Stiftung des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. In vielen Projekten unterstützt die Stiftung die Umsetzung der wichtigsten Naturschutzkonzepte im Freistaat, unter anderem die Strategie zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt in Bayern, das Arten- und Biotopschutzprogramm, Artenhilfsprogramme und den Biotopverbund in Natura 2000 sowie das BayernNetzNatur. Übernommen werden von der Stiftung in der Regel zwischen 50 und 85 Prozent der Projektkosten.

Weitere Informationen unter www.naturschutzfonds.bayern.de

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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