Kultur

Wir stellen vor: Samerberger Künstlerin Martina Hauser

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Freude an Farben erleben und Freude mit Farben den Freunden bereiten“ – das ist eine ständige Motivation für Martina Hauser vom Samerberger Ortsteil Fading. Ein besonderer Schwerpunkt ihres kreativen und individuellen Schaffens ist neben der Öl-Malerei das kunstvolle Bemalen von Schmuck-Kerzen. Und so finden sich im Haus und Atelier der Künstlerin Werke mit Ölfarben auf Leinen ebenso wie mit Acrylfarben auf Wachs. Für die Advents- und Weihnachtszeit hatte Martina Hauser alle Hände voll zu tun, um den Wünschen ihrer Kunden gerecht zu werden. Und dennoch blieb so viel Zeit, auch für sich und für ihre Familie zur Einstimmung und Verschönerung der Festtage rund um die Geburt Jesu, Bilder und Kerzen zu schaffen.

Ursprünglich kommt Martina Hauser aus einem kleinen 300-Seelen-Dorf in der Slowakei. Farben fanden immer schon ihr Interesse, besonders als ihre zwölf Jahre jüngere Schwester Gabriele Grafik studierte. Nach ihrem Abitur suchte sie Arbeit in Bayern und dabei lernte die pharmazeutisch-technische Assistentin bei der Ausübung eines Jobs beim Winterskibetrieb auf dem Sudelfeld ihren Mann Christian vom Samerberg kennen und lieben. Der ersten Begegnung folgte der Umzug nach Fading, die Hochzeit und die beiden 11 und 13 Jahre alten Töchter Sophia und Laura. Auf dem Samerberg fand sie schnell Anschluss und bald Kontakt zum Samerberger Künstlerkreis. Dazu erinnert sie sich: „Eine erste Chance bekam ich durch die Künstlerin Evelyn Erhard. Sie nahm mich streng für gut ein Jahr unter ihre Fittiche. Dadurch lernte ich viel für das Zeichnen und auch für das Blindzeichnen. Sie gab mir viele Impulse und ermutigte mich in meiner künstlerischen Arbeit. Der Samerberger Künstlerkreis war auch eine große Unterstützung. In den regelmäßigen Ausstellungen zeigte ich meine Arbeiten der Öffentlichkeit“.

Die nächste Station ihrer künstlerischen Weiterbildung war ein Sechs-Tage-Kurs bei Pia Hamberger in der Kunstakademie „La Cuna del Arte“ in Stephanskirchen. „In dieser Malschule steigerte sich meine Liebe zu den Farben von Tag zu Tag“, so die Künstlerin, die eine weitere tolle Erfahrung machte, als sie im Vorjahr bei der Jahresausstellung des Ebersberger Kunstvereins mit dem Thema „Schwarz und Rot und Gold“ mit einem Gemälde ihrer beiden Töchter ausgezeichnet wurde.

Durch die Gestaltung der Erstkommunion-Liederhefte das Interesse von Diakon Schmitzberger geweckt

Diakon Günter Schmitzberger vom Samerberg wurde schon bald auf die auch mit christlichen Motiven erstellten Werke von Monika Hauser aufmerksam, nachdem sie Beiträge für das Liederheft zur Erstkommunion ihrer Tochter unter anderem mit den Werken „Jesus, wo wohnst Du“ und „Fleißige Bienen“ zur Verfügung gestellt hatte. Und dann fiel sie noch auf, indem sie sich in ungewöhnlicher Weise malend mit Kerzen beschäftigte. Bevorzugt waren bei ihren Kerzen-Gestaltungen die Mutter Gottes Maria, weihnachtliche Szenen oder der auferstandene Jesus Christus. Dieser wurde von Günter Schmitzberger für die Osterkerze in der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ gewünscht. Ob für kirchliche Feste wie Taufe, Kommunion, Konfirmation und Hochzeit oder für Familienfeiern wie ein runder Geburtstag, ein Jubiläum, Ostern und Weihnachten: Eine persönlich gestaltete Kerze ist immer eine ganz besondere Dekoration und eine schöne Erinnerung an diesen festlichen Tag.

Vieles ist der Mode unterworfen, doch eine schöne Kerze wird für viele Anlässe immer bleiben, nicht nur Silberhochzeitskerzen, Goldhochzeitskerzen, Diamanthochzeitskerzen oder für Hochzeitstage.

Je nach Auftrag und Kundenwunsch werden die Platten aus Kerzenwachs, die bei entsprechendem Wachsschwund wieder abgenommen und wiederverwendet werden können, bemalt. In diesem Zusammenhang weist die Künstlerin darauf hin, dass von ihr nur beste Materialqualität infrage kommt und sagt: „Das gilt sowohl für spezielle Pinsel, für die Farben als auch für die Kerzen, die nach innen und unten abbrennen, sodass die künstlerisch gestaltete Wachsplatte wieder einer neuen Kerze zugeführt werden kann“.  Beliebte Kerzen-Motive sind bislang neben den christlichen Themen die Aussichtskapelle in Obereck, Ansichten von Kirchen oder auch Porträts ihrer Kunden.

So einzigartig wie der Anlass soll auch die Familienfeier werden. Dazu gehört auch eine individuell gefertigte, dekorative Kerze, um die besonderen Momente unvergesslich zu machen. Inspirieren zu den individuellen Motiven lässt sich Martina Hauser durch ein persönliches Gespräch mit dem Kunden oder durch schriftlich formulierte Wünsche per E-Mail. Die Kosten für die Bemalung der 25 bis 30 Zentimeter hohen Kerzen, die aus einem Familienbetrieb in Niederbayern bezogen werden und die einen Durchmesser von neun Zentimetern haben, bewegen sich je nach Auftragswunsch und Zeitdauer. Kerzenlicht ist für die positiv zum Leben eingestellte Künstlerin etwas Besonderes, sie empfindet gerade in der dunklen Jahreszeit durch das Licht und mit dem Duft der brennenden Kerzen Wärme, Glaube und Hoffnung – und sie fügt hinzu: „Hinter jeder Wolke ist ein Sonnenstrahl, der bestimmt mal hervorkommt und das Leben erhellt. Anlasskerzen haben einen ganz persönlichen Bezug und sind somit sehr individuell. Noch lange Zeit nach diesem besonderen Anlass schenken Anlasskerzen uns einen einmaligen Erinnerungswert. Am Jahrestag kann die Kerze erneut entzündet werden. Dies lässt Erinnerungen aufleben. Auch unsere Liebe und Hoffnungen bleiben somit weiter bestehen und werden jedes Jahr aufs Neue belebt.“

Nach den Weihnachtskerzen folgen Törwanger Maibaumfiguren

Wenn für die Weihnachtszeit die Aufträge für Kerzenwünsche erfüllt sind, dann hat Martina Hauser bereits eine neue Aufgabe. Die 16 Tafeln des Törwanger Maibaumes waren über zehn Jahre den Wettereinflüssen ausgesetzt und werden nun von ihr komplett erneuert. Dazu sagt sie: „Das ist eine richtige Winterarbeit, die natürlich spätestens zum 1. Mai beendet sein wird, sodass die Törwanger Maibaumfreunde ihre Freude haben werden“. Welche Motive der neue Maibaum bekommen wird, ergibt sich aus der Form der Motivplatten. „Wie die ausgemalten Details aussehen werden, bleibt natürlich eine Überraschung und ich habe schon ein paar Vorstellungen für einen schönen Samerberger Maibaum“ – so die Künstlerin aus Fading, die sich für ihre Ideen gerne in ihrem Garten von den Farben der Natur inspirieren lässt und sie fasst ihr künstlerischen Tun wie folgt zusammen: „Mit den von meinen eigenen Händen geschaffenen Ölgemälden und handbemalten Kerzen sollen Freuden geschafft und Herzen berührt werden“.

Fotos: Rainer Nitzsche – 1. Martina Hauser in ihrem Atelier   2. Gemälde ihrer beiden Töchter Sophia und Laura, das beim Ebersberger Kunstverein ausgezeichnet wurde. 3. Weitere Kerzen und Werke von Martina Hauser.

Kontakt zu Martina Hauser: www.martinahauser.de – info@martinahauser.de

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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