Gesundheit & Corona

Wehmütiger Abschied beim KIZ in Aschau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Das KIZ in Aschau verliert mit dem Eintritt von Ingrid Zittlau und Susanne Kremer in den Ruhestand fast 80 Jahre Erfahrung und Wissen um unsere Kinder, Wissen das für den Fortbestand der Einrichtung dringend notwendig ist“, würdigte der Direktor und Vorstandsvorsitzende der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) München Bartholomäus Brieller die beiden ausscheidenden leitenden Mitarbeiterinnen im KIZ Aschau.

Er bedankte sich zusammen mit seiner designierten Nachfolgerin Barbara Igl bei ihnen für ihr lebenslanges Engagement zum Wohl der unzähligen Kinder, die in den letzten 40 Jahren die Einrichtung durchlaufen haben. Die Leistungen der Rektorin des Privaten Förderzentrums Aschau Susanne Kremer wurden bereits bei der großen Abschiedsfeier in der Turnhalle ausgiebig gewürdigt (wir berichteten), nun gelte es auch die Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte Aschau Ingrid Zittlau zu verabschieden, die wie ihre Kollegin eine lebenslange Treue zum Haus an der Bernauer Straße auszeichnet.

Ingrid Zittlau begann ihre segensreiche Arbeit vor 36 Jahren als Heilerziehungspflegerin (HEP) im Behandlungszentrum und leitete danach rund 30 Jahre die Heilpädagogische Tagesstätte in Aschau. In der Heilpädagogischen Tagesstätte Aschau werden Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene betreut, die aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigung und eventueller zusätzlichen Behinderung oder Erkrankung besonderer Hilfestellung bedürfen. Die Kinder kommen  mit fünf Jahren bis zum Ende der Schulzeit nach Aschau, einschließlich der Berufsschulpflicht. In dieser langen Zeit entstehen vertrauensvolle, enge Verbindungen zwischen den Kindern und ihrem zweiten Zuhause. Alle Kinder und Jugendliche, die in der Tagesstätte betreut werden, besuchen das Förderzentrum für motorische Entwicklung, das Private Förderzentrum Aschau. In kleinen altersgemischten Gruppen mit bis zu acht Kindern üben die Kinder das soziale Verhalten im Umgang miteinander. Jede Gruppe wird von zwei pädagogischen Fachkräften sowie Mitarbeitern der therapeutischen und pädagogischen Fachdienste begleitet. In Berufsschulstufengruppen werden die Jugendlichen und jungen Erwachsenen darin unterstützt, sich auf das Erwachsensein und das Berufsleben vorzubereiten. „Nichts war beständiger als der Wechsel und kaum hatten sich die Erzieher und die Kinder an etwas gewöhnt, gab es schon wieder Neuerungen“. Sie habe in Aschau alle Umbau- und Neubaumaßnahmen mitgemacht, alle Umstrukturierungen des Hauses und der Organisation mit erlebt und mit gestaltet und sich stets ihren anvertrauten Kindern, den Erzieherinnen und Erziehern und der gesamten Einrichtung verantwortlich gefühlt.

Rund 15 Männer und Frauen unterstützten Ingrid Zittlau bei ihrer täglichen Arbeit in den sieben Gruppen der Tagesstätte. Diese Gruppen sind alle nach den Figuren aus den Büchern von Otfried Preußler benannt, zu dem die Leiterin ein besonderes Verhältnis pflegte. „Die Kleine Hexe, der starke Wanja, Hörbe und der kleine Wassermann sind allen Kindern im Haus geläufig“. Zum Gedenken an Otfried Preußler rief Ingrid Zittlau Lesungen aus den Werken von Otfried Preußler ins Leben, die alljährlich zu seinem Geburtstag im Hause stattfinden und stets gut besucht sind. „Wir müssen uns immer selber um unseren Nachwuchs kümmern, was sie in der Ausbildung für die Praxis und ihr berufliches Leben lernen, vergessen sie nicht mehr“; 20 Jahre wirkte sie als Praxislehrkraft an der Heilerziehungspfleger-Schule in Altenhohenau mit und vermittelte den Berufsanfängern alles, was sie für ihren Beruf als HEP brauchten. Die Nachfolge im Haus ist bereits geregelt: Sonja Müller übernimmt die Leitung der Heilpädagogischen Tagesstätte in Aschau, Michael Langner übernimmt die Stelle des Schulleiters des Privaten Förderzentrums Aschau.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!