Leitartikel

Vorstandswechsel bei Nebeurer Veteranen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Generalversammmlung des Veteranen-und Kriegerverein Neu-und Altenbeuern vollzogen. Ehrender Applaus der 89 wahlberechtigten Mitglieder galt dem bisherigen Vorstand für seine Arbeit im Verein. Ein Vorstandwechsel von Sepp Leitner zu Erich Rasinger  – Zugleich galt der Applaus dem neuen Vorstand für seine Bereitschaft.

Führungsarbeit ist ihm nicht fremd, war er doch lange Jahre Vorstand des Trachtenverein Neubeuern. Bei dem Wahlakt, durchgeführt von Bürgermeister Christoph Schneider, wurde der bisherige  Stellvertreter Florian Paul bestätigt, sowie Kassier Hans Schwaiger. Nicht mehr zur Wahl stand Schriftführer Alois Pichler. In dieses Amt wurde Johann Heibler gewählt, bewährter Fahnenträger bleibt weiterhin Peter Poll, mit seinen Beiständern Vitus Krapf und Andreas Leitner. Die Vorstandschaft erweitern  die Beisitzer  Martin Perret, Wolfgangs Sattelberger, Franz Bichler und Volker Sennhenn. Sepp Estner und Bernhard Warter wurden als Revisoen benannt.  Aus den umfangreichen Rechenschaftsberichten war mehrfach das Bedauern zu erfahren, daß  das 150 jährige Vereinsjubiläum  im vergangenen Jahr nicht gefeiert werden konnte. Die Vorbereitungen für das Zeltfest zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr  und dem Sportverein waren weitesgehend abgeschlossen. Dann kam Corona, so der scheidende Vorstand, in seinem Rechenschaftsbericht. Er berichtete von einer Vorstandsitzung, welche im Garten abgehalten wurde, um den nötigen Abstand zu wahren. Alles umsonst. Ein Nachholen, so Leitner schlossen die Verantwortlichen nun aus. Ein neuer Termin soll abgewartet werden, evtl. zum 160 jährigen Bestehen. Verlässlichkeit zeigten die Vereinsmitglieder in den beiden Jahren der Pandemie. Die Jahrtage fanden in begrenzter Weise statt. 2020 in ganz stiller Form, im Folgejahr mit einer Messfeier und mit einer  Kranzniederlegung am Ehrenmal  an der Kirche in Altenbeuern. Erinnert wurde dabei namentlich der Verstorbenen, sowie der vier Kameraden die im Krieg 1870/71 um das Leben kamen. Dies war der Anstoß, in diesem Schicksaljahr den Verein zu gründen. Eine Ehrentafel an der Kirche in Neubeuern erinnert an diese vier gefallenen Kameraden.

Das Geschehen der beiden bedrückenden zurückliegenden Jahre listete Schriftführer Alois Pichler akriebisch auf. Er berichtete von 170 Vereinsmitgliedern, wovon 147  beitragspflichtig sind. Acht Kameraden sind in den letzten drei Jahren verstorben,  darunter auch Ehrenmitglieder. Bei den Trauerfeiern, welche unter den erschwerten Bedingungen stattfanden, beteiligte sich der Verein ehrenvoll mit der Fahne. Hans Schwaiger informierte über eine gut gefüllte Vereinskasse.

Die Ausgabenseite bezog sich noch auf den Jahrtag 2019. Ferner fielen Unkosten an für die Pflege der Ehrenmale an  der Pfarrkirche und in Altenbeuern. Weiter für Kränze und Blumen bei Trauerfeiern, sowie Auslagen für Ehrgeschecke und  Musik. Die drei Jahre konnte der Kassier mit einem kleinen Plus von rund 500 Euro abschließen.  Sepp Leitner verband seinen Abschied aus dem Vorstandsamt  mit einem umfangreichen Dank an Ehrenvorstand Franz Leidel, der weiter eine Stütze im Verein ist, an Hans Heibler sowie Christine und Wast Heibler, die sich um die Pflege der Ehrenmale an den Kirchen annehmen, den Kannonieren Gerog Fritz und Wast Stadler sowei Fähnrich Peter Poll, den Beiständer Vitus Krapf und Andreas Leitner, die ein sichtbares Zeichen das Verein nach aussen sind. Dank galt dem ehemaligen Herbergsvater Fritz Vornberger, für sein Bemühen um die Beerdigungsmusik. Die kameradschafltliche Verbundenheit zum Patenverein Rohrdorf  soll weiter ein fester Bestandteil der beiden Vereien bleiben.

Die anwesende Abordnung aus Rohrdorf, welche sich auch mit Fahnen an der Kirchenfeier beteiligte, konnte durch Vorstand Christian Reithofer zwei Neubeurer Kameraden für 25 jährige Mitgliedschaft im Patenverein Rohrdorf auszeichen. Das stolze Ergebniss von mehr als 5100 Euro erbrachte heuer die Sammlung für die Kriegsgräber. Namentlicher Dank des Vorstand galt den Sammlern. In den zurückliegend 20 Jahren konnte  über 81000.-€  für die Gräberpflege gesammelt werden – so berichtete stolz der scheidende Vorstand. Zusammen mit der Vorstandschaft übergab er Geschenke an Mitglieder zu Geburtstagsjubiläen ab dem 75 Lebensjahr. Darunter Sepp Winghart, das letzte im Verein lebende Mitglied, welcher den Kriegsdienst noch leisten musse. Ihm galt die Ehrung zum 95. Geburtstag. Nachgeholt wurden heuer die Ehrungen der vergangen Jahre, wo keine Jahrtagsfeier stattfinden konnte. 14 Kameraden wurden für 25 jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, eben soviele für 40 jähriges Mitwirken.  Seit 50 Jahren Mitglied sind nun Fritz Vornberger, Paul Herbert, Rupert Heibler, Ehrenvorstand Franz Leidl, Vitus Krapf, Johann Nebmaier, Johann Stuffer, Georg Hochwind und Sepp Winghart. Für 60 jährige Mitgliedschaft konnte  Stellvertreter Florian Paul und  Vorstand Sepp Leitner, seinen Vater Sepp Leitner sen. auszeichnen.

Bürgermeister Christoph Schneider  vermittelte Dank und Anerkennung für die Vereinsarbeit, die gerade in diesen ungewissen Zeiten von enormer Wichtigkeit ist. Die Erinnerung soll sie doch bewahren, vor kriegerischen Auseinandersetzung, die jetzt erlebbar sind, doch auch in den Zeiten des Kalten Krieges akut waren und oft verdrängt wurden.  Eine kleine Ausstelllung mit Sammelstücken von Hans Heibler und  Beigaben von Mitbürgern fand das Wohlwollen der Versammlungsbesucher. Eine Verlosung, anhand der geführten Anwesenheitsliste, trug zu Erheiterung bei. Der Versammlung ging in der Pfarrkirche eine Messfeier voran. Begleitet von der Mussikkapelle Neubeuern unter der Leitung Bernd Eutermoser, welche später auch bei der Versammlung aufspielte. Namentlich gedacht wurde der über 100 gefallenen und vermissten aus dem letzten Krieg. Von diesen sind nur 24 Grabstätten bekannt. Erich Rasinger als neugewählter Vorstand  oblag es nach seinen Dankesworten, einen Blick in die Zukunft zu richten. Dazu gehört das Bekenntnis der Zusammenarbeit mit dem Patenverein und den Dorfvereinen, dann übernahm er den Taktstock, diregierte erstmals die Musikkapelle, welche nach seinen Vorgaben spielte.

Bericht und Fotos: Thomas Schwitteck – Die Fotos zeigen die Vorstandschaft v.l. scheidender Vorstand Sepp Leitner, sowie den ausgeschieden Schriftführer Alois Pichler, neugewählter Vorstand  Erich Rasinger, Kassier Hans Schwaiger, Fähnrich Peter Poll, Schriftführer Hans Heibler, stellvertr. Vorstand Florian Paul

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Samerberger Nachrichten

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!