Natur & Umwelt

Sturmschaden am Weißen Marterl in Wildenwart

Ein Opfer des Sturmes wurde die Linde am Weißen Marterl in Wildenwart. Seit 2005 stand der stattliche Baum neben der Straße nach Pfifferloh am Marterl. I.K. H. Herzogin Elizabeth ließ diese Linde hinter dem Bildstöckl pflanzen, als es wegen des Neubaus des Wildenwarter Kreisels an den neuen Standort versetzt werden musste. Das Marterl wird „schon immer“ von der Schmied Familie in Wildenwart gepflegt und immer wieder hergerichtet, erst kürzlich wurde es – wie so viele Flurdenkmäler in der Region – vom Priener Paul Panzer renoviert.

Der Ursprung und das Alter des Weißen Marterls lassen sich nicht mehr feststellen. Laut mündlicher Überlieferung wurde es von der Herrschaft von Wildenwart vor über 200 Jahren zur Sühne für den Mord an einem Schmiedegesellen und zur Erinnerung an diese ruchlose Tat erbaut. Bereits 1806 ist es auf einem Gemälde eines Chiemseemalers festgehalten. Seit mehreren Jahrzehnten steht es unter Denkmalschutz.

2005 musste es vom ursprünglichen Standort ein paar Meter weiterwandern: an der bisherigen Stelle des Wildenwarter Marterls wurde der Kreisel der Umgehungsstraße von Wildenwart gebaut. Das wertvolle Denkmal aus dem 18.Jahrhundert sollte keiner Gefährdung durch den Autoverkehr am Kreisel ausgesetzt werden, daher konnte es nicht an der bisherigen überlieferten Stelle am alten Dreiweg zwischen Wildenwart, Prutdorf und Brandenberg bleiben. Der Frasdorfer Bauhof versetzte es fachgerecht ein paar Meter nach Westen neben die Straße, von dort blickt das Weiße Marterl seitdem auf seinen alten Standplatz und den neuen Kreisel herunter.

Herzogin Elizabeth hat zugesagt eine neue Linde als Ersatz für die bisherige zu stiften, sie soll im Herbst am alten Platz gepflanzt werden.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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