Ukraine- & Nothilfe

Seit 30 Jahren: Chiemgauer helfen Ukraine

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Als vor 30 Jahren zwischen dem Kloster Frauenchiemsee und dem Priesterseminar in Ternopil in der West-Ukraine ein erster persönlicher Kontakt entstand, da begann eine besondere Freundschaft zwischen den beiden Regionen. Rasch entstand ein aktiver Chiemgauer Helferkreis zugunsten der Kirche im Osten, dessen Bedeutung gerade  nach Kriegsbeginn in der Ukraine   noch gestiegen ist. Dies kam zur Sprache als in der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ ein Griechisch-Katholischer Gottesdienst gefeiert wurde, der von Erzbischof Vasyl Semenyuk und von Weihbischof Volodymyr zusammen mit Priestern aus der Erzdiözese München-Freising mit feierlichem Gesang gefeiert wurde.

 Bei diesem Gottesdienst überreichten die Bischöfe an die Vorsitzenden des Chiemgauer Helferkreise, Kathi Schmid und Fritz Tischner aus der Gemeinde Rohrdorf eine Dank-Urkunde für 30 Jahre Unterstützung. Neben der Gemeinde Rohrdorf ist auch die Marktgemeinde Prien zu einer wertvollen Stütze des Helferkreises geworden. Dies zeigte sich nach dem Gottesdienst, als die Gäste aus der Ukraine und die Mitglieder des Helferkreises zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch in das Priener Trachtenheim zusammenfanden. Mit dabei waren mit Priens Bürgermeister Andreas Friedrich auch Vertreter von Vereinen wie der Priener Soroptimisten oder der Priener Feuerwehr, die sich schon mehrfach mit Spenden und Aktionen zugunsten der Ukraine bewährt hatten. Weitere Teilnehmer am Gottesdienst und bei der weltlichen Feier waren Vertreter vom Weihnachtsmarkt Achenmühle, der Frauengemeinschaft Greimharting sowie von “Klassik für die Mission in Rohrdorf”. „Viele kleine und große Projekte wurden von Euch bisher unterstützt, dafür wollen wir uns heute ganz herzlich bedanken“ – so Erzbischof Semenyuk, der mit einem Bildervortrag deutlich machte, welche Herausforderungen die Kirche mit dem Priesterseminar und mit dem großen Marien-Wallfahrtsort Zarvanytsja die große Anzahl von Binnen-Flüchtlingen mit sich bringt. Zweimal im Monat – so die Geistlichen aus der Ukraine weiter – werden jeweils 2.000 Lebensmittelpakete an die Flüchtlinge ausgegeben. Dazu gilt es für eine aktive Landwirtschaft sowie für Kindergärten und weitere Einrichtungen zu sorgen. „Seit dem Beginn des Krieges haben wir von Eurem Helferkreis bereits 20 Lastkraftwagen-Lieferungen mit Lebensmitteln, Kleidung und Weiterem bekommen. Ohne diese Hilfe wäre unsere Situation noch viel schlimmer, Sie haben schon vielen Menschen helfen können!“ – mit diesen Worten fasste Pfarrer Vasyl Shafran als Dolmetscher den Dank der Bischöfe zusammen. Für Kathi Schmid und Fritz Tischner ist es selbstverständlich, zusammen mit den vielen Helferkreis-Mitgliedern sowie den   Vereinen, Förderern und Gönnern weiter zu helfen, sie sagten: „Wir waren die ersten, die nach Kriegsausbruch helfend aktiv wurden. Da wir sehen, dass das, was wir tun, echte Hilfe ist und Erfolg hat, werden wir auch weiterhin an Eurer Seite stehen“.

Weitere Informationen: Helferkreis für die Diözese Ternopil/Ukraine e.V.  www.helferkreis-ternopil.de

Kathi Schmid, Vorsitzende des Helferkreises – Telefon 08032-5578  –  schmid-rohrdorf@t-online.de

Spendenkonto: IBAN: DE44 7115 0000 0000 0535 38 bei der Sparkasse Rosenheim – Bad Aibling (Hilfe, die zu 100 Prozent ankommt)

Fotos:   Hötzelsperger

  1. Von links: Pfarrer Vasyl Shafran, Erzbischof Vasyl Semenyuk, 1. Vorsitzende Helferkreis Kathi Schmid, Priens Bürgermeister Andreas Friedrich, Weihbischof Volodymyr Firman und 2. Vorsitzender Helferkreis und Alt-Bürgermeister von Rohrdorf Fritz Tischner.
  2. Blick auf Altar beim griechisch-katholischen Gottesdienst in der Priener Pfarrkirche
  3. Einzug in die Priener Pfarrkirche
  4. Gruppenbild: Geistlichkeit und Helferkreis-Mitglieder

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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