Natur & Umwelt

Riedering: „Lebensfeld Jaksch“ bietet Hilfe zur Selbsthilfe

Selbst erzeugte Lebensmittel schmecken besser als Zugekaufte – und man weiß, woher sie kommen. Aber: wie gelingt guter biologischer, samenfester und ertragreicher Gemüse- und Obstanbau? Und: wer stellt entsprechende Flächen zur Verfügung? Diese und viele andere Fragen haben Hubert Jaksch vor mehr als 15 Jahren dazu bewogen, seinen Betrieb in Wurmsdorf bei Riedering im Chiemgau in einen `Selbstversorger-Lernhof´ umzustrukturieren. Denn Lieschen Müller und Otto Normal fehlt in der Regel nicht nur der Boden zum Garteln, sondern vor allem auch das dazu nötige Wissen!

Säen, pflegen, ernten und Vieles mehr

Saatgut auswählen, Boden aufbereiten, Säen, Pflegen, Ernten und Bevorraten – das und viele andere wichtige Dinge können Verbraucherinnen und Verbraucher bei Landwirt Hubert Jaksch lernen. Denn während einer Vegetationsperiode, also von März bis November, gibt er im Rahmen von Jahreskursen auf dem „Lebensfeld Jaksch“ sein Wissen über Gemüse- und Obstanbau weiter und bietet seinen Kursteilnehmern gleichzeitig die Möglichkeit, in eigenen Parzellen das Gelernte umzusetzen.

Betriebszweig `Selbstversorger-Lernhof aufbauen´

Weil sich in dieser Hinsicht auch für landwirtschaftliche Betriebe im Großraum München betriebliche Chancen in verschiedenen Varianten bieten, hat der Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding, Reinhard Menzel, Landwirtinnen und Landwirte des Dienstgebietes Ende September zu einem Vortragsabend mit Hubert Jaksch eingeladen. Die teilnehmenden Betriebsleiterinnen und -leiter haben sich zudem ein paar Tage später persönlich vor Ort in Wurmsdorf ein Bild davon verschafft, wie Hubert Jaksch sein Konzept in der Praxis umsetzt.

Das Konzept hinter dem Projekt `Lebensfeld´

An zwei Tagen in der Woche begleitet Hubert Jaksch seine Kunden im Rahmen von ein- bis zweistündigen „Sprech- und Lernstunden“ mit fachkundigem Wissen; und falls die eine oder andere Kultur, die auf Jakschs Musterfeld gut gedeiht, auf der Teilnehmer-Parzelle doch nicht so recht wachsen will, gibt er persönlich Hilfestellung.

Bewährtes Konzept: Fläche und Fachwissen vermitteln

Alles in allem hat sich das Konzept bewährt! Das Ergebnis lässt sich sehen: Manch Teilnehmern kommt aus dem Raum München und nördlich davon, um auf dem „Lebensfeld“ in der Praxis hautnah zu erfahren, wie Landwirtschaft funktioniert und im Notfall einen Ansprechpartner zu haben, der bei Anbaufragen begleitet. Denn vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist zunehmend wichtig, selbst Gemüse und Obst für die Familie anzubauen – nicht zuletzt um ein Stück weit eigenständig zu werden und dabei auch der jungen Generation Bodenhaftung bei der Lebensmittelproduktion mitgeben zu können.

Für den Betrieb Jaksch ist das Lebensfeld mittlerweile ein maßgeblicher Betriebszweig und insofern ist es der Wunsch des Landwirtes, dass sein Konzept bayernweit Nachahmer findet, die wie er oder in Abwandlung zusätzlich zur Fläche auch noch Fachwissen anbieten und „mitverkaufen“.

Bericht und Bilder: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Ebersberg-Erding

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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