Gesundheit & Corona

Recipharm in Wasserburg ist an Corona-Impfstoff-Entwicklung beteiligt

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Corona ist derzeit das alles beherrschende Thema. Das galt auch für den Besuch von Landrat Otto Lederer, Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl und IHK-Geschäftsstellenleiter Wolfgang Janhsen beim Pharmaindustrie-Unternehmen Recipharm. In der Hochzeit der Corona-Pandemie im Frühjahr stellten rund zwei Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freiwillig am Wochenende Desinfektionsmittel her, die dem Landkreis, Schulen, Vereinen, der Wasserburger Tafel, Ärzten oder Physiotherapeuten kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Auch Mundschutz, Handschuhe und Overalls wurden gespendet. Landrat Lederer bedankte sich für dieses großartige Engagement und Zeichen der Solidarität. Er bat Standortleiter Michael Isele, den Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterzugeben.

Das Pharmaindustrie-Unternehmen Recipharm will seinen Standort in Wasserburg weiter ausbauen. In einem ersten Schritt ist ein Energiegebäude geplant. Zudem soll das älteste Bestandsgebäude, wenn möglich abgerissen und durch einen Neubau mit identischer Fassadengestaltung ersetzt werden.

„Der Standort soll zukunftsfähig gemacht werden für die kommenden zwei Jahrzehnte“, sagte Isele. Die Entwicklung der Erweiterungs- und Umbaupläne begann schon vor der Corona-Pandemie. Ihre Realisierung ist aber auch wegen der Pandemie notwendig. Nach Auskunft des Standortleiters unterstützt Recipharm ein Unternehmen, dessen Namen er nicht nennen wollte, bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffes. In der letzten Stufe des Zulassungsprozesses soll der Impfstoff in vier Ländern an jeweils 30.000 Personen getestet werden. Zwei Länder davon sind bereits bekannt, nämlich Singapur und Israel.

Mit dem Energiegebäude will Recipharm die Grundversorgung mit Strom sicherstellen und selbst minimalste Stromschwankungen vermeiden. Wie Standortleiter Isele erklärte, können Medikamente, bei deren Herstellung der Strom nur für den Bruchteil einer Sekunde schwankte, nicht verwendet werden. Sie müssen stattdessen entsorgt werden. Sollte der Neubau des Bestandgebäudes nicht möglich sein, will Recipharm eine so genannte „Box in Box-Lösung“ prüfen. Das heißt, ein neues Gebäude wird im entkernten Bestandsgebäude errichtet. Die anstehenden Maßnahmen würden ein Investment von mehreren Millionen Euro bedeuten, wie Standortleiter Michael Isele und Technischer Leiter Robert Fiedler in einem Gespräch mit Landrat Otto Lederer, Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl, den Leiter der Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer Rosenheim Wolfgang Janhsen, sowie vom Rosenheimer Landratsamt Abteilungsleiterin Nina Mascher und Richard Weißenbacher von der Wirtschaftsförderstelle mitteilten.

Der Standort in Wasserburg ist in der Bevölkerung häufig noch als Wasserburger Arzneimittelwerk bekannt. Seit 2010 gehört er zum schwedischen Recipharm-Konzern.

Bericht und Foto: Landratsamt Rosenheim: Verschafften sich einen Eindruck vor Ort: (von links) Nina Mascher und Richard Weißenbacher vom Landratsamt Rosenheim, IHK-Geschäftsstellenleiter Wolfgang Janhsen, Wasserburgs Bürgermeister Michael Kölbl, Robert Fiedler (Recipharm), Landrat Otto Lederer und Recipharm-Standortleiter Michael Isele.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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