Leitartikel

Polizeichef a.D. Peter Wendl ein Achziger

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Priens vormaliger Polizei-Chef feierte seinen 80. Geburtstag   –  Verdienste für Bayern, Rosenheim und Chiemgau mit „Stern der Sicherheit“ gewürdigt

 Peter Wendl, langjähriger Leiter der Polizei-Dienststelle in Prien a. Chiemsee ist ein „Stern der Sicherheit“. Dies gilt insbesondere für seinen beruflichen Rückblick und für sein polizeiliches Wirken. Dies war auch ausschlaggebend, dass Peter Wendl im Sommer 2019 vom Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann mit der Bayerischen Staatsmedaille „Stern der Sicherheit“ in Anerkennung seiner langjährigen und nachhaltigen Verdienste um die Innere Sicherheit in Bayern verliehen wurde. Nun konnte er in seinem Wahl-Wohnort Atzing und beim Gasthof Stocker seinen 80. Geburtstag feiern.

Peter Wendl war nicht nur Polizist, der 1962 als Polizeianwärter bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei eintrat, 1964 als Polizeiwachtmeister bei der Stadtpolizei Rosenheim anfing und Lehrgänge zum Erlangen des Beamtenstatus bei der Verwaltungsschule für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst absolvierte. Im Dezember 1968 wurde er zur Kripo Rosenheim als Beamter auf Probe und 1969 als Kriminal-Beamter zur Kriminalpolizei in Rosenheim versetzt. Die Bürger waren auch außerhalb seiner beruflichen Pflichten ein persönliches Anliegen. Zusammen mit dem damaligen Priener Bürgermeister Lorenz Kollmannsberger gründete er im Jahr 1992 den Verein „Sicherheitsgemeinschaft Bürger und Polizei im Dienstbereich der Polizeiinspektion Prien“. Bei der Gründung gehörten zum Verein rund 30 Mitglieder, nach und nach wurden es inzwischen dreihundert. Die Steigerung war unter anderem möglich, weil Peter Wendl in seiner Dienstzeit die Einführung von Sicherheitsgesprächen mit den in seinem Zuständigkeitsbereich betroffenen Bürgermeistern und Gemeinden begann. „Das gegenseitige Vertrauen und Wissen hat uns sehr geholfen“ – so Peter Wendl, in dessen Amtszeit in Prien auch Verbesserungen und Neuanschaffungen bei der Wasserschutzpolizei Chiemsee, der Neubau einer Bootshütte am Simssee, die Einführung eines ersten Unfallflucht-Ermittlers, die Jugendkriminalitätsbekämpfung und die Einrichtung eines Raumes für erkennungsdienstliche Maßnahmen fielen. Zu letzterem weiß er noch, dass mit dem Raum und den entsprechenden Vorrichtungen die Anzahl der Beweis-Feststellungen von drei auf 142 im Jahr gestiegen waren. Überhaupt konnte während seiner Priener Dienstzeit die Aufklärungsquote von 48 auf 64 Prozent erhöht werden.

Als Leiter der PI Prien: Verantwortung für Sicherheit von 50.000 Bürger

Bei der Medaillenverleihungs-Laudatio von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann anlässlich der Medaillen-Verleihung sagte dieser unter anderem: „Von 1992 bis 2003 waren Sie Leiter der Polizeiinspektion Prien und hatten dort Verantwortung für knapp 50.000 Bürgerinnen und Bürger. Sie haben sich in Prien und Umgebung über ihre dienstlichen Pflichten hinaus in einem besonderen Maße eingesetzt. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass sich Ihr Verein zur erfolgreichsten Sicherheitsgemeinschaft zwischen Bürgern und Polizei in Südostbayern entwickelt hat“. Auch vor Ort und für die Vereine war Peter Wendl immer zur Stelle, wenn Not am Mann war. So war er von Anfang an bis zur Ernennung zum Ehrenvorsitzenden vor wenigen Jahren Gründer und Vorsitzender des „Förderverein Atzinger Feuerwehr-Gemeindehaus e.V.“. Er stellte sich als Beirat beim Regatta-Surf-Club zur Verfügung, in seiner einjährigen Präsidenten-Amtszeit beim Lions-Club Prien organisierte er eine Vorführung beim Sondereinsatz-Kommando in München, bei der Beschaffung und Finanzierung von Chiemsee-Rettungsbooten knüpfte er erfolgreich an seinem Netzwerk, zusammen mit dem damaligen Rosenheimer Polizeidirektor und späteren Polizeipräsidenten von Oberfranken Wolfgang Asprion. Mit diesem übernahm er Verantwortung für den Chiemgauer Helferkreis für Ternopil in der Ukraine  (www.freundeskreis-ternopil.de, jetzt unter der Leitung von Katharina Schmid und Fritz Tischner) und seit 2018 bis März 2022 war er auch Sekretär und Organisator für das monatliche Treffen von rund zwei Dutzend Ruhestands-Führungskräften von Oberbayern-Süd in der Gemeinde Irschenberg (Nachfolger hier ist Bernd Hübner).

Sowohl beim Tod von Marianne als auch Franz Josef Strauß gefordert

Natürlich kann Peter Wendl viel von seinen Einsätzen, Erfolgen und Beobachtungen erzählen, ein Buch wäre in jedem Fall leicht zu füllen. So zum Beispiel war er als Leiter des Kommissariats Staatsschutz beauftragt, bei der tödlichen Verunglückung von Marianne Strauß, der Frau des Bayerischen Ministerpräsidenten zu untersuchen, ob es einen terroristischen Hintergrund gibt. „Dem war nicht so!“ – so Peter Wendl, der später bei den Trauerfeierlichkeiten von Franz Josef Strauß in Rott am Inn die Einsatzleitung für die Sicherheit hatte. Dazu ergänzte er: „Habe es zu aller Zeit immer gerne gemacht, sei es als Sachbearbeiter, als Sachgebietsleiter  oder Kommissriatsleiter bei der Kriminalpolizei, als Leiter Einsatz (E2) bei der Polizeidirektion Rosenheim, bei der Einführung von Tonband-Aufzeichnungen oder bei der Installierung der Polizei-Reiterstaffel, die während meiner Dienstzeit bei der Polizei-Direktion Rosenheim von 1985 bis 1992 erfolgte. Aber ein Buch – nein, das will ich nicht mehr angehen“.

 Zahlreiche Gratulanten

Zu den zahlreichen Gratulanten gehörten neben Familie, Nachbarn, Kollegen und Freunden unter anderem Priens Bürgermeister Andreas Friedrich (auch als neuer Vorsitzender vom Verein „Sicherheitsgemeinschaft Bürger und Polizei im Dienstbereich der Polizeiinspektion Prien e.V.”), die Priener Polizei-Chefin Karin Walter, Polizeidirektor Peter Böttinger als sein Nachfolger beim Förderverein  Atzinger Feuerwehr-Gemeindehaus e.V., Trachtenvorstand Michael Schlosser und Feuerwehrvorstand Martin Loferer. Bei der Feier im Gasthaus Stocker waren auch die Angehörigen, Freunde aua Prien und Rosenheim zugegen.

Fotos: Hötzelsperger – Peter Wendl aus Prien-Atzing feierte seinen 80. Geburtstag – Gratulant war im Jahr 2019 im Rahmen einer Auszeichnung Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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