Brauchtum

Neue Ehrenmitglieder beim Trachtenverein Wildenwart

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zum Ehrenmitglied wurden Sepp Freund und Sepp Irob beim Vereinshoagascht des Wildenwarter Trachtenvereins „Die lustigen Wildenwarter“ ernannt. Vorstand Peter Voggenauer überreichte den beiden verdienten Mitgliedern das goldene Ehrenzeichen und die Verdiensturkunde.

Sepp Freund, der Gaggn Sepp von Mitterreith, begann beim Wildenwarter Traditionsverein bei den Aktiven in der Gruppe; 1965 übernahm er das Amt des zweiten Schriftführers. Das war damals verbunden mit dem Schreiben und dem Aufhängen von Plakaten in der ganzen Region. Ungezählte Kilometer legte er im Auto für seinen Verein zurück, um überall im Gau auf die Wildenwarter Waldfeste, die Theateraufführungen oder sonstige Veranstaltungen aufmerksam zu machen. Nach 22 Jahren legte er sein Amt nieder, zu diesem Zeitpunkt hatten die Gemeinden das Plakatieren so eng reglementiert, dass ein „wilder Plakatkleber“ ständig mit einem Bußgeld rechnen musste. Nebenbei versuchte er sich immer wieder einmal in diversen Nebenrollen auf der Theaterbühne in der Wildenwarter Schlosswirtschaft. „Bei allen Veranstaltungen des Trachtenvereins ist der Gaggn Sepp mit dabei, es dürfte kein Gaufest und keinen Festzug in den letzten 50 Jahren geben, bei denen er nicht mit dabei war und das alles für ein Dankeschön, oder auch keins“ so Peter Voggenauer.

„Das gleiche gilt auch für den Irob Sepp, seit frühester Jugend ist er im Trachtenverein aktiv, seit 1985 verbrachte er 16 Jahre als stellvertretender Kassier an der Kasse des Vereins bei Waldfesten oder im Theater und war mit verantwortlich für die umfangreichen Kassengeschäfte beim Gaufest und den verschiedenen Jubiläumsfesten während seiner Amtszeit“. Nach seinem Ausscheiden aus der Vorstandschaft übernahm der begeisterte Rosserer die Planung und den Einsatz von Pferdegespannen für die Wildenwarter Festwägen bei den Festen in der Region. Entweder spannte er seine eigenen Haflinger ein oder holte sich die Pferde eines befreundeten Rosserers; stets wusste er, wie die Wildenwarter Festwägen mit der Christkönigskirche und dem Schloss sowie der Leutewagen zum Einsatz kommen konnten.

Für ihre bisherige Arbeit wurden beide bereits mit dem Gauehrenzeichen des Chiemgau-Alpenverbands und allen Ehrenzeichen ihres Vereins ausgezeichnet. Die Wildenwarter Trachtler gehen mit der Ehrenmitgliedschaft, dieser höchsten Ehrung des Vereins, sehr sparsam um, entsprechend hoch sei ihr Stellenwert anzusetzen, so Vorstand Peter Voggenauer. Lediglich 14 Männer und Frauen von knapp 350 Mitgliedern dürfen derzeit das goldene Abzeichen tragen. Zusammen mit seinem Stellvertreter Florian Stoib Kassenfrau Irmgard Aicher und Schriftführerin Monika Irob überreichte er den beiden das Ehrenzeichen und die Urkunde. Neu in den Verein aufgenommen wurden Ulrich Fischer junior, Andreas Aicher, Anna Ramsauer und Florian Rosenwink.

Für 40 Jahre aktive Mitarbeit im Wildenwarter Trachtenverein zeichneten der Gauvorstand des Chiemgau-Alpenverbands Miche Huber und sein Stellvertreter Franz Fischer neun Mitglieder des Vereins mit dem Gauehrenzeichen des Verbandes aus. „Sie haben sich um den Trachtenverein „Die lustigen Wildenwarter“ verdient gemacht“, erklärte Huber, jetzt dürften sie sich aber keineswegs aufs Altenteil zurückziehen, sondern müssten mit ihrem neu verliehenen Abzeichen für die weitere Verbreitung der Trachtensache bei den folgenden Generationen einstehen. „Oid und jung miteinander“ sei das Motto des Chiemgau-Alpenverbands. Nur das sichtbare und gelebte Beispiel habe bei der Jugend eine Chance akzeptiert zu werden. Das Gauehrenzeichen des Chiemgau-Alpenverbands dürfen künftig folgende Wildenwarter tragen: Johann Bauer, Rosa Bohrer, Rosemarie Staber, Rita Stoib, Richard Zettl, Marlies Baumgartner, Marianne Fischer, Anna Höhensteiger und Elisabeth Spiegelberger.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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