Kultur

Museum der Bayerischen Geschichte – Depot ist fertig

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der erste von drei Bauabschnitten des Museums der Bayerischen Geschichte ist fertig! Die Stadt Regensburg übergibt dem Freistaat Bayern die Schlüssel des historischen Österreicher Stadels. Das ehemalige Lagergebäude steht dem Haus der Bayerischen Geschichte als Depot und Restaurierungswerkstatt für das neue Museum am Donaumarkt zur Verfügung. Die Stadt Regensburg hat das Gebäude in dreijähriger Bauzeit umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen unterzogen, um es für die Nutzung als Museumsdepot, das den vielfältigsten Bedingungen von Konservierung hinsichtlich Klima und Luftfeuchtigkeit gerecht wird, vorzubereiten. Die Kosten belaufen sich auf 8,36 Millionen Euro.

Mit der Übergabe am 09. April 2018 durch Regensburgs Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer an Kunstministerin Prof. Dr. Marion Kiechle wird auch der Einzug des Objektes Nr. 1 gefeiert: der monumentale Wandteppich aus dem Plenarsaal des Bayerischen Landtags.

Erster neuer Bewohner: Wandteppich aus dem Landtag

Das Objekt Nr. 1 des neuen Depots steht für die bayerische Demokratiegeschichte und gehört zu den größten Exponaten des neuen Museums: Der monumentale Wandteppich aus dem alten Plenarsaal des Bayerischen Landtags. Unter dem knapp sieben mal sieben Meter großen Bildteppich wurde von 1950 bis 2004 debattiert, diskutiert und abgestimmt – und zahlreiche Gesetze wurden verabschiedet. Nach dem Umbau des alten Plenarsaals wechselte der Wandteppich, der bis dahin prominent hinter dem Landtagspräsidium hing, 2007/2008 in den Senatssaal.

Der Wandteppich aus dem Landtag ist mit seiner Geschichte ein herausragendes Zeugnis der parlamentarischen Entwicklung Bayerns nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und wird im neuen Museum als eines der zentralen Exponate präsentiert werden. Er zeigt das große bayerische Staatswappen und die Stadtwappen der Regierungssitze der bayerischen Bezirke und der bis 1945 zu Bayern gehörenden Rheinpfalz. Der Teppich wurde 1950 nach einem Entwurf von Professor Hermann Kaspar (1904 – 1986) in der Münchner Gobelinmanufaktur gefertigt. Kaspar, Professor an der Akademie der schönen Künste, war aufgrund seiner Tätigkeit auch für das NS-Regime in den 1960er Jahren umstritten.

30 Bühnen wird es im neuen Museum geben – mit ähnlich herausragenden Exponaten zur bayerischen Geschichte vom Prunkschlitten König Ludwig II. bis zum Fluchtballon von Naila. Hinzu kommen kleinere, aber nicht minder wertvolle Objekte, darunter viele Schenkungen und Leihgaben, die persönliche Geschichten ergänzend zur großen Historie erzählen.

Bericht: Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (Haus der Bayerischen Geschichte, Stabsstelle Kommunikation, Zeuggasse 7 | 86150 Augsburg)

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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