Leitartikel

München trauert um Alt-Oberbürgermeister Hans-Jochen Vogel

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Der Tod von Dr. Hans-Jochen Vogel berührt mich sehr. Mit ihm verliert Deutschland eine herausragende Persönlichkeit. Über Parteigrenzen hinweg genoss er durch seine glaubwürdige Politik und authentische Art höchstes Ansehen. Als Oberbürgermeister der Stadt München hat er die Entwicklung der Stadt entscheidend mitgeprägt und sich auch später stets in den Dienst der Gesellschaft gestellt. Der Freistaat trauert um Dr. Hans-Jochen Vogel. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie.“ Dr. Hans-Jochen Vogel wurde am 3. Februar 1926 in Göttingen geboren. Von 1960 bis 1972 war er Oberbürgermeister von München, von 1972 bis 1981 als Bauminister und Justizminister in der Bundesregierung sowie 1981 Regierender Bürgermeister von Berlin.

Kardinal Marx würdigt verstorbenen früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel: Kardinal Reinhard Marx würdigt den verstorbenen früheren SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel als einen Menschen und Politiker, für „dessen Handeln das christliche Menschenbild leitend gewesen“ sei und dessen politisches Engagement auch von seiner Glaubensüberzeugung getragen war: „Es war nicht unbedingt selbstverständlich, wie Hans-Jochen Vogel als Sozialdemokrat sein Katholisch-Sein und seine damit verbundenen moralischen Grundsätze öffentlich bekannte und lebte.“ In besonderer Weise habe er als Bundesminister der Justiz in einer der dunkelsten Stunden der Bundesrepublik Deutschland Verantwortung getragen, als der Terror der RAF die Gesellschaft bedrohte.Vogel sei in seiner geradlinigen, ruhigen und sachlichen Art ein verantwortungsvoll handelnder Politiker gewesen, der am Wohl des Einzelnen und der Gesellschaft interessiert gewesen sei, erklärt Marx. „Zeit seines Lebens wurde er nicht müde, auf Missstände hinzuweisen und den Blick der Verantwortlichen in besonderer Weise auf Ungerechtigkeit zu lenken – in seiner Zeit als Politiker, aber auch noch im Ruhestand. Mit Recht nannte man ihn das soziale Gewissen der SPD“, so der Erzbischof von München und Freising.  Nicht nur als Münchner Oberbürgermeister, der mit dazu beitrug, dass in der bayerischen Landeshauptstadt 1972 die Olympischen Spiele stattfanden, stand er für „Offenheit, Respekt und ein friedliches Miteinander in unserer Gesellschaft: in der Stadt, im Land und in Europa“.Marx betont, er „habe in den letzten 12 Jahren immer wieder Gespräche mit Hans-Jochen Vogel geführt, die auch mich sehr inspiriert und bestärkt haben in meinen Überzeugungen. Wir waren in guter Weise auch menschlich miteinander verbunden.“ (ck)

Foto: Hötzelsperger –  Eindruck der Stadt München

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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