Kultur

Kiefersfelden: Seit 27 Jahren gibt es die „Kieferer Wichtl“

Aus einem Ferienprogramm wurde eine feste Institution! Seit 27 Jahren gibt es die „Kieferer Wichtl“: Kinder und Jugendliche dürfen auf und hinter der Bühne Erfahrung sammeln. Viele bleiben dem Schauspiel treu und wirken später bei der Heimatbühne Kiefersfelden oder sogar den berühmten Ritterschauspielen Kiefersfelden mit.

1994 war die Geburtsstunde der „Kieferer Wichtl“. Im Rahmen des Ferienprogramms durften Kinder Theaterluft schnuppern. Mit dabei auch die aktuelle Leiterin der Wichtl, Christa Rauscher. Zwölf Jahre war sie damals alt und sofort begeistert. Mittlerweile ist sie selbst Mutter, aber das Theaterspiel ist nach wie vor ihre große Leidenschaft. „Mit gefällt der große Gemeinschaftsgeist vor und hinter der Bühne und natürlich auch der Applaus und die Begeisterung des Publikums“, erzählt sie.

Die jüngsten Mitglieder des Ensembles sind gerade mal acht Jahre alt. 14 Buben und Mädchen sind aktuell mit dabei. Bei den „Kieferer Wichtl“ gibt es kein Casting. Mitmachen darf jeder der will. „Niemand wird als Schauspieler geboren. Bei uns lernen die Kinder, wie es geht.“, erzählt Christa Rauscher. Der Spaß steht immer an erster Stelle. Alle Stücke werden so ausgewählt, dass auch wirklich alle „Wichtl“ auf der Bühne zum Einsatz kommen. Mit zunehmender Erfahrung und Selbstsicherheit werden die Rollen dann immer größer.

Die Begeisterung zahlt sich aus: 2006 wurden die „Kieferer Wichtl“ mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet. Im Jahr 2018 erhielt die damalige Wichtl-Leiterin Conny Schrott die Goldene Ehrennadel vom Verband Bayerischer Amateur Theater.

Christa Rauschers Tochter Eva hat die Leidenschaft für das Theaterspiel ebenfalls schon gepackt. „Das macht so viel Spaß“, schwärmt die Zehnjährige.  Ihr großer Wunsch ist es, dass sie irgendwann einmal die Wendy in „Peter Pan“ spielen darf. Generell gefallen ihr aber alle Rollen gut. „Ich übe dann immer daheim, manchmal allein und manchmal auch vor der Mama“, erzählt das Mädchen.

Auch durch die strengen Corona-Regeln im Frühjahr dieses Jahres ließen sich die „Kieferer Wichtl“ ihre Freude am Theater nicht nehmen. Selbst als das diesjährige Theaterstück „Wusel die Waldmaus“ dadurch ein abruptes Ende fand, hielt das Ensemble an seinen regelmäßigen Treffen fest – möglich in den ersten Monaten aber natürlich nur online. „Wir haben an den Bildschirmen Sprachübungen gemacht oder Improvisations-Szenen“, erzählt Christa Rauscher. Vor allem sei es während dieser Zeit darum gegangen, den Zusammenhalt innerhalb der Gruppe zu erhalten. Sobald wieder möglich, wurde dann im Freien unter Einhaltung der Abstandsregeln wieder geprobt.

Jetzt ist die Vorfreude groß auf das nächste Stück, dass dann im Frühjahr 2022 zur Aufführung kommen soll: „Schneeweißchen und Rosenrot“, ein Märchen von den Gebrüdern Grimm.

Übrigens: das Theaterstück „Wusel die Waldmaus“ wurde in der Zwischenzeit doch noch fertig “gespielt”. Die Wichtl arbeiteten mit ihrer Spielleiterin Monika Keiler in kleinen Teams sehr eifrig an der verfilmten Wusel-Alternative und trotzten Hitze, Sturm, Gewitter und Corona. Mit dem End-Ergebnis dieser Arbeit kann das Ensemble alle, die das Stück sehen möchten, hoffentlich demnächst überraschen.

Die aktuellen Informationen zu den „Kieferer Wichtl“ gibt es im Internet unter www.kiefererwichtl.de.

Text: Karin Wunsam  – Fotos: re

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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