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First Responder-Sorgen in Bruckmühl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In Bayern ist die Bereitschaft sich ehrenamtlich zu engagieren besonders groß. Rund 47 Prozent der Menschen über 14 Jahre sind ehrenamtlich tätig. In der Marktgemeinde Bruckmühl sind es allein 21 Personen, die zum Beispiel ehrenamtlich als Ersthelfer, sogenannte First Responder (FR), für das Bayerische Rote Kreuz im Einsatz sind. Zu einem Gespräch über die aktuelle Einsatz- und Platzsituation hat der FR-Förderverein Bruckmühl nun den Landtagsabgeordneten Otto Lederer eingeladen. Hieran nahmen neben dem Vorsitzenden Reinhard Geigerseder auch der FR-Einsatzleiter Florian Kusterer und die Ersthelfer Maxi Weiß (Bereitschaftsleiter BRK Bruckmühl) und Markus Hemming (stellv. Bereitschaftsleiter) teil.

Einsatzintensivste Ersthelfer im ganzen Landkreis:

Die First Responder im Marktgemeindebereich Bruckmühl sind laut eigenen Angaben die einsatzintensivsten im ganzen Landkreis, wie Reinhard Geigerseder bei dem Gespräch erläutert. „Der Einsatzbereich beschränkt sich nicht allein auf die Marktgemeinde Bruckmühl, oft werden wir auch darüber hinaus alarmiert. Wir sind schon bis nach Stephanskirchen gefahren“, ergänzt der Einsatzleiter Florian Kusterer. Insgesamt handelt es sich um 563 Einsätze im Jahr 2017. Dies liegt deutlich über dem Durchschnitt. „Eine derartige Einsatzdichte kann nur dann bewältigt werden, wenn man ein hochmotiviertes und engagiertes Team an ehrenamtlichen Rettern hat, das auf einem hervorragendem Ausbildungsniveau ist – so wie das bei den First Respondern in Bruckmühl und vielen anderen Standorten in Bayern der Fall ist“, so der Landtagsabgeordnete Otto Lederer.

Neue Räumlichkeiten werden benötigt

Aufgrund der zunehmenden Einsatzzahlen hat der FR-Förderverein eine Bitte um Unterstützung an Otto Lederer herangetragen: Es werden neue Räumlichkeiten benötigt. Wie der Bereitschaftsleiter Maxi Weiß aus Erfahrung berichten, wird es aufgrund der Vielzahl der Einsätze und der geforderten hygienischen Standards immer schwieriger, die Arbeit in den bestehenden Räumlichkeiten zu verrichten. „Im Grunde ist man immer zwischen dem eigenen Zuhause, dem Stellplatz für das FR-Fahrzeug und einem Waschcenter unterwegs“, erklärt Maxi Weiß. Effektiv sei dies nicht, fügt Markus Hemming an.

Vor diesem Hintergrund würden aus Sicht der First Responder neue Räumlichkeiten, in denen alles zusammengefasst sei, benötigt: „Hier sprechen wir davon, dass es eine Garage für unser Fahrzeug und Möglichkeiten, das Fahrzeug hygienisch zu reinigen, sowie Schlafplätze für die Bereitschaft unter einem Dach gebe“, erklärt Florian Kusterer. Sollte sich dies in Zukunft nicht besser bewerkstelligen lassen, so befürchtet Kusterer langfristig eine deutliche Abnahme an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Der Landtagsabgeordnete Otto Lederer hat der FR-Gruppe und dem Förderverein Unterstützung im Rahmen seiner Möglichkeiten zugesagt.

Über den First-Responder Förderverein Bruckmühl

Gegründet wurde der Förderverein im Jahr 2000. Seitdem haben sich die Mitgliederzahlen von 110 Förderern auf über 750 erhöht. Mit der Mitgliedschaft (15,00 € Jahresbeitrag) im Förderverein bekommen die Unterstützer einen Ausweis, der alle wichtigen Daten im Falle eines Notfalls bereithält. Der Verein übernimmt sämtliche anfallenden Kosten des Einsatzfahrzeuges, die Einsatzbekleidung und alle Ausrüstungsgegenstände wie Notfallrucksack, Früh-Defibrillator, Puls-Oximeter usw. Es müssen auch ständig Rücklagen für ein neues Einsatzfahrzeug gebildet werden. Dies Alles funktioniert nur mit vielen Mitgliedsbeiträgen und zahlreichen Spenden aus der Bruckmühler Bevölkerung.

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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