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Feierlicher Projektauftakt für den Umbau in das „Barrierefreie Blaahaus in Kiefersfelden“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die einzigartige Sammlung im Blaahaus in Kiefersfelden zur Industriegeschichte der Region macht das Projekt zu etwas ganz besonderem: Das 1696 erbauter Arbeiter-Wohnhaus am Kieferbach wurde 300 Jahre später an den heutigen Standort transloziert und mit allerlei Raritäten zur Orts- und Regionalgeschichte ausgestattet. Mit dem Energieträger und Transportweg Kieferbach siedelten sich florierende Industriezweige mit Eisen, Zement und Marmor an. Die Industriearbeiter hatten im Vergleich zur landwirtschaftlichen Arbeiterschaft sog. „Freizeit“, so dass auch die Kulturgeschichte der Region hier ihren Ausgang nahm.

Um diese geschichtlich äußerst ergiebige Ausstellung allen Menschen zugänglich zu machen, wird das Haus barrierefrei ausgebaut: ein Lift wird eingebaut, eine barrierefreie Toilettenanlage, ein barrierefreies „Lernmodul“ Wasserkraft, das Kindern die Energiegewinnung aus dem Wasser näher bringt, sowie einige Baumaßnahmen im Haus sind Bestandteil des nun zur Förderung freigegebenen Projekts, das mit gut 45.000 € LEADER-Mitteln unterstützt werden soll.

Zum Projektstart stellten Dr. Martin Angerer, engagierter Kunsthistoriker in der Gemeinde und Sebastian Bleier, Gemeinderat – die beiden Projektinitiatoren ihre Ideen anschaulich vor:

„In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern wird derzeit ein neues Konzept erarbeitet“, so Dr. Angerer. Dabei berücksichtigen wir die Empfehlungen des Abschlussberichts aus dem „Museumsnetzwerk“, einem LEADER-Projekt der vergangenen Förderperiode, berichtet Angerer weiter. „Unser jetzt schon herausragendes Museum soll dadurch anschaulicher und durch die Herausstellung der thematischen Schwerpunkte (Industriegeschichte) übersichtlicher werden.“

„Schade fanden wir es immer, dass nicht alle Besucher unser Kleinod besichtigen können, weil die Schwellen und Treppen in dem alten Bauernhaus für Menschen mit Einschränkungen unüberwindbar sind, erklärt Sebastian Bleier. Deshalb sind wir auf die Idee gekommen, wenn wir das Museum schon modern gestalten, dann bauen wir es gleich barrierefrei um. Mit dieser Idee hat sich die Gemeinde an die LEADER-Gruppe gewandt, und nun bekommen wir auch dafür eine Förderung freut sich Bleier.

Hubert Wildgruber, 2. Vorsitzender der LAG Mangfalltal-Inntal und Bürgermeister in Oberaudorf freut sich über das Juwel der Nachbargemeinde. Wildgruber stellt die LAG Mangfalltal-Inntal als Zusammenschluss der 16 südli-chen Gemeinden im Landkreis Rosenheim vor und überbringt Grüße und gute Wünsche der gesamten Vorstandschaft der LAG. Er betont, dass das Projekt einzigartig in der Region ist und freut sich sichtlich über den „Ausbau für alle Menschen“. Er betont, dass das Projekt ein zusätzlicher attraktiver Anziehungspunkt für Gäste und Einheimische ist und das Schlechtwetterangebot in der Region erhöht.

Auch Sebastian Wittmoser, LEADER-Koordinator der Förderstelle im AELF Rosenheim stellt schließlich den Hintergrund der LEADER-Förderung vor: gefördert werden die Liftanlage, eine barrierefreie Toilette, der Umbau im Eingangsbereich und dem übrigen Haus sowie das Lernmodul Wasserkraft, das auch den Kleinsten die Energiegewinnung aus dem Wasser näher bringen soll und sich im Sommer natürlich prima zum Wasserpritscheln eignen wird.

Die LAG Mangfalltal-Inntal ist ein Zusammenschluss von 16 Gemeinden, die unter Beteiligung der Bürgerschaft und der lokalen sowie regionalen Akteure eine gemeinsame Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für die LEADER-Förderperiode 2014 – 2020 erarbeitet haben und diese nun unter Nutzung von LEADER-Fördermitteln umsetzen. Wenn Sie mehr erfahren oder aktiv mitwirken wollen, besuchen Sie die Website: http://www.lag-mangfalltal-inntal.de oder rufen Sie an unter: 08061 / 90 80 71.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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