Natur & Umwelt

Selten: der Dreizehenspecht

Veröffentlicht von Claus Linke

Nach dem Regen waren wieder ein sonniger Tag und eine Bergwanderung angesagt. Nach der Anreise mit der Aschauer Bahn ging es mit dem Fahrrad ins schöne Priental zur Brandelberg Alm. Noch auf dem Rad hörte ich ein leises Klopfen und Suchen und kurz darauf entdeckte ich einen weiblichen Dreizehenspecht. Dieser Urwaldspecht kommt eigentlich nur in Bergwäldern vor. Neben den namensgebenden drei Zehen ist er der einzige schwarz-weiße Specht bei uns und wenig scheu. Wer ihn einmal entdeckt hat, kann ihn lange beobachten, denn er ist meist recht ruhig und klopft leise.

Im Bergwald findet man an schattigen Stellen noch die letzten Orchideen, wie die nach Vanille duftende Rotbraune Ständelwurz, bevor bald die Herbstflora Einzug hält. Eine besondere Freude bereitet mir ein Mohrenfalter, der sich auf meine Hand setzt, fotografieren lässt und dann noch ein Stück des Weges mitgenommen wird. Die Begegnung mit der reichen Natur macht einfach Freude.Bei der wunderschönen Brandelberg Alm angekommen, erfreute ich mich an den vielen Schmetterlingen auf der Wiese. Vom kleinen zarten Silbergrünen Bläuling bis zum großen Schwalbenschwanz. Auch ohne Artenkenntnis erkennt man einfach an der Vielzahl der verschiedenen Schmetterlinge, wie eine normale heimische Artenvielfalt aussieht.
Nach einem weiteren Stück auf dem anstrengenden, aber reizvollen Weg entdeckte ich eine für mich neue Art. Den Alpen-Sandlaufkäfer, der anhand seiner Mundwerkzeuge sofort als räuberischer Käfer zu erkennen ist. Das grelle Licht und der Drang des Käfers, die Ameisen aus dem Hinterhalt zu überraschen, machten das Fotografieren zwar schwierig, aber am Ende konnte ich ihn doch gut bestimmen.
Ein herrlicher Blick aus dem Priental auf den blau schimmernden Chiemsee beendete schließlich die Exkursion und zeigte den Chiemgau in seiner ganzen Schönheit.

Text und Fotos: Johannes Almer

 

Redaktion

Claus Linke

1939 in Bautzen/Sachsen geboren, Maschinenschlosser-Lehre in Bautzen, 1956 Flucht aus familiären Gründen aus der DDR über Berlin nach München, Maschinenbau-Studium in München, 1969 Erwerb eines Grundstückes in Atzing und beginn mit dem Bau eines Hauses für meine Eltern und den drei Kindern, 1981 Ernennung zum Siemens-Oberingenieur, nach 36 Jahren Beschäftigung bei Siemens in den Ruhestand, 1995 Verlegung des Hauptwohnsitzes nach Prien.

Ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Chiemseeagenda seit deren Gründung im Jahr 2002 - angesiedelt beim Abwasser- und Umweltverband Chiemsee. Das Aufgabenspektrum (mehr oder weniger involviert) umfasst die Webmeisteraktivitäten für die diversen Agendaseiten; Mitarbeit bei nahezu allen Agendathemen (wie z.B. Chiemseeringlinie, Bürgerbus Chiemsee, Vogelführungen, Chiemsee Rundweg und Chiemsee Radweg); Konzeption und Erstellung der Broschürenreihe "Natur.Erlebnis.Chiemsee"; Betreuung des online-Fotoalbums der Chiemseeagenda. Verleihung der bayerischen Ehrenamstmedaille "Für besondere Verdienste um die bayerische Gastlichkeit" im Jahr 2017.

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