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Aus Neu(n) mach Acht

Veröffentlicht von Günther Freund

Einem Rentner-Ehepaar aus Prien ist das Kunststück gelungen, 9-Euro-Tickets für 8 Euro zu erwerben.

Das machten sie so:

Die beiden spazieren an einem schönen Maien-Abend zum Bahnhof Prien, als es dort schon ruhig ist. Sie steigen zum Bahnsteig 2 empor und machen sich sogleich am ersten Fahrkarten-Automaten zu schaffen.

Der Automat weiß ja schon seit Tagen vom 9-Euro-Ticket und präsentiert zu diesem Zweck auf dem Display einen dicken roten Balken. Mittels KlickiDiKlick wählt man “Juni” oder “Juli” oder “August” (nicht mehr) und schaltet die Ticket-Anzahl hinauf, in diesem Falle “Juni” und “2”. Der Automat zeigt dann, dass 18 Euro “noch zu zahlen” seien. Jetzt wird der letzte 20-Euro-Schein des Monats Mai dahin gegeben, d.h. in den “dafür vorgesehenen” Schlitz gesteckt. Es macht “hhhuillt” und schon plumpsen 2 kleine Ticketerl ins Fach.

Somit fehlen nur noch 2 Euro Rückgeld.

Warten, warten, warten, nur unterbrochen von nervösen Griffen in den Schacht. (“lass mich a mal”).

Nach (gefühlt ewig) langem Warten steht fest: Die Rentner haben 10-Euro-Tickets erworben und sind ausgeschmiert. Sie überlegen einen gesalzenen Brief nach Berlin. Vorher aber probieren sie noch das berühmte Mittel des Polizeipräsidenten Heribert Pilch aus der ORF-Serie “Kottan ermittelt” aus, die die Älteren von noch alle aus den Jahren 76-83 des vorigen Jahrtausends kennen. Dieses Mittel heißt “draufhauen”.

Und es passiert tatsächlich: Klacker, klacker, und ein 1-Euro-Stück kommt hervor.  Das ist immerhin ein Anfang.

Nochmal “draufhauen” und siehe da: es klackert erneut und klackert und klackert. 1 Zwoaring, 3 Zwanzgerl, 1 Zehnerl, 1 Fünfer, 2 2-Center und noch ein 1-Center.

Alles in allem, 3 Euro 80 zurück!

Die haben die Rentner auf dem Heimweg in Eis umgetauscht. So macht man also 8-Euro-Tickets über 10-Euro-Tickets für 9-Euro-Tickets.

Lieber Olaf Scholz: Vielen Dank.

9-Euro-Ticket

Text und Fotos: Christoph Haenel

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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