Tourismus

Advent in der Bayerischen Vertretung Berlin

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zu einer besinnlichen Stunde im Advent hatten Dr. Florian Herrmann, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Medien, und Staatsrätin Karolina Gernbauer, Bevollmächtigte des Freistaates Bayern beim Bund, in die Bayerische Vertretung in Berlin eingeladen.

Im weihnachtlich geschmückten Lichthof der Landesvertretung begrüßte Staatsminister Dr. Herrmann die Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und sozialen Verbänden. Neben den zahlreichen Ehrengästen hieß er insbesondere den „Päpstlichen Nuntius in Deutschland“, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, auf das Herzlichste willkommen. In seiner Begrüßungsrede verwies der Staatsminister darauf, dass heute die Adventszeit von der Bevölkerung unterschiedlich gelebt wird. Die einen gehören zur „Dumpa-Gruppe“, die auf traditioneller Weise, in der Familie, die staade Zeit begehen. Dabei sind auch noch der Nikolaus und das Christkind die Gabenbringer. Anders sieht es die „Jingle-Bells“-Gruppe, hier steht der Kommerz mit Santa Claus mehr im Vordergrund. Wenn man die Weihnachts-Botschaft jedoch richtig verstanden hat, so spielt es keine Rolle, wie man äußerlich Weihnachten feiert, Hauptsache man fühlt sich dabei wohl, so Dr. Herrmann.

Im Hinblick auf die Hektik zum Jahresende und auf das neue Jahr, zitierte der Staatsminister ein Gedicht von Heinrich Heine:

Das Fräulein stand am Meere
Und seufzte lang und bang,
Es rührte sie so sehre
Der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! sein Sie munter,
Das ist ein altes Stück;
Hier vorne geht sie unter
Und kehrt von hinten zurück.

Einen besonderen Dank richtete er an Joachim Keßler von den Bayerischen Staatsforsten, für die eigenhändig geschlagenen und mit nach Berlin gebrachten Weihnachtsbäume, die in der Bayerischen Landesvertretung für weihnachtlichen Glanz sorgen. Zum Jahreswechsel legte Dr. Florian Herrmann  den Gästen Besonnenheit, wenig Hektik und Ruhelosigkeit nahe. Es ist nicht alles ein Notstand, wie es in der Öffentlichkeit manchmal dargestellt wird. Der Untergang des Abendlandes, bzw. der Welt steht mit Sicherheit nicht bevor. Mit diesen Worten wünschte er den Gästen einen besinnlichen Abend und ein frohes Weihnachtsfest. Umrahmt wurde die „Besinnliche Stunde“ diesmal mit Texten und Klängen aus der Oberpfalz.

Mit bodenständiger Volksmusik aus dem Bayerischen Wald stimmte die „Further Volksmusik“ unter der Leitung von Martha Wutz die Gäste auf die „staade Zeit“ ein. Dazu gab es weihnachtliche Anekdoten und Kurzgeschichten, in Oberpfälzer Mundart vorgetragen, vom Toni Lauerer aus Furth im Wald. Er ist einer der bekanntesten bayerischen Humoristen und Kabarettisten, der es versteht, Situationen und Begebenheiten des alltäglichen Lebens, ganz gewöhnlicher Leute, in ironisch-humorvoller Weise vorzutragen. 2018 wurde Toni Lauerer sogar mit dem Bayerischen Heimatpreis ausgezeichnet.

Als politische Vertreter des Regierungsbezirks Oberpfalz waren vertreten: MdB Marianne Schieder, SPD Bundestagsabgeordnete aus dem Wahlkreis Schwandorf-Cham und Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, MdB Karl Holmeier, CSU Bundestagsabgeordneter aus dem Wahlkreis Schwandorf-Cham und Sprecher der CSU-Landesgruppe für Wirtschaft, Energie, Verkehr, digitale Infrastruktur, Bildung, Forschung und Tourismus und Franz Löffler, Landrat des Landkreises Cham und Bezirkstagspräsident der Oberpfalz.

Mit der Adventsgeschichte vom „biologischen Christbaum“ eröffnete Toni Lauerer seine humoristischen Einlagen im oberpfälzer Dialekt. Bei dieser Geschichte war der Gag, dass im Bayerischen Wald ein strahlenbelasteter Tannenbaum aus Tschernobyl als biologischer Christbaum verkauft wurde. Darauf folgte ein Kinderaufsatz über das Jahr, wobei die Monate in lustiger Weise beschrieben wurden. Weitere Erzählungen vom Toni waren Anektoden über gesundes „eingemachtes“ Obst und Gemüse, sowie über das Schreiben von  Weihnachtskarten, wie z. Bsp. an die Müllabfuhr: “Jede Woch seid Ihr gekommen,  habt unseren Dreck an Euch genommen. Wir wünschen euch zum Fest das Beste, danach holt Ihr dann unsere Reste. Viel Glück auf eurer Entsorgungstour. Gott schütze unsere Müllabfuhr.”

Besonders humorvoll war der Aufsatz eines Grundschülers über den Advent, in dem der Josef mit  Donald Duck ersetzt wurde, das Christkindl schwarz verbrannt ist und neben  Ox und Esel, ein Nilpferd und ein Brontosaurier steht. Dazu dient ein heiliger Batman als Ersatz für einen  abhanden gekommenen König. In dem Aufsatz wird auch ein witziges Gedicht vom Opa des Schülers erwähnt: Apfent, Apfent, der Bärwurz(Schnaps) brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, drei, vier, dann hauts de mit deim Hirn an d`Tür. Belustigend war in dem Aufsatz auch: „Einmal habe ich vorher in den Goldstaub ein Niespulver hineingetan und wie mein Vater die erste Nuss darin gewälzt hat, tat er einen Nieserer, dass es ihn gerissen hat und sein Gesicht war goldern und die Nuss nicht.“

Mit weiteren humorvollen Geschichten zu Weihnachten und Silvester in Oberpfälzer Mundart rundete Toni Lauerer sein Programm besinnlich und heiter ab, umrahmt mit heimatlichen Klängen aus dem Bayerischen Wald, gespielt von der „Further Volksmusik“. Zum Abschluss bedankte sich Staatsminister Dr. Florian Herrmann bei den Akteuren für den wunderbaren Abend. Dazu gab er noch eine dialektische Einlage, die eine mögliche Antwort auf die Frage, wo man den Christbaum hinstellen soll, auf oberpfälzisch wiedergibt: „da dadiardada, da dadierdada a und da dadada a dadiern“ (Übersetzung: dort verdorrt er dir, dort verdorrt er dir auch und dort würde er dir auch verdorren)

Bericht und Bilder: Helmut Amberger, freier Heimatjournalist der Samberger Nachrichten

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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