Land- & Forstwirtschaft

Wildenwarter Ochsenrennen – Bericht und Bilder Teil 1

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Lois“ mit Jockey Hans Wallner aus dem Rennstall vom Moar z´ Bruck ist der schnellste Ochs von Wildenwart. Souverän gewann er den Siegerkranz beim dritten internationalen Wildenwarter Ochsenrennen. Auf Platz zwei folgte „Wiggerl“ vom Glaser in Frasdorf vor „Lodus“ und dem Loderer Schorsch aus Prien.

Diese Ochsenrennen könnten – zumindest im Chiemgau – eine ernsthafte Konkurrenz zur Formel eins werden. Gut 2500 Zuschauer – laut Stadionsprecher Martin Baumgartner – säumten bei vorfrühlingshaften Temperaturen die Rennbahn an der Wildenwarter Kirche. Sie bekamen sehr unterschiedliche sportliche Leistungen geboten. Während der spätere Sieger Lois seinen Vorlauf souverän gewann und von vorne herein allen Ehrgeiz zeigte, nahmen es einige andere, zur großen Belustigung der Zuschauer, mit dem Rennen und der sportlichen Pflicht nicht so genau. Gustl, Alfons und Xaver, die drei letztplazierten betrachteten intensiv die Berge und das erste Gras der Saison. Sie nahmen lieber Kontakt zu den vielen maskierten Zuschauerinnen auf, als sich beim Rennen allzusehr zu strapazieren. Dabei wussten sie nicht, dass sie sich mit dieser Einstellung selbst um die Siegerehrung und die Teilnahme am abendlichen Ochsenball im Feuerwehrhaus brachten. Alles Zureden und Anstacheln der Zugtiere vor den abenteuerlichen Gefährten half nichts: wenn Kai, Oskar und Greta nicht wollten, dann ging für ein paar Minuten gar nichts. Gustl verzichtete auf seinen Vorlauf und brachte es auch im Finale gerade einmal auf eine Wegstrecke von gut zehn Metern, das reichte bei einer Rundenlänge von 203,57 Metern natürlich nicht aus und brachte ihm den letzten Platz ein. Besonderes Interesse fand „Greta“ mit dem Braun Sepp am Zügel: da es Sonntag war konnte es nicht gut gehen mit den beiden, am Freitag wäre es vielleicht anders gelaufen und sie hätten eine future miteinander gehabt. Oskar durfte zum Abschluss als besonders süße Last einmal eine Runde mit dem Aschauer Prinzenpaar Philip I. und Franziska II. fahren. Die beiden Stadionsprecher Martin Baumgartner und Andreas Freund bekamen die Pointen von den verhinderten Rennläufern stets prompt geliefert. „Nächstes Jahr sollte der Fasching in den Sommer fallen“, meinte eine Zuschauerin, „dann macht es noch viel mehr Spaß“.

Neun Ochsen (und ihre Besitzer) nahmen teil. Mit phantasievollen Kostümen glänzten die Fahrer. Auch bei den Zuschauern war zumeist eine dem Anlass angemessen Maskierung als Ochs und Kuh angesagt, Hauptsache alle waren warm angezogen, mit dem reichlich vorhandenem Glühwein konnten die vielen verfrorenen Nasen aufgetaut werden.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

„Lois“ mit Jockey Hans Wallner (Mitte) – hier mit den Trainern Hannes Wallner (links) und Paul Stettner aus dem Rennstall vom Moar z´ Bruck ist der schnellste Ochs von Wildenwart.

Alfons posierte lieber für den Fotografen, als zu laufen

Überholen in der Nordkurve

Der Oskar in voller Fahrt

Gutes Zureden hilft immer

Manchmal hilft auch ein Kübel voller Leckerli

Bin ich nicht schön?

Manches Mal geht’s kreuz und quer

Ziagts o!

Das Fahrerlager – wenn das der TÜV sieht

Greta nimmt Kontakt zu ihren Fans auf

Letzte Vorbereitungen fürs Finale

Ja ist denn heute schon Almabtrieb? Fangruppe.

Start geglückt

Das Aschauer Prinzenpaar Philip I. und Franziska II. durften eine Runde fahren – die Gardeinfanterie durfte laufen

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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