Gesundheit & Corona

Rosenheim Stadt und Land: COVID-19-Lagebericht

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der vorliegende Lagebericht soll die aktuelle Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) widerspiegeln. Die Daten beruhen auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 25.08.2022 24 Uhr. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.

  1. Fallzahlenentwicklung:

Seit dem letzten Wochenbericht mit Stand 11.08.2022 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 1.289 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim (letzter Wochenbericht: 2.649) gemeldet.

Laut Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, hat die 7-Tage-Inzidenz seit dem letzten Wochenbericht noch einmal deutlich abgenommen, die Sommerwelle ist weitgehend abgeklungen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile in der Stadt Rosenheim unter 200 und im Landkreis knapp darüber. In den letzten zwei Wochen wurden täglich zwischen 100 und 250 neue Fälle gemeldet. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in die Statistik nur positive PCR-Befunde eingehen, nicht aber Antigen-Schnelltests. Durch den deutlichen Rückgang bei der Inanspruchnahme von PCR-Tests spiegelt die Statistik nicht die wahre Infektionsaktivität in der Bevölkerung wieder. Zudem ist damit zu rechnen, dass aufgrund der Urlaubsrückkehrer die Zahl der Infektionen – wie in den letzten beiden Jahren – schnell ansteigen wird.

Vor dem Hintergrund des morgen beginnenden Rosenheimer Herbstfests mahnt Hierl zu überlegtem Verhalten: „Jeder, der beabsichtigt, dieses Event zu besuchen, muss sich bewusstmachen, dass er auch Risiken eingeht. Wir haben nach der Frühjahrsdult in Landshut, der Bergkirchweih in Erlangen der Kulmbacher Bierwoche und zuletzt dem Gäubodenfest Straubing deutlich ansteigende Infektionszahlen erlebt. Ich erwarte den gleichen Effekt auch für die Region Rosenheim. Durch den hautnahen Kontakt mit Menschenmassen, durch lautstarke Gesänge in den Zelten, ohne Masken, ohne Abstand und ohne große Hygienemaßnahmen werden Viren sehr leicht übertragen. Eine Infektion kann bei Personen, die durch ihr Lebensalter, durch eine Beeinträchtigung des Immunsystems oder aufgrund chronischer Vorerkrankungen besonders gefährdet sind, einen schweren Krankheitsverlauf mit stationärer Behandlungsnotwendigkeit nach sich ziehen. Sie sollten sich daher einen Besuch der Bierzelte gut überlegen. Unbedingt sollte der nur mit einem vollständigen Impfschutz erfolgen. Die STIKO hat letzte Woche ihre Empfehlung zur 2. Auffrischimpfung auf das Alter ab 60 Jahren abgesenkt. Aber auch junge, gesunde Menschen haben ein Risiko, eine langwierige, teilweise sehr beeinträchtigende Folgeerkrankung (Post- und Long-COVID) zu erleiden. Ich appelliere dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, die Rosenheimer Wiesn nur mit vollständigem Corona-Impfschutz zu besuchen. Bei typischen Erkältungssymptomen ist ein Besuch absolut tabu. Darüber hinaus empfehle ich dringend, vor und zwei Tage nach dem Wiesn-Besuch einen Corona-Selbsttest durchzuführen. Das gleiche gilt, wenn Sie bis zu 14 Tagen nach dem Besuch Kontakt mit vulnerablen Personen haben. Dort wo die gesetzlichen Regeln enden beginnt das mitmenschliche Verantwortungsgefühl.“

„Auch bei Dominanz der Omikron-Variante besteht laut RKI für vollständig geimpfte Personen aller Altersgruppen – insbesondere für Personen mit Auffrischimpfungen – weiterhin eine hohe Schutzwirkung gegenüber einer schweren COVID-19-Erkrankung“, erläutert Hierl.

Tabelle 1: Gemeldete Fälle, Genesene* und Verstorbene, berechnete 7-Tage-Inzidenz (Stand: 25.08.2022 24 Uhr); Bettenbelegung der Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim durch Patienten mit einem COVID-19-Nachweis am 26.08.2022

  aktueller Berichtszeitraum Letzter Wochenbericht
  Stadt und Landkreis Rosenheim Stadt Landkreis Stadt und Landkreis Rosenheim Stadt Landkreis
Neufälle 1.289 246 1.043 2.649 551 2.098
Fälle gesamt* 156.508 30.012 126.496 155.045 29.731 125.314
Verstorbene (an und mit COVID) 886 132 754 885 132 753
7-Tage-Inzidenz 195,20 160,40 203,65 323,07 347,53 317,13
  25.08.2022 12.08.2022
Patienten in stationärer Behandlung 71 78
davon Intensiv­stationen 8 5

*Aufgrund von Nachmeldungen und Korrekturen von 174 Fällen (Stadt: 35, Landkreis 139) in der Datenbank erhöhen sich die Gesamtfallzahlen im Vergleich zum letzten Wochenbericht entsprechend.

Von den 886 verstorbenen Personen waren 40 (am 11.08.2022: 40) Personen unter 60 Jahren. 586 (am 11.08.2022: 586) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Seit dem letzten Wochenbericht wurde dem Gesundheitsamt eine verstorbene Personen (am 11.08.2022: 1) gemeldet. Die Person ist in den letzten 14 Tagen verstorben. Die verstorbene Person war in einem Heim betreut worden.

  1. Situation in den Krankenhäusern:

Dr. Hierl bewertet die Lage zu Corona-Patienten in den Kliniken folgendermaßen: „Die Fallzahlen in den Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim sind auf den Normalstationen in den letzten zwei Wochen im Durchschnitt gleichgeblieben, auf den Intensivstationen haben sie leicht zugenommen.

Seit dem letzten Wochenbericht kam es zu keinen bedeutenden neuen Ausbrüchen in Kliniken. Weitere Stationen mussten in der letzten Woche nicht geschlossen werden. Es wurden auch insgesamt weniger Fälle unter Mitarbeitern und Patienten gemeldet. Schwere Verläufe oder Todesfälle sind dem Gesundheitsamt nicht bekannt.

Problematisch bleibt jedoch der hohe krankheitsbedingte Personalausfall im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Dadurch kommt es in den RoMed Kliniken zu einer massiven Belastung des Betriebs, weiterhin müssen elektive Eingriffe abgesagt oder verschoben werden und Betten können nicht betrieben werden. Die Zentralen Notaufnahmen sind durch die permanent hohe Zahl an Patienten und den Krankenstand des Personals stark belastet. „Das Gesundheitsamt beobachtet und analysiert die weitere Entwicklung sehr genau“, so Hierl.

Bericht: LRA Rosenheimm

Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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