Leitartikel

Priener Feuerwehr freut sich auf „Wiedereinsteiger“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Freiwillige Feuerwehr Prien hat – einschließlich der 15 Mitglieder der eigens tätigen aber zu Prien gehörenden Herreninsel-Lösch- und Einsatzgruppe –  rund 100 aktive Frauen und Männer, die im Dienste der Allgemeinheit retten, löschen, bergen und schützen. Eigentlich eine große Zahl, zumal in Prien auch noch 23 Jung-Feuerwehrleute ihre Dienstbereitschaft mit regelmäßigen Zusammenkünften unter Beweis stellen. Damit diese stabile Basis für die FFW Prien auch fortan Bestand hat, gibt es in der mit über 10.000 Einwohnern starken Marktgemeinde eine neue Komponente: es sind Leute, die neu nach Prien gezogen sind und  Anschluss an einer der vielen Gemeinschaften suchen und die auch schon früher Feuerwehr-Erfahrung gesammelt haben.

Johannes Herzinger, stellvertretender Kommandant der Priener Feuerwehr fasst die Planung für einen eigenen Abend für „Wiedereinsteiger“ bei einem Treffen im Priener Feuerwehrhaus so zusammen: „In den letzten Jahren bekamen wir immer wieder persönlich, telefonisch und mehrfach per mail das Interesse von Neubürgern, die sich für einen näheren Kontakt mit der Priener Feuerwehr interessierten. Über das Interesse haben wir uns sehr gefreut“. Als die Planungen für eine koordinierte Aktion gerade so richtig spruchreif waren, da kam Corona und damit eine Pause für die herkömmlichen und jeden Mittwoch stattfindenden Übungsabend. Dazu Johannes Herzinger: „Seit 9. September haben wir wieder begonnen mit Kleingruppen- und Fahrzeug-Übungen an verschiedenen Plätzen in Prien, dabei achten wir natürlich auf alle aktuellen und notwendigen Hygiene-Maßnahmen“. Weiters führt er aus: „Gerade für die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Marion Holdinger, die von Marcus Seifert und Max Reiter unterstützt wird, ist eine beständige und regelmäßige Zusammenkunft wichtig. Bald können schon acht Mitglieder der Jugend aufgrund ihres Alters in die Aktiven-Mannschaft wechseln, die sind natürlich motiviert und hungrig nach Ausbildung und Gemeinschaft – aber das geht jetzt halt nur bedingt“.

Es ist schön ein eine Gemeinschaft aufgenommen zu werden

Ein „Wieder-Einsteiger“, der bereits Fuß gefasst hat, ist Samuel Pfenning. Der Bauingenieur arbeitet unter anderem in Prien, wohnt mit seiner Frau in Rimsting und war vier Jahre bei der Jugendfeuerwehr in seinem Heimatort Welden, westlich von Augsburg. „Vier Jahre war ich bei der dortigen Jugendfeuerwehr, dann war ich wegen Studium weg und jetzt möchte ich da, wo ich wohne auch aktiver Teil der Gesellschaft sein. In Prien rief ich an, ob ich mal vorbeikommen kann, was sofort mit Ja beantwortet wurde. Als ich zum ersten Mal ins Feuerwehrhaus gekommen bin hat man sich direkt persönlich um mich gekümmert, das war eine schöne Erfahrung. Jetzt helfe ich, neben dem allgemeinen Dienst unter anderem bei den Aufgaben der  Öffentlichkeitsarbeit“ – so Samuel Pfenning zu seinen ersten Erfahrungen. Johannes Herzinger fügt dazu ergänzend dazu, dass gerade die Priener Feuerwehr wegen ihrer überörtlichen Aufgabe eine große Bandbreite an Fähigkeiten  braucht, zuletzt zeigte sich dies als ein Brand in einer Gastro-Küche war und ein in Feuerwehr-Reihen befindlicher Koch mit wenigen Handgriffen die gas-betriebenen Öfen abschalten konnte.

Samuel Pfenning, der in der Priener Feuerwehr wieder eine persönliche Heimat und Aufgabe gefunden hat, beschreibt sein Gefühl vor dem ersten Kontakt wie folgt: „Es braucht schon ein bisserl Überwindung, das Gefühl der Neue zu sein und das Suchen nach neuen Kontakten ist gar nicht so einfach. Aber letztlich war es leichter als gedacht“. Und gerade als Samuel Pfenning noch erwähnte, dass ihn neben dem Fachwissen und den persönlichen Herausforderungen vor allem der spürbare Kameradschaftsgeist begeistert wird das Gespräch im Feuerwehrhaus beendet: ein Alarm geht ein, gemeldet wird ein Brand in Breitbrunn. Nach der Auslösung des Einsatzes sind die schon vor Ort befindlichen Feuerwehrleute konzentriert, aber unaufgeregt: sie klären den Funkspruch ab für weitere Personal- und Fahrzeuge-Einteilungen. Und schon wenige Minuten später sind sie mit Blaulicht auf der Bernauer Straße in Richtung Breitbrunn.

Auch in der zweiten Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Prien, bei der FFW Atzing ist das Thema „Wiedereinsteiger“ positiv besetzt. Kommandant Paul Huber sagt hierzu: „Damit haben wir schon einzelne positive Erfahrungen gesammelt, einen eigenen Aktionstag haben wir bislang allerdings noch nicht vor.“.

Fotos: Hötzelsperger – FFW-Wiedereinsteiger Samuel Pfenning mit stellvertretendem Kommandanten Johannes Herzinger in der Schalt-Zentrale bzw. in der Fahrzeughalle.

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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