Wirtschaft

München: Tegernseer Platz bekommt ein neues Gesicht

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Tegernseer Platz soll umgestaltet werden. Der Bauausschuss des Stadtrats hat dem vom Baureferat vorgeschlagenen Gestaltungskonzept als Grundlage für die weitere Planung in seiner Sitzung am Dienstag zugestimmt.

Baureferentin Dr.-Ing. Jeanne-Marie Ehbauer: „Die Menschen in Giesing haben sich schon lange überdeutlich für eine Aufwertung des Platzes ausgesprochen. Das vom Baureferat vorgelegte Gestaltungskonzept schafft eine wohl abgestimmte Balance der vielen unterschiedlichen Bedarfe. Es erhält und verbessert die verkehrliche Funktionsfähigkeit des Tegernseer Platzes, es wertet ihn ökologisch auf und schafft bislang fehlende Aufenthaltsqualität. Fußgänger*innen bekommen mehr Raum und die dort klaffende Lücke im Radwegenetz wird geschlossen. Gemeinsam mit den Stadtwerken prüfen wir sehr gerne auch, wie sich ein weiterer Aufzug ergänzen lässt, um der Barrierefreiheit an diesem wichtigen ÖPNV-Knotenpunkt noch besser als bisher Rechnung zu tragen.“

Der stark frequentierte Tegernseer Platz in Obergiesing ist mit seinen Bus-, Tram- und U-Bahnhaltestellen sowie zahlreichen Einzelhandels- und Dienstleistungsangeboten ein Dreh- und Angelpunkt im Stadtteil. Bisher bestimmen der öffentliche Nahverkehr sowie der motorisierte Individualverkehr die Aufteilung der vorhandenen, fast vollständig versiegelten Flächen maßgeblich. Bereiche mit Aufenthaltsqualität sind kaum vorhanden. Für den Radverkehr in Süd-Richtung besteht derzeit keine Führung über oder entlang des Platzes. Die bisherige Grünausstattung des 4.000 Quadratmeter großen Platzes beschränkt sich auf vier Bäume.

Das neue Gestaltungskonzept, im September 2021 bereits mit dem Bezirksausschuss und 300 Bürger*innen im Stadtteil intensiv diskutiert, soll die verschiedenen Anforderungen an den Platz besser in Einklang bringen. Das nun auch vom Stadtrat beschlossene Gestaltungskonzept, auf dessen Basis er das Baureferat mit der weiteren Planung beauftragt hat, beinhaltet den barrierefreien Ausbau der gemeinsam von Bus und Tram genutzten Haltestellen. Dies soll die Haltestelle für den zukünftigen Einsatz längerer, kapazitätsstärkerer Tram-Züge ertüchtigen, ein langfristiges Vorhaben der Münchner Verkehrsgesellschaft zur Weiterentwicklung des Nahverkehrs-Netzes, das es bereits jetzt baulich zu berücksichtigen gilt.

Die Entwässerung der öffentlichen Verkehrsflächen gestaltet das Baureferat entsprechend den Prinzipien der Schwammstadt neu. Eine der zwei Fahrspuren für den MIV auf der östlichen Platzseite vor der Tela-Post entfällt. Auf der für die Umgestaltung hinzugewonnenen Fläche kann so künftig durch zahlreiche neue, schattenspendende Bäume eine „grüne Bahnhofshalle“ entstehen. Das Konzept sieht auch einen bislang fehlenden Radweg vor, der eine sichere und legale Querung des Platzes an dieser auch für den Radverkehr wichtigen Stelle möglich macht.

Um dem für die neue Raumaufteilung notwendigen Entfall eines der insgesamt acht Treppenabgänge zum Sperrengeschoss des U-Bahnhofs Silberhornstraße Rechnung zu tragen, planen die Stadtwerke, den mittleren U-Bahnabgang auf dem Tegernseer Platz zu vergrößern. Ein zusätzlicher zweiter Aufzug am nördlichen Tram-Bahnsteig soll auf Wunsch des Stadtrates auf seine Machbarkeit hin geprüft werden, um mobilitätseingeschränkten Personen, Fahrgästen mit Kinderwägen etc. das Umsteigen zu vereinfachen. Mit dem aktuellen Beschluss bittet der Stadtrat zugleich die Stadtwerke München, die für die planerische Umsetzung des Konzeptes nötigen Genehmigungen einzuholen. Aufgrund dieser Genehmigungsverfahren wird der Beschluss zur Projektgenehmigung frühestens 2025 vom Stadtrat behandelt werden können. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen.

Bericht und Bild: Stadt München

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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