Brauchtum

Jubiläums-Patrozinium im Bayerischen Wald mit Berliner Alphornklängen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Von Helmut Amberger, Vorsitzender vom Verein der Bayerin in Berlin: Auf den Spuren meiner Vorfahren im Bayerischen Wald bin ich kürzlich mit meinem Sohn Manfred auf die Familie Rädlinger in Zenching gestoßen. Es hat sich ergeben, dass mit Birgit Rädlinger, eine geborene  Amberger,  über mehrere Generationen zurück, eine verwandtschaftliche Beziehung besteht. Sie stammt vom dortigen „Kramer-Hof“ ab, von einem der drei „Amberger“ Stammlinien in Zenching, einem Ortsteil der Gemeinde Arnschwang, im Herzen des Bayerischen Waldes. Amüsanterweise wird in Genealogie-Kreisen Zenching auch als „Amberger Nest“ bezeichnet wird.

Die Familie Rädlinger hat sich im Bayerwald sowohl mit ihrer Raritätensammlung, der Ameisenberg-Hütte, als auch mit einer bildschönen Familien-Kapelle, einen Namen gemacht. Vor zehn Jahren haben sie dieses religiöse Kleinod auf dem Ameisenberg, in idyllischer Lage am Dorfrand von Zenching, nahe der  Rumpelmühle, errichtet.

Grund war ein Gelübde infolge der wundersamen Genesung von Birgit Rädlinger nach einem lebensgefährlichen Traktorunfall. Geweiht wurde die Kapelle zu Ehren des „Herzen Jesu“. Immer am dritten Wochenende nach Pfingsten wird in der katholischen Kirche zur Verehrung des „Herzens Jesu“ ein Fest gefeiert. So lädt auch die Familie Rädlinger alljährlich  zu dieser Feier, bzw. zu diesem Patrozinium, auf den “Ameisenberg” ein.

In diesem Jahr, am 10. Juni 2018, stand das 10-jährige Gründungs-Jubiläum dieser “Herz Jesu“-Kapelle, auch „Rädlinger Kapelle“ oder „Kramer Kapelle“ genannt, an. Unter weiß-blauem Himmel zelebrierten Pfarrer Karl-Heinz Seidl, von der Pfarrei Rimbach & Expositur Zenching, und Pfarrer Joseph Kata, von der Pfarrei St. Martin in Arnschwang, vor über 300 Besuchern den  Festgottesdienst. Eingeladen war auch Pfarrer i. R. Josef Amberger aus Cham, gebürtig aus der Gemeinde Arnschwang. Aus gesundheitlichen konnte er jedoch leider nicht zu dem Patronatsfest nach Zenching kommen.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Blaibacher Dreigesang mit ihrer stimmungsvollen Waldlermesse. Dazu hatte ich die Ehre, zusammen mit meiner Mitspielerin Clara Sinell aus Berlin, den Jubiläumsgottesdienst mit kirchlichen Alphornklängen zu umrahmen. Nein, nicht nur im Alpenraum, auch in Norddeutschland hat sich in den letzten Jahren eine breite Alphorn-Szene entwickelt. Der stimmungsvolle Klang der Alphörner von der „Herz-Jesu“-Kapelle auf dem  Ameisenberg, hinab ins „Tal“, zur Ameisenberg-Hütte, war für die Besucher der Jubiläumsfeier sicherlich ein besonderes Klangerlebnis.

Nachdem die letzten Töne der Alphörner verklungen waren bedankte sich Pfarrer Karl-Heinz Seidl recht herzlich bei der Familie Rädlinger für die Errichtung der „Herz-Jesu“-Kapelle vor 10 Jahren und für die Organisation des Jubiläums-Patroziniums. Sein Dank galt auch Pfarrer Joseph Kata für sein Mitwirken, dem Mesner Thomas Bauer für die Unterstützung und den Musikern für die musikalische Umrahmung. Es war für Pfarrer Karl-Heinz Seidl der letzte  Patronats-Gottesdienst auf dem Ameisenberg, da er noch in diesem Jahr sein neues Amt als Pfarrer der Stadt Furth i. Wald antreten wird.

Anschließend bedankte sich Johann Rädlinger im Namen seiner Familie bei Pfarrer Seidl für sein Mitwirken während der 10 Jahre bei den Gottesdiensten in seiner Kapelle. Er wünschte ihm für sein neues Amt alles Gute und gab ihm ein „Bschoard“(Brotzeit-Packerl) als Wegzehrung mit.

Des Weiteren bedankte er sich auch bei Pfarrer Joseph Kata und Mesner Thomas Bauer für ihr Mitwirken beim Gottesdienst, so auch beim Blaibacher Dreigesang und uns Alphornbläsern aus Berlin. Eine herzliches Dankeschön für ihr Kommen richtete er auch an die zahlreichen Besucher, insbesondere dem 1. Bürgermeister der Gemeinde Arnschwang, Michael Multerer, und dem ehem. Bürgermeister von Neukirchen b.Hl.Blut, Egid Hoffmann.

Bevor er abschließend alle Gäste zum geselligen Festschmaus in seine Ameisenhütte einlud, bedankte sich Johann Rädlinger noch bei seiner Familie und den Freunden für die Mitorganisation des Festes, sowie für den Aufbau der „Fest-Gastronomie“ vor seiner Ameisen-Hütte.

Auch der Familie Rädlinger wurde für die vielen Mühen von allen Seiten recht herzlich gedankt. So überreichte ihnen u. a. der Heimatchronist aus Chamerau, Ferdinand Engl, eine CD mit allen Fotos aus den 10 Jahren „Rädlinger Kapelle“.

Herzliche Glückwünsche vom MdB Karl Holmeier, dem CSU-Bundestagsabgeordneten für die Regionen Cham und Schwandorf, durften wir Berliner überbringen. Da unsere direkten Vorfahren aus seiner Gemeinde Weiding, bzw. aus Dalking, stammen, sind wir mit ihm eng befreundet.  Er wäre gerne mit uns nach Zenching gekommen. Als Schirmherr musste er jedoch zur gleichen Zeit leider in seiner Heimatgemeinde Weiding an den Feierlichkeiten des 50. Gründungsfestes des SV-Weiding teilnehmen.

Es war ein Festtag wie aus einem bayerischen Bilderbuch. Strahlender Sonnenschein bei weiß-blauem Himmel, wie man es sich nur wünschen kann. Trotz Sturmwarnung in der Region Cham, blieben jegliche Unwetter in Zenching und auch in Weiding aus. Hier hat sicherlich „Petrus“ seine Hand im Spiel gehabt, Dank der Fürbitten beim Jubiläums-Patrozinium „Herz-Jesu“ auf dem Ameisenberg.

Bericht: Helmut Amberger, 1. Vorsitzender vom Verein der Bayern in Berlin e.V.

und freier Berichterstatter der Samerberger Nachrichten

Bilder: Manfred Amberger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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