„Wir hatten viel zu tun als Kommandanten der Wildenwarter Feuerwehr und standen das ganze Jahr über für die Menschen in Not bereit“, so die beiden Feuerwehrkommandanten von Wildenwart Florian Fischer und Martin Zettl in ihrem Jahresbericht bei der Jahreshauptversammlung im Wildenwarter Feuerwehrhaus. Die Wildenwarter Wehr wurde zu fünf (Vorjahr sechs) Bränden und 16 (vier) technischen Hilfeleistungen, darunter Verkehrsunfälle, Wohnungsöffnungen und Personensuchen im Gemeindebereich alarmiert, dazu kamen sechs Sicherungs- und Hilfsdienste, berichtete Kommandant Florian Fischer, dabei waren die Einsätze im Rahmen der Schneekatastrophe und beim Großbrand in Dösdorf besonders fordernd für die eingesetzten Kräfte.

Mit neun Übungen, darunter vier Gemeinschaftsübungen mit den Nachbarswehren aus Frasdorf, Umrathshausen und Atzing, hielten sich die Feuerwehrleute fit. Bei der großen Gemeinschaftsübung in Wildenwart kamen 85 Feuerwehrleute zum Einsatz, dazu kamen umfangreiche Aus- und Weiterbildungen im Brandübungscontainer vor dem Feuerwehrhaus, bei den Atemschutzgeräteträgern, bei den Maschinisten und im Sanitätsbereich.

Insgesamt 668 (299) Einsatzstunden meldete Kommandant Fischer an die Brandinspektion und Gemeinde weiter, dazu kamen 583 (433) Stunden für Übung und Ausbildung und 390 (410) Stunden für die Ausbildung der 13 Mädchen und Burschen der Jugendgruppe. Rund 1650 Stunden leisteten die Feuerwehrleute insgesamt bei Einsatz und Übungen für die Allgemeinheit, „für ein Dankeschön oder auch keins“. Nicht erfasst wurden dabei die Vorstandssitzungen und Besprechungen der verschiedenen Gremien und Gruppen innerhalb der Wehr und überregional, die Wartungs- und Reparaturarbeiten im Feuerwehrhaus und drumherum und die Besorgungsfahrten, „die dafür aufgewendeten Stunden dürften noch einmal weit in den dreistelligen Bereich gehen“.

46 Feuerwehrleute und 13 Anwärter sind derzeit aktiv im Brandschutz für die Gemeinde und die Gemeinschaft tätig. Der gesamte Feuerwehrverein umfasst 290 Mitglieder, darunter fast 50 Frauen. Für das kommende Jahr sind umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen vorgesehen. Neben den großen Gemeinschaftsübungen mit den Nachbarswehren stehen Einzelausbildungen für die Maschinisten, die Atemschutzgeräteträger und die Funker, MTA-Ausbildungen, Absturzsicherung und Blaulichteinweisung auf dem Dienstplan, dazu eine umfangreiche Sanitätsausbildung.

Mit einer Einladung in die Wildenwarter Schlosswirtschaft verabschiedeten die beiden Vorsitzenden und die beiden Kommandanten der Wildenwarter Feuerwehr für die Wildenwarter Feuerwehrleute „ihre Bürgermeisterin und Chefin“ Marianne Steindlmüller, die sich bei den kommenden Wahlen nicht mehr zur Wahl stellen wird.

Kreisbrandmeister Stefan Pfliegl gab der Versammlung einen Überblick über die Schadensereignisse im Landkreis, die Einbindung der kleinen Feuerwehren in das System der technischen Hilfeleistungen und das gemeinsame Ausrücken von Nachbarswehren, die tagsüber sonst nicht mehr einsatzfähig wären. Pfliegl dankte den beiden Kommandanten Florian Fischer und Martin Zettl für ihr Engagement in der Führungsebene und bat die Aktiven auch in Zukunft zahlreich zu allen Übungen zu kommen.

Benno und Josef Ramsl senior sowie Hans Niller erhielten aus der Hand des Vorstands der Wildenwarter Feuerwehr Michael Ramsl bei der Jahreshauptversammlung im Feuerwehrhaus die Ehrenurkunde und das Abzeichen des Feuerwehr-Vereins für 60 Jahre aktive Mitgliedschaft, Michael Müller für 50 Jahre und Josef Stoib für 40 Jahre. Markus Ramsauer wurde für 25-jährigen aktiven Dienst mit dem silbernen Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet. Die Ärmelstreifen für 20-jährigen aktiven Feuerwehrdienst erhielten Michael und Josef Ramsl.

Der Vorsitzende Michael Ramsl berichtete mit vielen Bildern ausführlich vom Jahresablauf bei der Wildenwarter Wehr. „Die Feuerwehr Wildenwart war auch in diesem Jahr wieder bei allen kirchlichen und weltlichen Anlässen im Dorfleben und den Festen in der Region präsent, die aktive Mannschaft zeigte bei mehreren Einsätzen ihr Können und bereitete sich mit zahllosen Übungen auf ihre Aufgaben vor“, so Michael Ramsl, „und auch finanziell steht der Verein – dank vieler zweckgebundener Spenden aus der Bevölkerung – gut da. Besonderen Anklang fand das Ochsenrennen am Faschingssonntag, das viele hundert Rennzuschauer aus der ganzen Region an die Wildenwarter Ochsenrennbahn lockte“.

„Der Verein ist finanziell gesund, die Kasse ist gut gefüllt“, erklärte Kassenwart Martin Ramsl in seinem Bericht. Die beiden Kassenprüfer bescheinigten dem Kassier eine vorbildliche Kassenführung. Vorstand Michael Ramsl und Schriftführerin Lisa Kronast berichteten von den weiteren Aktivitäten des Vereins: von der Teilnahme bei den Feuerwehrfesten in der Umgebung über die Brandschutzausbildung in der Grundschule für die Kinder und die Lehrerinnen der Grundschulen von Wildenwart und Prien, bis hin zum Vereinsausflug zur Frankfurter Flughafenfeuerwehr und zum Weinfest nach Alzey, zu den Besuchen auf dem Rosenheimer Herbstfest und im Tegernseer Bräustüberl.

Abschließend wies Ramsl auf die nächsten Termine des Vereins hin: am Samstag, 14. März ist das Starkbierfest der Musikkapelle Wildenwart in der Lamstoahalle und am 2. Mai das traditionelle Weinfest im Feuerwehrhaus vorgesehen. Am Sonntag, 17. Mai beteiligt sich die Wildenwarter Wehr am 150-jährigen Gründungsfest der Nachbarsfeuerwehr in Aschau.

Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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