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Berchtesgaden: 13 neue LaiendolmetscherInnen zertifiziert

Sprache ist einer der wichtigsten Wege zu Integration. Umso bedeutender ist Unterstützung, wenn die eigenen sprachlichen Fähigkeiten noch nicht ausreichen, um in Gesprächen alles zu verstehen. Der Landkreis Berchtesgadener Land setzt hierfür seit 2017 auf die Hilfe von Ehrenamtlichen. Landrat Bernhard Kern konnte nun 13 neuen LaiendolmetscherInnen nach erfolgreich bestandener Ausbildung im Landratsamt Berchtesgadener Land ihr Zertifikat überreichen.

„Ihr seid Brückenbauer“, verdeutlichte Astrid Kaeswurm, Integrationslotsin des Berchtesgadener Lands in ihrer Begrüßung die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit der LaiendolmetscherInnen. Doch Dolmetschen will gelernt sein. Die Ehrenamtlichen müssen sich inhaltlich abgrenzen können und gelernt haben, nur das zu übersetzen, was auch tatsächlich gesagt wird. Ausbilderin Antje Bommel, selbst seit mehr als 20 Jahren als Dolmetscherin tätig, hat den TeilnehmerInnen des Kurses auch in diesem Jahr alles beigebracht, was sie für ihre wertvolle Aufgabe wissen müssen.

Es ist der dritte volle Ausbildungsjahrgang, den der Landkreis gemeinsam mit der Caritas seit 2017 ausbilden durfte. „Ihr konntet euch in dieser gemeinsamen Zeit austauschen und durftet viel voneinander lernen“, so Kaeswurm im Hinblick auf die vielfältigen persönlichen Hintergründe der TeilnehmerInnen, die künftig in den Sprachen Arabisch, Dänisch, Dari/Farsi, Englisch, Französisch, Paschto, Russisch, Schwedisch, Ukrainisch, Ungarisch und Urdu dolmetschen können. „Es ist großartig zu sehen, welch vielfältigen Menschen sich bereit erklären, ehrenamtlich für den Landkreis tätig zu sein“, unterstrich auch Antje Bommel in Ihrer Gratulation.

Den Wert dieser ehrenamtlichen Tätigkeit für MigrantInnen sowie für den ganzen Landkreis unterstich noch einmal Landrat Kern: „Durch Zuwanderung wird unsere Gesellschaft bereichert, aber auch vor großen Herausforderungen gestellt. Im Landkreis Berchtesgadener Land leben knapp 20.000 Menschen mit ausländischen Wurzeln aus 136 verschiedenen Nationen – viele sprechen zunächst nicht die deutsche Sprache und stehen alle vor der gleichen Aufgabe: anzukommen und sich zu integrieren. Sie stehen nun bereit, diese Menschen zu unterstützen und vorhandene Sprachbarrieren zu minimieren. Durch Ihr persönliches Engagement leisten Sie einen bedeutsamen Beitrag im Zusammenleben und zur Integration.“

Im Anschluss an die Ausbildung, werden die neuen LaiendolmetscherInnen nun bei der Caritas in einer Ehrenamtskartei geführt und nach Bedarf bei Dolmetsch-Terminen eingesetzt. Mittels einer Ehrenamtspauschale werden die Einsätze entsprechend gewürdigt.

LaiendolmetscherInnen weiterhin gefragt

Aufgrund der zahlreichen Einsatzgebiete und des stetig steigenden Bedarfs – nicht zuletzt aufgrund des Krieg in der Ukraine – sucht der Landkreis Berchtesgadener Land auch weiterhin nach Menschen, die sich ehrenamtlich als DolmetscherInnen engagieren möchten.

Interessierte können sich bei Matthias Burgard, Fachdienstleiter Flucht- und Migration bei der Caritas, Telefon +49 151 14960779, matthias.burgard@caritasmuenchen.de oder bei Astrid Kaeswurm, Integrationslotsin am Landratsamt, Telefon +49 8651 773 475, astrid.kaeswurm@lra-bgl.de über die Ausbildung informieren.

Bericht und Fotos: Landratsamt Berchtesgadener Land

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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