Freizeit

Badebetrieb im Nußdorfer Freibad

Seit Mitte Mai ist der Badebetrieb im Nußdorfer Freibad wieder unbeschwert möglich. Stolz betont Geschäftsführer der Gemeinde Nussdorf, Ludwig Guggenbichler, es sei schon außergewöhnlich, dass die kleine Gemeinde mit nur rund zweieinhalbtausend Einwohnern so etwas anbietet: „Ein Schwimmbad mit 25 Meter-Bahn und Sprungturm finden Sie sonst nur in größeren Städten. Aber das ist natürlich ein großer Zugewinn für uns sowohl beim Thema Tourismus, aber auch bei der Gesundheit der eigenen Bevölkerung.“

Bereits seit 1911 gab es in Nussdorf eine öffentliche Badeanstalt. Diese wurde von Georg Moser erbaut und war damit das erste öffentliche Bad im Landkreis Rosenheim. Zehn Pfennig kostetet damals der Eintritt. Leider wurde diese Badeanstalt 1954 für die Öffentlichkeit gesperrt, nachdem vom Betreiber die hygienischen Standards nicht mehr gewährleistet werden konnten. Erst im Jahre 1977 wurde am jetzigen Standort, eingebunden in das ganze Sportareal, ein neues Schwimmbad eröffnet. Mit einem Kostenaufwand von 2,5 Millionen Mark war das beheizte Bad die bis dahin aufwändigste Baumaßnahme der Gemeinde.

Schon damals bemühte man sich um gute Umweltstandards und verbaute bereits vor 45 Jahren eine Heizung mit Wärmepumpentechnik. Inzwischen wurde jedoch im Zuge der Sanierung der Anlage bei der Beheizung auf Solarbetrieb umgestellt. „Je nach Wetterlage kommen wir daher nicht mehr unbedingt auf das Ziel von 25 Grad Celsius Wassertemperatur, aber das wird in jedem Fall durch die wunderschöne Lage direkt vor dem Heuberg, der großen Liegewiese und natürlich auch durch den gemütlichen Kiosk wieder ausgeglichen“, so Guggenbichler.

Seit 2009 wird das Schwimmbad nicht mehr von der Gemeinde betrieben, sondern von der Aquafun Freizeitanlagenbetriebsgesellschaft, da die Bereitstellung von qualifiziertem Personal, wie z.B. Rettungsschwimmern, nicht so einfach zu gewährleisten ist. Schwimmmeister Fred Fertinger, der neben dem Innsola in Kiefersfelden auch für das Freibad in Nußdorf zuständig ist, meint dazu: „Das ist tatsächlich ein unglaublich wichtiges Thema. Es gibt immer weniger Rettungsschwimmer, um auf immer mehr Nichtschwimmer aufzupassen. Die Schwimmausbildung unserer Kinder wird immer schlechter, denn es gibt einfach zu wenig Schwimmbäder, die einen ordentlichen Schwimmunterricht anbieten können. Damit schaffen es auch die Schulen nicht, den eigentlich im Lehrplan verankerten Schwimmunterricht zu geben, weil die Infrastruktur nicht da ist.“

Im Schwimmbad Nußdorf werden, wenn gerade nicht zu viel Betrieb ist, jederzeit die grundlegenden Schwimmabzeichen wie Seepferdchen oder das Bronze-Abzeichen abgenommen, was in dem Kombibecken mit 25-Meterbahnen gut möglich ist. Für diejenigen, die mehr Action suchen, gibt es einen Sprungbereich mit einem 1m-Sprungbrett und einer 3m-Plattform. Im Kinderbereich steht die Rutsche im Mittelpunkt beim Plantschen und Tauchen und für die ganz Kleinen gibt es – etwas abseits – ein separates Babybecken. Auf der großzügigen Liegewiese stehen gemütliche Schattenplätze unter den großen Bäumen zur Verfügung und sowohl Beachvolleyballfeld als auch Tischtennisplatten sorgen für Abwechslung und Gaudi neben dem Badevergnügen. Der gut sortierte Kiosk bietet alles für das leibliche Wohl, vom herzhaften Snack bis zu Kaffee und Kuchen.

Bei gutem Wetter ist das Freibad von Mai bis September von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet. In Zeiten mit kühlem, regnerischem Wetter können auf jeden Fall die Frühschwimmer von 9 bis 11 Uhr ihre Bahnen ziehen. Die Eintrittspreise bleiben auch dieses Jahr sehr moderat, denn, so verrät uns Geschäftsführer Guggenberger: „Das Bad soll für Familien attraktiv bleiben, obwohl das für uns nicht kostendeckend ist.“

Text: ks

Bilder: Ludwig Guggenberger, Geschäftsführer der Gemeinde Nussdorf

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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