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Aktuelles zu Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung im LKR Rosenheim

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Knapp 35.000 Notfallereignisse wurden im vergangenen Jahr in Stadt und Landkreis Rosenheim sowie im Landkreis Miesbach registriert. In der Verbandsversammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Rosenheim wurde zudem bekannt, dass die Notfall-Patienten fast überall in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit in ein Krankenhaus gebracht werden können. Nachgebessert werden muss allerdings im Versorgungsbereich der Rettungswache in Bad Endorf.

Laut Statistik wurden im zweiten Halbjahr 2018 gut 73 Prozent aller Notfall-Patienten in und um Bad Endorf in weniger als 12 Minuten vom Notarzt bzw. den Rettungskräften erreicht. „Das ist deutlich zu wenig“, sagte der Geschäftsleiter des Zweckverbands Stefan Forstmeier. Gesetzlich vorgegeben ist, dass in mindestens 80 Prozent aller Notfälle vom Ausrücken bis zum Eintreffen am Ereignisort maximal 12 Minuten vergehen dürfen. Forstmeier kündigte an, auf die Krankenkassen zugehen zu wollen, um eine Lösung zu erarbeiten. Er geht davon aus, dass ein Gutachten in Auftrag gegeben werden muss. Vorsorglich wurden im Haushalt 2019 bereits Mittel dafür bereitgestellt. Im Übrigen, wirkten sich die in den vergangenen Jahren durchgeführten Veränderungen positiv auf die Notfallversorgung von Patienten aus.

Gesprächsbedarf mit den Krankenkassen gibt es auch, was die Betriebskosten der Integrierten Leitstelle in Rosenheim anbelangt. Die Kassen kritisieren den so genannten Fachdienstschlüssel. Er sieht vor, dass 70 Prozent der Kosten dem Rettungsdienst zugeschlagen werden und somit von den Krankenkassen bezahlt werden müssen. Die verbleibenden 30 Prozent entfallen auf den Feuerwehrbereich und werden vom Zweckverband übernommen. Die Kassen wollen Veränderungen im Detail, die unter dem Strich dazu führen werden, dass der Zweckverband mehr bezahlen muss. Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer, die als stellvertretende Verbandsvorsitzende die Versammlung leitete, regte an, mit dem Bayerischen Innenministerium zu reden. Es hatte die Einführung der Integrierten Leitstellen den Kommunen zur Aufgabe gemacht und deren Aufbau finanziell gefördert. Die jährlichen Betriebskosten der Integrierten Leitstelle in Rosenheim liegen aktuell bei 2,9 Millionen Euro.

Das Anfang 2018 gegründete Schlaganfallnetzwerk hatte sich zum Ziel gesetzt, Schlaganfallpatienten möglichst innerhalb einer Stunde in ein Krankenhaus mit spezialisierter Schlaganfallversorgung zu bringen. Wie der Ärztliche Leiter Rettungsdienst Dr. Michael Städtler in der Verbandsversammlung bekannt gab, gelingt es, dieses Ziel in 90 Prozent aller Fälle zu erreichen. „Spätestens nach 80 Minuten sind alle Patienten in der richtigen Klinik“, so Dr. Städtler.

In Bayern einmalig, organisierte Dr. Städtler zusammen mit Christof Vornberger vom Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung erstmals eine gemeinsame Fortbildung für Notfallsanitäter und Rettungsassistenten im Rettungsdienstbereich. Im Oktober wird es wieder einen Rosenheimer Notfalltag geben. Zusammen mit Vertretern aller Hilfsorganisationen in der Region gelang es Städtler zudem, dass alle für den Alltag erforderlichen Produkte in den Rettungswägen an gleicher Stelle eingeräumt werden. „Das bewährt sich vor allem dann, wenn bei einem Einsatz Rettungswagen verschiedener Organisationen vor Ort sind. Es muss nicht mehr gesucht werden“, meinte der Ärztliche Leiter Rettungsdienst und bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit.

Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Rosenheim umfasst die Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Rosenheim. Ab Ende Mai wird er sich neu mit einer eigenen Homepage präsentieren.

Bericht: LRA Rosenheim

Foto: Rainer Nitzsche – FFW Atzing

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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