Kultur

200 Jahre Lola Montez – eine bayerische Geschichte

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Lola Montez war die Tochter eines irischen Offiziers und wurde  am 17.2.1821, also vor genau 200 Jahrengeboren  Als junge Tänzerin tingelte sie über die Bühnen Europas.

Von der der Pariser Halbwelt  kam sie am 5. Oktober 1846 nach München. Am Bayerischen Hof  stieg sie ab und bewarb sich um ein Engagement als Tänzerin.  Weil sie der Intendant der Hofbühne   nicht auftreten ließ, suchte sie den bayerischen König Ludwig I auf.  Er erlaubte ein Gastspiel am Münchner Hof- und Nationaltheater. Zu dieser Zeit entstand auch das Porträt von ihr, das sich heute in der so genannten Schönheitengalerie in Schloss Nymphenburg. befindet.  Die 25-Jährige wurde die Geliebte des 60-jährigen Königs. Ludwig I.  ließ einen Monat und zehn Tage nach ihrem Auftritt sein Testament ändern. Darin wurde ihr eine Auszahlung von 100.000  Gulden zugesagt, Tatsächlich erhielt sie bis zum Ende des Verhältnisses 158.084 Gulden. Darüber hinaus schenkte ihr der König ein Palais in der Barer Straße Nr. 7 in München als Wohnsitz.

Ludwig besuchte sie dort  oft zwischen 17 Uhr und 22 Uhr  Das Verhältnis wurde schnell bekannt und allgemein missbilligt. Als der König verlangte, ihr die bayerische Staatsbürgerschaft zu verleihen,  hielt dies  sein Kabinett für illegitim.. Trotzdem wurde Lola Montez eingebürgert, was in der Theresienstraße zu Tumulten führte. Lola Montez war bei der Münchner Bevölkerung sehr unbeliebt. Sie löste einen Skandal nach dem anderen aus. Zigarre rauchend zog sie gerne mit ihrer Dogge Turk durch München. Als Montez schließlich von einer verärgerten Menge auf dem Theatinerplatz erkannt wurde, kam es zu Handgreiflichkeiten, woraufhin sie in die Theatinerkirche  flüchtete. Schließlich mußte sie  am 11. Februar 1848 in einer Kutsche unter den Augen der aufgebrachten Bevölkerung über Lindau  in die. Schweiz  flüchten.    König Ludwig I war so gebrochen, dass er schließlich zurücktrat. Lola Montez floh weiter  auf einem Schiff nach New York. Sofort bekam sie ein Engagement dort am Broadway mit der Show:“ Lola Montez in Bavaria“. Von dort folgte sie dem Goldgräberfieber nach San Franzisko und unterhielt  die rauhen Siedler. Bereits mit 39 Jahren starb sie an einer Lungenentzündung. Zu ihrer  Ehre wurde ein Berg in Kalifornien nach ihren Namen benannt: Mount Montez.. Ihr Name ist dadurch unsterblich geworden.

Aus Zeitreise München von Klaus Bichlmeier

Gemälde Joseph-Karl-Stiehler 1848, Gemäldegalerie Nymphenburg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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