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TH Rosenheim startet “DeinHaus 4.0 – Oberbayern”

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am 1. Juli startet das wissenschaftliche Projekt „DeinHaus 4.0 – Oberbayern“ der Technischen Hochschule Rosenheim. Erforscht wird wie digitale Technik pflegebedürftige Menschen im Alltag zu Hause unterstützt und was die eigene Wohnung dabei alles leisten kann.

 

In höherem Alter bzw. bei Eintritt der Pflegebedürftigkeit wird oft deutlich, dass viele Wohnungen oder Häuser den Anforderungen ihrer Bewohner und Bewohnerinnen nicht mehr gerecht werden. Ein selbständiges Leben zu Hause wird zunehmend schwieriger. Aber was genau wird wichtig? Welche Bedürfnisse und Bedarfe haben die Menschen dann? Welche technisch-digitalen Mittel können sie und ggf. auch ihre Pflegenden unterstützen und entlasten?

 

Genau diese Fragestellungen untersucht ab dem 1. Juli das Modellprojekt „DeinHaus 4.0 – Oberbayern“ der Technischen Hochschule Rosenheim. Geforscht wird in den nächsten vier Jahren von einem interdisziplinären Team rund um sechs Professorinnen und Professoren aus den Bereichen Innenarchitektur, Innenausbau, Physiotherapie, Pflegewissenschaft, Versorgungsforschung und Sozialversicherungen. „Gemeinsames Ziel aller Professionen ist der Erhalt von Mobilität und Selbständigkeit in einem vertrauten Umfeld mit individueller medizinischer Versorgung. Insgesamt 13 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen werden den Prozess unterstützen“, betont die Gesamtprojektleiterin und Dekanin der Fakultät für Angewandte Gesundheits- und Sozialwissenschaften, Prof. Dr. Sabine Ittlinger.

Gemeinsam mit dem Landkreis Berchtesgadener Land und der Gesundheitsregionplus Landkreis Rosenheim werden die Auswirkungen von Pflegebedürftigkeit betrachtet, mit dem Ziel einer langen Lebensqualität zuhause. Gefördert wird das Projekt mit ca. 3,7 Millionen Euro vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege.

 

Bevölkerung soll an dem Projekt aktiv teilnehmen

Erlebbar wird das Forschungsprojekt „DeinHaus4.0“ in zwei Musterwohnungen in Rosenheim und Freilassing. Angesprochen werden Seniorinnen und Senioren, Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf, deren Angehörige und Patienten nach der Entlassung aus der Reha oder Akutklinik. Ihnen soll aufgezeigt werden, wie sie ihren privaten Wohnraum so gestalten können, dass er ihren veränderten Anforderungen gerecht wird. Außerdem sollen Vorbehalte und Berührungsängste vor digitalen Techniken abgebaut werden, die ein selbständiges Leben zu Hause unterstützen.

 

Es ist auch angedacht, dass man in den Musterwohnungen übernachten kann. So ist der Nutzen der digitalen Techniken nicht nur zu sehen, sondern auch erfahrbar und erlebbar. Denn klar ist im Projekt: Nur über Praxistauglichkeit und Akzeptanz können neue digitale Anwendungen und Wohnungsanpassungen ihre Chancen entfalten und den Weg von der Forschung in den Alltag finden. Deswegen ist die Bevölkerung auch dazu aufgerufen mit zu entwickeln, anzuwenden und zu testen. So will das Projekt wissenschaftliche Antworten auf folgende Fragen finden: Welche Wohnraumanpassungen sind sinnvoll? Wie kann eine bestmögliche Versorgung zuhause sichergestellt werden? Können Smart Home Assistenzsysteme die Wirkung von Reha sichern? Eröffnet werden die beiden Wohnkompetenzzentren voraussichtlich im Frühjahr 2021.

 

Mit dem „DeinHaus4.0 – Oberbayern“-Projekt der TH Rosenheim startet neben Deggendorf und Regensburg das dritte Forschungsprojekt dieser Modell-Reihe, welche wissenschaftlich den Pflegealltag erforschen.

Bericht und Bild: Technische Hochschule Rosenheim

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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