Freizeit

Reit im Winkler Faschingszug – schee auch ohne Schnee

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Winter ohne Schnee – im Hallenbad wär‘s schee“  – Tausende von Zuschauern beim Reit im Winkler Faschingszug  – Tausende von Zuschauern säumten am Faschingsdienstag beim Faschingszug in Reit im Winkl bei schönstem Wetter die Straßen im Ortszentrum und waren begeistert von den vielen einfallsreichen Wägen und lustigen Fußgruppen. Zentrale Themen dabei waren die Schließung von Hallenbad und Polizeistation jeweils vor kurzem.

Auch vor und nach dem Umzug stand die Ortsmitte ganz im Zeichen einer ausgelassenen Partystimmung. Bereits am Vormittag war die schon legendäre Feuerwehrbar mit Bosnagrill stets dicht belagert, und auch sonst war viel Betrieb. Angeführt von der nach ihrem diesjährigen Faschingsmotto „Comeback“ nach zwei Jahren Zwangspause maskierten Musikkapelle setzte sich dann am Nachmittag ein langer Faschingszug in Bewegung. Als „Nicht-Schwimmer-Zone“ wurde Reit im Winkl auf dem Faschingswagen der „Reit im Winkler Wasserratten“ wegen des geschlossenen Hallenbads bezeichnet. „Beginnt der Winter ohne Schnee, wär‘s im Hallenbad sehr schee. Doch leider gibt’s bei uns koans mehr, so wird das Schwimmenlernen schwer“, stand darauf, wie unter anderem auch noch: „Wir können nicht schwimmen und retten – bleiben wir halt in den Betten.“ Eine einfallsreiche Fußgruppe im Faschingszug hatte zum selben Thema als Lösungsvorschlag sogar ein „mobiles Hallenbad“ dabei und machte fleißig Schwimmübungen. Der neue „Reit im Winkler Raritätenzoo“, eine lustige Frauengruppe, wollte gleich ins leerstehende Hallenbad einziehen.

„Polizei freies Reit“ war das Motto des Wagens des Theatervereins. „Polizei befreit vogelfreies Reit“ oder „Der Dieb muss sich nicht beeilen, die Polizei muss fahren viele Meilen“, mit diesen Sprüchen bedauerten sie eine weitere kürzlich erfolgte Schließung in Reit im Winkl, nämlich die der Polizeistation. Auch hier fuhr auf einem originellen Gefährt „Reits mobile Wache“ hinterher. Dass infolge des Klimawandels der Ortsteil Blindau zum Weindorf wird, folgerten die Blindauer auf ihrem Wagen. „Willkommen in Blindau an der Weinstraße – kurz vor Meran“, stand darauf. Ein ebenfalls im Zug mitfahrender kleiner Buldogg wurde als klimaneutrales, emotionsfreies Lufttaxi mit dem Namen „Fly Green“ dargestellt. Bei einem weiteren Faschingswagen ging es um das Einheimischenmodell Reit im Winkl. „Grundstücke zum besten Preis, leisten kann sichs nur da Breiß“, war da zu lesen. Beim Wagen von Fußball- und Tennis-Club unter dem Motto „Reit im Winkl – das gallische Dorf“ gab es die „Nix im Winkl Inklusiv-Card für nix und wieder nix“, Zu lesen war da auch „Letzte Generation – Nix im Winkl“. Als „Die Sportler vom anderen Stern“ marschierte exotisch gekleidet eine große Schar vom Wintersportverein mit. Bewundert werden konnte auch die Kinder- und Jugendgarde der Chiemseenixen von der Faschingsgilde Bernau mit dem Prinzenpaar Serafina und Sebastian. Im Anschluss an den bunten Faschingszug tanzte dieses gekonnt den Prinzenwalzer. Dazu ließ das Funkenmariechen die Beine schwingen. Die Jugendgarde zeigte ebenfalls unter großem Beifall den Gardemarsch und die Kinder- und Jugendgruppe ihre diesjährige Show.

Das fröhliche Faschingstreiben im Ortszentrum ging weiter, wobei DJ Marc Pesch von Antenne Düsseldorf und Lokalmatador „Maschtei“, Frotnmann von der Band „Sauerkirsch“ und „Brandig“ mit heißen Rhythmen und Evergreens aus Rock und Pop noch so richtig einheizten. Bestens bewirtet wurden die noch lange verweilenden, größtenteils maskierten Besucher weiterhin an der Feuerwehr- und an der Fußballer-Bar sowie am Glühweinstandl.

Bericht und Bilder: Sepp Hauser

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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