Gesundheit & Corona

Priener koordinieren Einkaufs-Service-Dienste

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wer hilft wie? Wo ist Bedarf? Um möglichst unbürokratisch und effizient Freiwillige zu vermitteln, haben sich die Gemeinde Prien, die evangelische und katholische Kirche, die AWO sowie die Tafel der Caritas zusammengetan. „Die Helfer sollen nicht nach Kontakten suchen müssen. Andererseits benötigt nicht jeder Dienst einen Einkäufer“, erklärt Zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Schuster die Initiative der fünf Einrichtungen.

Mit der Aktion sollen die Kräfte gebündelt und kurze Wege geschaffen werden. „Das ist vor allem für Ältere, die Ansprechpartner suchen, eine bessere Handhabung“, ist Schuster überzeugt. „Wir filtern bei den Anrufen gleich, wer was braucht und wer wo am besten aufgehoben ist“, erklärt Pfarrerin Dr. Sabrina Hoppe. Oftmals falle es Älteren schwer, um Hilfe zu fragen. Sie sollen aber wissen: „Es gibt genügend Kapazitäten.“ Alle Einkaufsdienste würden ab sofort mit der AWO Prien gekoppelt werden. Diese bietet den Einkauf von Lebensmitteln, sonstiger Bedarfsgegenstände und Besorgungen von Medikamenten (Auslieferung einen Tag nach der Bestellung) an. Aktiv sind derzeit zehn Helfer. „Weitere Einkäufer werden gesucht“, so Hoppe.

Abgedeckt werde ein Gebiet von Prien, Rimsting, Bad Endorf, Aschau, Frasdorf, Bernau, Gstadt, Eggstätt und Halfing. Die Priener Tafel, der Caritas zugehörig, wiederum benötigt Fahrer und Einkäufer. Hier finanziert die Gemeinde Lebensmittelgutscheine (Alkohol und Tabakwaren ausgenommen). „Denn nicht alle Produkte werden mehr gespendet, weiß Schuster. 10 000 hat die Kommune dafür – auf die nächsten Wochen verteilt – bereitgestellt. Die Einkaufsdienste sollen zugleich Schutzfunktion haben. „Die älteren Menschen müssen nicht einkaufen gehen. Sie können Spazierengehen und umgehen somit potenzielle Ansteckungsgefahren im Supermarkt“, so Hoppe. Der Einkaufsdienst der Kommune am Freitag laufe überdies parallel dazu weiter. Auch in den Außenbereich gibt es Hilfe. So kaufen die Buam und Dirndl des Trachtenvereins Atzing für Bürger aus dem Ort und benachbarten Weilern Lebensmittel ein. Überdies gibt es #ovbverbindet. Wer also generell helfen will, kann sich über ein Formular unter der InternetAdresse www.ovbverbindet.de registrieren und auf der Website auch angeben, welche Hilfe man anbieten kann.

Kontakte  zu Institutionen: Aktive des Trachtenvereins Atzing kaufen für ältere und kranke Menschen am Ort und in Nachbarweilern ein. Anrufe von 9 bis 17 Uhr unter Telefon 0 15 7/5 27 951 83.

Die AWO Prien bietet ehrenamtliche Hilfe an. Einkaufen, ob Lebensmittel, Medikamente oder Dinge des täglichen Lebens. Kontakt: 0 80 51/51 52 oder 0 17 6/25 28 98 54. E-Mail: awo-ov-prien@t-online.de.

Einkaufsdienst für ältere Bürger Annahme mittwochs, 9 bis 14 Uhr, Telefon 0 80 51/ 9 65 17 78; Lieferung am Freitag.

Die evangelischen und katholischen Pfarrämter sind telefonisch unter 0 80 51/16 35 und 0 80 51/10 10 sowie per E-Mail erreichbar. Der Besuchsdienst der katholischen Pfarrei wird wegen Corona anstatt persönlich durch Gespräche am Telefon ersetzt. Seelsorgerische Notfälle werden betreut. Kirchen stehen für Gebete offen. Gebetsimpulse liegen auf. Video-Gottesdienste werden teils angeboten.

Wer sich freiwillig im Ehrenamt als Einkäufer oder Ausfahrer einbringen will, kann sich sowohl bei der Gemeinde, den Kirchen, der AWO und dem Freitags-Einkaufsdienst melden. Dort wird dann intern – auf kurzem Wege – der Helfer an die Stelle vermittelt, die Bedarf hat.

Bericht: Silvia Mischi/Chiemgau-Zeitung

Foto: Hötzelsperger – Priener Marktplatz – derzeit oft auto-arm bis auto-leer

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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