Land- & Forstwirtschaft

Bad Feilnbach: Koa Glump im Hofladen Alchemilla

Die besten Ideen kommen beim Gehen. So war’s auch bei Agnes Pfeiffenthaler. Beim Wandern mit drei Freundinnen hing plötzlich der entscheidende Satz in der Luft: “Koa Sau woaß, was mia fia tolle Produkte ham!” Wer ihn ausgesprochen hat? Egal – jedenfalls war er bei Agnes der Auslöser für den ersten “Weibamarkt” im Innenhof des Gasthofs. Knapp 30 Marktfrauen waren’s beim ersten Markt. Damit schreibt die Agnes eine beachtliche Erfolgsgeschichte: Denn der 34. Markt findet im Herbst 2020 statt.

Wobei es anfangs sehr turbulent zuging. „Durch den Weibamarkt fühlten sich viele Männer arg zurückgewiesen.“ Von Klagen bis Beschimpfungen reichten die Reaktionen, berichtet Agnes amüsiert. Und das ganz ohne Grund, denn der „Weibamarkt“ hat sich den männlichen Ausstellern nie wirklich verschlossen. Inzwischen platzt er aus allen Nähten: 2019 waren es fast 200 Aussteller*innen. Im Gender-Zeitalter nimmt man das mit dem Geschlecht auch nicht mehr so genau – und deshalb dürfen inzwischen auch die “Mannaleid” mitmachen – sofern sie sich nicht am Markennamen stören. Denn der bleibt. Agnes dagegen hat inzwischen die Organisation des Marktes ebenso abgegeben, wie das Wirtshaus. Das betreibt jetzt ihr Sohn.

In Bad Feilnbach gleich neben der Gastwirtschaft, betreibt Agnes weiterhin den “Alchemilla”-Kramerladen, wo sie regionale Produkte verkauft, Eingemachtes und Eingewecktes, Heilkräuter, handgemachte Geschenkartikel – “koa Glump”, wie sie betont, sondern lebendige Traditionen und handwerklich Hergestelltes aller Art.
Dabei bleibt die Agnes offen für Neues: Als die Managerinnen der Öko-Modellregionen einen Warenkorb mit Lebensmitteln aus der Region zusammen stellen ist sie die erste, die die Lebensmittel auch im Laden verkauft. „Und die kommen an!“, freut sich Agnes. Besonders die Produkte aus Walnuss haben es ihr angetan. Auch Schokolade wird in der Region handwerklich hergestellt. Daneben Öle, Marmeladen, Nudeln, Honig und einige andere Leckereien.

So energiegeladen wie die Agnes, bleibt es natürlich nicht nur bei dem kleinen Ladengeschäft. Motiviert vom Absatz der regionalen Lebensmittel, lässt sie sich für die Idee eines Regionalmarktes begeistern. Und das Motto “Koa Glump”, das wird auch bei den Lebensmitteln beibehalten.

Kontakt:

Bericht: Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein

Fotos: © Daniel Delang

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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