Kirche

Neues von der Hospizgruppe Prien u.U.

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Eines stillen, wertvollen und regen Dienstes nimmt sich seit gut 15 Jahren die Hospiz-Gruppe Prien und Umgebung e.V. an, um Menschen auf ihrem letzten irdischen Weg zu begleiten. „Zeit schenken“ – das ist das Motto des Vereins, der inzwischen 258 Mitglieder hat. Und viel Zeit nehmen sich die derzeit 25 ausgebildeten Hospiz-Begleiterinnen und Begleiter bei ihren Aufgaben. Von einem starken Einsatz-Jahr 2017 berichtete die Vereinsvorstandschaft bei ihrer Jahresversammlung im Katholischen Pfarrheim von Prien.

Insgesamt 55 Sterbebegleitungen leisteten die Frauen und Männer der Hospizgruppe unter der Leitung ihres Vorsitzenden Stefan Scheck im Vorjahr. Wie Scheck bei der mit 45 Mitgliedern gut besuchten Zusammenkunft informierte, waren von den Hospizbegleitern 1.650 Einsatzstunden und 8.233 Kilometer (zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto) auf ehrenamtliche Weise geleistet worden. „Neben zwei Mini-Jobs für die gesamte Verwaltungs-Arbeit sind unsere Dienste allesamt ehrenamtlich“, so Stefan Scheck, der als Vorsitzender im Rahmen von Vorträgen und Einzelberatungen selbst rund 100 Einsatzstunden von Vorstandschaft und Verwaltung verzeichnen konnte. Hauptaufgaben des Hospiz-Führungsteams sind Vorstandssitzungen, die Gruppenabende in der Kursana-Residenz (immer am ersten Donnerstag im Monat) sowie die Supervisionen mit Pfarrer Josef Götzmann in den Büro-Räumen. Rückblickend waren Aufbaukurse für Hospiz-Begleiter, die Theater-Aufführung „Sie werden lachen, es geht um den Tod“ mit den Tabu-Tanten, Vorträge mit der Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht als Themen, die 15-Jahr-Feier im Pfarrheim Prien sowie die Weihnachtsfeier im Pfarrheim Wildenwart die wichtigsten Aktivitäten. „Es geht nicht nur um Sterben und Tod, wenn sich Jemand bei uns einbringen oder Mitglied werden will“, sagte Stefan Scheck, dem es wichtig ist, dass die ehrenamtliche, überkonfessionelle und unabhängige Arbeit im christlichen Sinne auch sinnvolle Freude in einem harmonischen Team Gleichgesinnter bereitet. Kassier Walter Richter -zugleich zuständig auch für die Kassen des Fördervereins für das geplante Chiemsee-Hospiz in Bernau- konnte dank großzügiger Spenden, besonders stark von den Lions-Clubs der Region berichten; von diesen Erlösen sollen unter anderem Bootsfahrten auf dem Chiemsee mit Einkehr im Gasthaus Feldwies als Erfahrungsaustausch-Aktivitäten für Hospiz-Begleiterinnen und Begleitern unternommen werden.

Chiemsee-Hospiz in Bernau – Baubeginn in diesem Jahr

In seinem Ausblick erläuterte Stefan Scheck vor allem den Stand der Planungen für das Chiemsee-Hospiz, das auf einem Grundstück der JVA Bernau im Rahmen einer Erbpacht-Regelung zur Verfügung steht. Seit 2013 laufen die Bemühungen für das Chiemsee-Hospiz, dessen Grundstück Bernaus Bürgermeister Philipp Bernhofer vermittelt hatte und dessen Bebauung nach Abriss des derzeitigen, unbewohnten Gebäudes noch heuer beginnen soll. Ehe die Planungen genau beginnen konnten, galt es eine Bedarfs- und Standort-Analyse durchzuführen. Hierzu sagte Stefan Scheck: „In Bernau bekommen wir ein Haus mit 10 Patientenzimmer, alle ebenerdig mit direktem Terrassenzugang. 60.000 Einwohner bedeuten als Kennzahl ein Hospizbett, mit den 600.000 Einwohnern der Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein und Rosenheim kommen wir auf zehn Betten“. Die Realisierung des Chiemsee-Hospizes war nach den Worten des Priener Hospiz-Gruppen-Vorsitzenden möglich, weil die drei Landkreise, insbesondere der ehemalige Landtagspräsident Alois Glück sowie Landrat Wolfgang Berthaler vom Landkreis Rosenheim und Oberbürgermeisterin Gabi Bauer von der Stadt Rosenheim ihre Unterstützung gewährten. Stefan Scheck ist Vorsitzender des Beirats für das gegründete Kommunalunternehmen zum Bau und Betrieb des Chiemsee-Hospizs, seine Stellvertreterin ist hierbei Reinhilde Spies vom Jakobus-Hospiz-Verein Rosenheim, mit dem die Priener Hospiz-Gruppe eng zusammenarbeitet (und im Herbst wieder einen gemeinsamen Aufbaukurs anbietet).

Bei den von Zweiten Bürgermeister Hans-Jürgen Schuster geleiteten Neuwahlen gab es folgende Ergebnisse: 1. Vorstand Stefan Scheck, 2. Vorsitzende Dr. Gabriele Herkt, Schriftführerin ist neu die Priener Buchhändlerin Angelika von Obernitz, Schatzmeister bleibt in den nächsten drei Jahren Walter Richter, die Kasse wird zukünftig geprüft von Angela Müller und Andrea Schneider (für Helga Märkl) und als Beisitzer stellten sich zur Verfügung Ina Walter, Helga Märkl, Gabi Feldmann (bislang Schriftführerin), Bernadette Friedrich und Gudrun Weigang. Bürgermeister Hans-Jürgen Schuster dankte anschließend namens der Gemeinde für den wichtigen Dienst, den die Hospizgruppe für Prien und seine Umgebung erfüllt. Kassier Walter Richter informierte noch, dass am Sonntag, 10. Juni in der Evangelischen Kirche von Prien ein Benefiz-Konzert mit dem Machado-Quartett und mit der Hospiz-Gruppe als Veranstalter stattfinden wird.  Musikalisch begonnen wurde die Versammlung von Mitgliedern der Priener Musikschule mit klassischen Weisen.

Foto/s: Hötzelsperger – Eindrücke von der JHV der Hospiz-Gruppe Prien und Umgebung im Priener Pfarrheim

Weitere Informationen: www.hospiz-prien.de – Telefon 08051-963696

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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