Tourismus

Münchner Bergbus ab 2024 im Linienverkehr

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In seiner  Sitzung am heutigen Mittwoch, 19. Juli hat der Mobilitätsausschuss der Landeshauptstadt München der Integration des Bergbusses in den Linienverkehr, die Übernahme der Aufgabenträgerschaft, sowie die anteilige Finanzierung des Angebots ab dem Jahr 2024 zugestimmt. Der Beschluss gilt vorbehaltlich der Zustimmung der Vollversammlung des Münchner Stadtrates am Mittwoch, 26. Juli 2023.

Der Münchner Bergbus ist ein vom Alpenverein München & Oberland im Jahr 2021 initiiertes Pilotprojekt, das eine umweltschonende Anreise von München in das Alpenvorland und damit eine nachhaltige Mobilität im Freizeitverkehr in Richtung Berge ermöglicht. Alle Ziele, die der Münchner Bergbus anfährt, sind aus München nicht, oder nur umständlich mit dem öffentlichen Nahverkehr erreichbar und werden deshalb bisher vor allem mit dem eigenen PKW angefahren. In den beiden Pilotjahren 2021 und 2022 nutzten jeweils über 2.200 Personen an den Sommerwochenenden den Bergbus, in der Saison 2023 fokussiert sich das Angebot auf einzelne „Highlightfahrten“.

Nach dem erfolgreichen Start des Angebots durch den Alpenverein München & Oberland wurde das Mobilitätsreferat vom Münchner Stadtrat beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Referat für Arbeit und Wirtschaft (RAW) und der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) eine Lösung für den dauerhaften Betrieb und die Verstetigung der Bergbuslinien erarbeiten. In einer Arbeitsgruppe unter Leitung der MVV GmbH beschäftigen sich das Mobilitätsreferat, das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB), der Alpenverein München & Oberland und die Landkreise Miesbach und Ostallgäu mit dem künftigen Angebot und dessen Finanzierung.

Mit dem heutigen Beschluss fungiert die Landeshauptstadt München künftig als Aufgabenträgerin des Bergbusses. Zudem kann der Bergbus zum Jahr 2024 verstetigt und in den Linien- bzw. Verbundverkehr überführt werden. Geplant sind zwei Linien, die künftig von Mai bis Oktober von München in Richtung Leitzachtal / Ursprungpass (Landkreis Miesbach) und Pfronten (Landkreis Ostallgäu) mit je zwei Hin- und Rückfahrten am Samstag und Sonntag verkehren. Zudem bedient der Bergbus künftig auch Haltestellen innerhalb der Landkreise Miesbach und Ostallgäu sowie in Richtung Pfronten auch Haltestellen in den Landkreisen Landsberg am Lech sowie Weilheim-Schongau. Für das Fahrplanangebot innerhalb der Landkreise bleiben weiterhin die Landkreise selbst verantwortlich.

Die Linie in Richtung Leitzachtal/Ursprungpass soll künftig vollständig in den MVV-Tarif integriert werden. Für die Anwendung des MVV-Tarifs auf der Linie in Richtung Pfronten wird eine Tarifintegration aktuell geprüft. Im Folgenden wird nun die europaweite Ausschreibung der Leistungen – für zunächst ein Jahr – durch die Landeshauptstadt München vorbereitet. Die MVV GmbH begleitet die Ausschreibung und betreut den künftigen Betrieb.

Dr. Matthias Ballweg, Vorsitzender der Sektion Oberland des Deutschen Alpenvereins zeigt sich sehr erfreut über die Fortführung des Projekts: “Für uns ist das ein enormer Erfolg! Der Münchner Bergbus wurde initiiert, um zu zeigen, dass alternative Freizeitmobilität möglich ist. Die Münchner*innen haben unser Angebot so begeistert angenommen, dass für uns klar war, eine Fortführung in den regulären ÖPNV muss geschehen. Dass dies nun Realität wurde, und auch andere Bus-Projekte analog zu unserem Piloten, wie die neue RVO-Linie Oberau/Reute, entstehen, ist für uns ein großer Schritt!”

Bericht und Bild: Alpenverein München

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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