Wirtschaft

LAG Chiemgauer-Seenplatte fördert Grabenstätt

Veröffentlicht von Christina Rechl

Förderung für ehrenamtliches Bürgerengagement – Der gemeinnützige Verein Chiemgau-Impakt erhält von der LAG Chiemgauer- Seenplatte 1.000 Euro und kauft sich einen Touchscreen für sein Museum in Grabenstätt – Digitalisierung schreitet voran – Wissenschaftlich sieht man sich weltweit anerkannt Grabenstätt.

Mit ihrem Bürgerengagement-Projekt unterstützt die LAG Chiemgauer Seenplatte finanziell verschiedene Maßnahmen von Vereinen, Gruppen und Privatpersonen rund um das bürgerschaftliche Engagement. In den Genuss einer solchen Förderung kam nun auch der 2006 gegründete Förderverein Chiemgau-Impakt, der sich der Erforschung eines vorgeschichtlichen Meteoriteneinschlags in Südostbayern widmet. Mit den erhaltenen 1000 Euro hat sich der gemeinnützige Verein für sein kleines, aber feines Chiemgau-Impakt Museum in der Grabenstätter Schlossökonomie einen Touchscreen gekauft. An diesem können sich die Besucher nun interaktiv auf eine spannende Entdeckungs- und Forschungsreise begeben. Beim Fototermin im Museum bedankten sich der 1. Vorsitzende Josef Konhäuser und dessen Stellvertreter, der Archaeoastronom Dr. Michael Rappenglück beim LAG-Manager Christian Fechter und Johann Kölbl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Rosenheim (zuständige Förderbehörde) für die Unterstützung. Man arbeite rein auf ehrenamtlicher Basis, bekomme keine staatlichen Fördergelder, sondern finanziere sich nur über Mitgliedsbeiträge und Spenden, so Konhäuser, der auch stellvertretender Traunsteiner Landrat ist. Mit der Maßnahme werde das Engagement der aktiven Bürgerinnen und Bürger unterstützt und es wird gleichzeitig eine Aufwertung der Ausstellung erreicht, somit sei dies ganz im Sinne der LAG Chiemgauer Seenplatte, so Fechter. Die Forscher des Chiemgau-Impact-Research-Teams (CIRT) um Professor Dr. Kord Ernstson können nun mit Hilfe der neuen Technik von zuhause aus die Touch-Screen-Seiten pflegen und mit aktuellen Daten, Texten und Bildern füttern. Es ist der erste Schritt zur Digitalisierung der Dauerausstellung, für die sich der Verein größere Räumlichkeiten wünscht. „Wir haben etwas im Hinterkopf“, so Bürgermeister Gerhard Wirnshofer, der auch vor Ort war.

Die Chiemgau-Impakt-Forscher gehen fest davon aus, dass zur Bronze- beziehungsweise Keltenzeit (900 bis 600 vor Christus) ein Komet oder Asteroid in die Erdatmosphäre eingedrungen ist und zwischen Altötting/Burghausen im Norden und dem Chiemsee im Süden ein großes ellipsenförmiges Kraterstreufeld hinterlassen hat. Auch den Tüttensee bei Grabenstätt führen die Wissenschaftler auf diesen extraterrestrischen Einschlag zurück. Diese Naturkatastrophe mit gewaltiger Druckwelle verheerenden Feuerstürmen und ChiemseeTsunami muss für die damalige Bevölkerung einem Weltuntergang gleichgekommen sein. Sogar im Mittelmeerraum hat man wohl davon Notiz genommen, denn im sogenannten „Mythos des Phaethon“ sprechen altgriechische Autoren von einem „Sturz des Phaethon“ im Keltenland, bei dem Gott vom Himmel einen Feuerball ins Land der Kelten gesandt und sie und ihr Land verbrannt habe. Auch die „Donnerlöcher“ bei Kienberg und ein im Chiemgau aufgefundenes, auf den Namen „Chiemit“ getauftes Kohlenstoff-Gestein, das nur unter enorm hohem Druck (bis zu 50 Kilobar) und höchsten Temperaturen (2500 bis 4000 Grad) aus einer spontanen Schock-Inkohlung der Vegetation entstanden sein kann, werden als Beweis für den Chiemgau-Impakt interpretiert. Selbiges gilt für ein eisernes Artefakt, auf das man am Rande von archäologischen Grabungen in Stöttham/Chieming gestoßen ist. Den CIRT-Forschern zufolge sei es infolge extremer Temperaturen Bestandteil eines Impakt-Gesteins geworden. Die in der dortigen Katastrophenschicht mit menschlichen Spuren vorgefundenen

Das LAG-Management wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung
des ländlichen Raumes (ELER)deformierten und geschmolzenen Gesteine ließen sich mit eiszeitlichen Phänomenen und Zusammenhängen nicht erklären. „Wir sind mittlerweile wissenschaftlich weltweit anerkannt, vertreten keine Spinnereien und sind keine Scharlatane“, stellte Vorsitzender Josef Konhäuser klar und bedauerte, dass man seitens des Freistaates Bayern und dessen wissenschaftlichen Einrichtungen „immer noch stiefmütterlich behandelt“ werde. Dem werde man sich aber weiterhin stellen und den erfolgreichen Weg weiter vorangehen. Auch die wichtige
„Feldarbeit“ im Kraterstreufeld werde man nun wieder verstärkt aufnehmen, kündigte Konhäuser an.

Beim Foto Termin strahlen der 2. Vorsitzende Michael Rappenglück (von links), 1. Vorsitzender Josef Konhäuser,
Bürgermeister Gerhard Wirnshofer, Johann Kölbl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
(AELF) in Rosenheim (Förderbehörde) und der Manager der LAG Chiemgauer Seenplatte Christian Fechter um die Wette.
Es soll der erste Schritt zur geplanten Digitalisierung des Museums sein.

 

 

Fotos & Text: Markus Müller/LAGChiemgauer Seenplatte

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Christina Rechl

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