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Für 2024: Altbayerischer Festtags- und Brauchtumskalender

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im 25. Jahr erschien nun der Altbayerische Festtags- und Brauchtumskalender für das Jahr 2024 für Oberbayern, Niederbayern und die Oberpfalz. Die Volkskundlerin, Autorin und Projektmanagerin  Dorothea Steinbacher und die Rundfunkjournalistin Judith Kumpfmüller haben ihn als Hausbuch zur Begleitung durch das Jahr konzipiert und wollen die Leser mit ihrer Begeisterung für die bayerische Brauchtumslandschaft anstecken. In dieser Ausgabe gibt es zum Jubiläumsjahr mehrere Angebote für die Leser, zum Beispiel die Möglichkeit, einen Buchpreis zu gewinnen oder die Einladung des bayerischen Landesvereins für Heimatpflege zur Teilnahme an einer Umfrage zum jeweils liebsten Brauch (www.brauchwiki/lieblingsbrauch). Der Aufheiterung dienen die zahlreichen, typisch bayerischen Witze. Je nach beruflicher oder persönlicher Ausrichtung sind der 100-jährige Kalender, der Holzschlag-, Aussaat- und Pflanzkalender, sowie ein Veranstaltungskalender zu jedem Monat und die Mondzeiten von Nutzen.

Wie jedes Jahr birgt dieser Kalender Wissenswertes um die bayerische Heimat, sowie zum Ursprung von Bräuchen und Festtagen, wie Ostern oder Erntedank, ebenso zu Kultur, Sprache und Ess-, sowie anderer Gewohnheiten.

Der Einsiedler Antonius der Große zum Beispiel erhielt den liebevoll respektlosen Beinamen „Saudonerl“, weil sein Orden das Privileg hatte, Schweine frei herumlaufen zu lassen.

Im Unterschied zu ihm gab es auch den „Schlamperldonerl“. Wer das ist, kann auch im Kalender nachgelesen werden. Der interessierte Leser lernt zudem Bedeutungen von vergessenen Wörtern kennen, wie „gute und schlechte Angänge“ als Zukunftsorakel oder „Schlenklweil“, einen alten Brauch zu Mariä Lichtmess. Alte Dialektwörter der bairischen Sprache werden erklärt, wie „Bapperl“ (Aufkleber) oder „Suri“ (leichtes Beschwipstsein) und „Millibitschn“ oder „Grandl“ (ein Wasserbehälter im holzbefeuerten Küchenherd).

Dass „Xaveriflascherl“ Gebärenden halfen können, ihre Schmerzen zu ertragen, mag heute erstaunen, ebenso wie die Traditionsrezepte und alten Hausmittel, wie Rettichmus, Gewürzhonig mit Zimt, Pfeffer, Ingwer und Kurkuma gegen Erkältung, Brennessel-Chips oder Salat mit Löwenzahn- oder Lindenblättern. Hollerkücheln gab es am Johannistag. Und wie schmecken eigentlich Schoatnkiachi“? Die Trudensteine mit einem natürlichen Loch, so dass sie aufgehängt werden konnten, haben schützende und Zauber abwehrende Kraft.

Dem Aperschnalzen im Rupertiwinkel widmen die Autorinnen ebenfalls eine Seite, ebenso wie dem Georgiritt und dem Schwertertanz in Traunstein. Und wer hat schon einmal den Begriff „Quatemberfasten“ gehört?

Die Königskerze als „Himmelbrand“ im Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt gelte auch als Hinweis für die Art des kommenden Winters, heißt es im August. Dass man mit Bier unreine Haut heilen kann, erfährt man ebenso wie die Geschichte des Knödels, und dass der Kienspan das Licht des kleinen Mannes war.

Wissenswert ist die Etymologie um den Familiennamen Maier in seinen zahlreichen Varianten.

Die Steinerne Agnes im Lattengebirge und die dazugehörige Sage tragen zum Heimatwissen ebenso bei, wie die Beschreibungen „Wie’s früher war“, zum Beispiel in der Schule vor 200 Jahren.

So stellt der Kalender Hintergründiges zu Bayern zur Verfügung und schärft das Bewusstsein des Lesers zu seiner Heimat. Ein wertvoller und zugleich unterhaltsamer Begleiter durch das Jahr.

Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka

3813: Der Altbayerische Festtags- und Brauchtumskalender

3814: Das Aperschnalzen im Rupertiwinkel

3816: Um die Steinerne Agnes im Lattengebirge rankt sich eine Sage.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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