Tourismus

Deutscher Wanderverband: Verantwortung für Wald

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Novellierung des Bundeswaldgesetzes (BWaldG) sorgt bundesweit für große Aufmerksamkeit und Diskussion. Demnächst soll dazu ein vom Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium abgestimmter Referentenentwurf in die Ressortabstimmung gehen. Der Deutsche Wanderverband (DWV) als Dach- und Fachverband betont in seiner Mitwirkung seine ganz besondere Verantwortung als Mittler zwischen Naturschutz und Naturnutzung. Im Positionspapier „Standpunkt Wald“ fordert er, auch zukünftig die Erholungsfunktion, die der Wald für die Menschen hat, gleichberechtigt zu anderen Funktionen zu behandeln. Dies verdeutlicht er auch im Prozess hinsichtlich des künftigen BWaldG. Dazu sagt DWV-Vizepräsident Thomas Gemke:

„Der DWV steht als anerkannter Naturschutzverband für den Dialog zwischen Naturschutz und Naturnutzung. Hinsichtlich des Themas Wald übernimmt der DWV seit 140 Jahren große Verantwortung. Dies unterstreicht das Positionspapier ´Standpunkt Wald`, welches die rund 70 DWV-Mitgliedsorganisationen aus allen 16 Bundesländern gerade beschlossen haben. Danach sind der Wald und seine Ökosystemleistungen Lebensgrundlage des Menschen und weit mehr als eine Kulisse für den Natursport. Der Wald ist Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum und hat in diesem gleichberechtigten Dreiklang eine enorme gesellschaftliche Bedeutung. Dieser Dreiklang muss sich in der Novellierung des BWaldG wiederspiegeln. Der DWV ist dabei ein guter Partner, um Menschen für diesen Dreiklang zu sensibilisieren. Perfekte Botschafter dafür sind die über 8.500 zertifizierten DWV-Wanderführer*innen® in Deutschland.

Ebenfalls essentiell ist der Fortbestand des uneingeschränkten, freien und unentgeltlichen Betretungsrechts zum Zwecke der Erholung. Dieser Erholungsaspekt muss schon bei den Vorüberlegungen zum Waldumbau einfließen: Jeder Wald hat grundsätzlich eine Erholungsfunktion. Hier ist der DWV zuweilen auch Mahner, etwa wenn er die Sicherung und die Entwicklung naturnaher Wanderwege und Pfade einfordert, die für Wandernde von besonderer Bedeutung für die Qualität der Erholungsfunktion im Wald sind. Naturnahe Wege sind eine wesentliche Voraussetzung für das Naturerlebnis, sie dienen der Gesundheitsvorsorge und machen den Wald zu einem Lernort im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Außerdem fördert ein hoher Anteil naturnaher Wege den Biotopverbund im Artenschutz. Erholung, Gesundheit und Bildung sind Waldfunktionen, die ohne Ehrenamt nicht denkbar sind. Deswegen müssen wir das Ehrenamt auch im Hinblick auf den Wald stärken.

Als anerkannter Naturschutzverband und Natursportverband schaut der DWV aus mehreren Perspektiven auf den Wald und all seine Funktionen. Dabei tritt der DWV für ein gutes Miteinander der verschiedenen Interessen ein. Hier ist die Rolle des DWV als Mittler gefragt.

Um dem Naturschutz und den Freizeitbedürfnissen der Menschen gleichermaßen zu entsprechen, hat Besucherlenkung überragende Bedeutung. Sie ist den unter dem Dach des DWV organisierten Ehrenamtlichen zu verdanken. Im Hinblick auf die Novellierung des BWaldG fordern wir, dass die entsprechenden Wegemarkierungen an abgestimmten und offiziellen Wanderwegen durch die Eigentümer*innen bundesweit einheitlich zu dulden sind. Und natürlich wünschen wir uns, dass die damit verbundene wichtige Arbeit getragen aus dem Ehrenamt politisch unterstützt und gesellschaftlich stärker anerkannt wird.“

Bericht: Deutscher Wanderverband – Foto: Hötzelsperger

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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