Kultur

Buchtipp: Nadia Hashimi, Das Licht von vierzig Monden

Veröffentlicht von Günther Freund
Die erschütternde Geschichte einer Afghanin, der die Todesstrafe droht, weil sie ihren Ehemann erschlagen haben soll.

Zeba, eine Mutter von vier Kindern, steht blutbeschmiert im Hof ihres Hauses neben der Leiche von Kamal. Sie wird beschuldigt, ihren Mann mit einer Axt erschlagen zu haben. Über das, was vorgefallen ist, verliert sie kein Sterbenswort. Ist sie wirklich eine kaltblütige Mörderin? Ihr Anwalt Yusuf, ein ehrgeiziger junger Mann, der als Kind mit seinen Eltern wegen des herannahenden Krieges mit Pakistan nach New York geflohen ist, dort seinen Abschluss als Rechtsanwalt gemacht hat und zurück nach Kabul gegangen ist, um beim Aufbau des vom Krieg gebeutelten Landes zu helfen, ist von ihrer Unschuld überzeugt. Aber er kann es nicht beweisen, solange Zeba ihm nicht die ganze Wahrheit anvertraut. Erst bei Recherchen in Zebas Heimatdorf und Befragungen von Zebas dämonengläubiger Verwandtschaft und Nachbarschaft stößt Jusuf langsam auf die Hintergründe, was ihm die Verteidigung aber nicht unbedingt erleichtert, denn Zeba hat gute Gründe für ihr Schweigen.

In ihrem dritten Roman erzählt die in Washington lebende Tochter afghanischer Auswanderer  mit klarer Sprache eine packende, emotionale und atmosphärisch dichte Geschichte mit psychologisch überzeugend gezeichneten Figuren und es gelingt ihr dabei hervorragend, die Fremdheit dieses Landes und die Mentalität seiner Bewohner sinnhaft zu machen. Ein intensives, wahrhaftiges Porträt Afghanistans,  absolutlesenswert. (Übers.: Britta Evert)

BASTEI LÜBBE, 2018, 527 S.
ISBN/EAN: 9783785726143
Buchprofile-Rezension von Günther Freund

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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