Tourismus

Björn Schulz Stiftung feiert „Zehn Jahre Irmengard-Hof“

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Irmengard-Hof der Björn Schulz Stiftung in Gstadt feiert sein zehnjähriges Bestehen mit einem großen Familienfest, zu dem jeder herzlich eingeladen ist. Am Sonntag, 29. September, öffnet das Nachsorge- und Erholungshaus am Chiemsee für alle Eltern, Kinder, Freunde, Weggefährten, Spender und Botschafter von 11 bis 17 Uhr seine Pforten. Unter dem Motto „Buntes Jahrmarkt- und Zirkustreiben“ sorgt ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Gaukler, Clown, Stockbrotbacken, Feuerspucken, Spielen, Pferdespaziergang, Puppenspielerin etc. dafür, dass kleine und große Gäste voll auf ihre Kosten kommen. Schirmherrin Magdalena Neuner und zahlreiche prominente Botschafter haben bereits ihr Kommen zugesagt. Und eine musikalische wie auch kulinarische Umrahmung rundet das Event, das auch bei schlechtem Wetter stattfindet, gekonnt ab. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Irmengard-Hof und damit Familien mit besonderen Bedürfnissen zugute.

Zehn Jahre sind vergangen, seit sich die Björn Schulz Stiftung über die Schlüsselübergabe des Irmengard-Hofs in Gstadt am Chiemsee freuen durfte. „Viele Jahre lang hatten die Benediktinerinnen der Abtei Frauenwörth nach einem geeigneten Verwendungszweck für den früheren „Mattheis-Hof“ gesucht und ihn schließlich gefunden: In Erbpacht übergab die Abtei den Hof an die Stiftung und legte damit den Grundstein für das heutige Nachsorge- und Erholungshaus Irmengard-Hof“, erzählt Stiftungsvorstand Bärbel Mangels-Keil. Seitdem hat sich viel auf dem ehemaligen Klostergut getan: Nach der aufwendigen Renovierung wurden zahlreiche Projekte realisiert und das Stiftungsmotto „Für eine Zeit voller Leben“ mit viel Herzblut umgesetzt. „So hat sich der Irmengard-Hof zu einer echten Kraftquelle für Familien entwickelt. Nur der Großzügigkeit und Treue unserer Spender und Förderer ist es zu verdanken, dass das nahezu baufällige Klostergut zu einer modernen Begegnungsstätte für schwerkranke Kinder sowie für Mädchen und Buben mit Behinderung ausgebaut werden konnte“, betont Marjon Bos, Leiterin des Irmengard-Hofs. Sie und ihr engagiertes Team freuen sich auf viele Besucher.

Drei Fragen an: Marjon Bos, seit zehn Jahren Leiterin des Irmengard-Hofs der Björn Schulz Stiftung in Gstadt

  1. Wie viele Kinder und wie viele Angehörige besuchen inzwischen jährlich den Irmengard-Hof und wie viele Zimmer stehen den Gästen zur Verfügung?

 Im Jahr 2018 genossen 630 Kinder und rund 200 Familien mit schweren Schicksalsschlägen eine Auszeit am Irmengard-Hof. Jedes Jahr kommen mehr Familien zu uns. Wir haben viele Stammgäste, was beweist, dass unser Angebot für die betroffenen Familien eine große Unterstützung bedeutet.

Für die Gäste stehen insgesamt 24 Doppel- und Familienzimmer mit 80 Betten zur Verfügung. Für Familien mit schwerstkranken Kindern gibt es kaum Möglichkeiten in Deutschland, Urlaub zu machen. Bei uns sorgen Pflegebetten, eine Hubbadewanne, Pflegelifter, Medizinkühlschränke und viele Dinge mehr für einen erholsamen Aufenthalt der Familien. Alle Zimmer sind bis unters Dach mit dem Rollstuhl zu erreichen.

  1. Das Angebot des Hofs wurde seit der Eröffnung immer weiter ausgebaut mit Spielmöglichkeiten, Streichelzoo und vielem mehr. Was sind die beliebtesten Angebote?

Betonen möchte ich, dass all diese Angebote nur durch die Großzügigkeit unserer Spender realisiert werden konnten. Vor allem die Kinder lieben die Tiere und den Streichelzoo am Irmengard-Hof. Wir bieten Stallzeiten an. Dabei dürfen die Kinder mit ins großzügige Gehege und dürfen die Esel und Ponys füttern, streicheln sowie striegeln. Das Gehege ist rollstuhlgerecht ausgebaut, so dass auch Kinder im Rollstuhl die Tiere ganz nah genießen können. Ganz besonders beliebt sind unsere Eselspaziergänge am Chiemsee – an denen oft die ganze Familie mit Kindern im Rollstuhl und gesunden Geschwisterkindern teilnimmt. Hierbei können sich die Eltern kennenlernen und austauschen. Heuer konnten wir durch eine Spende behindertengerechte Spielgeräte aufstellen. So können jetzt beispielsweise auch bewegungsunfähige Kinder in der Nestschaukel in den Himmel schauen und sich frei fühlen. Oft jauchzen die kleinen Gäste dabei vor Freude.

  1. Welche Rolle spielt der Chiemsee in Ihrem Programm und Konzept, der ja nur einen Steinwurf entfernt ist?

 Die wunderschöne Landschaft, in die der Irmengard-Hof eingebettet ist und die Nähe zum Chiemsee und zu den Bergen, tragen wesentlich zur Erholung der Gäste bei. Wir haben sogar einen eigenen, rollstuhlgerechten Seezugang. Manch schwerstkranke Kinder können hier zum ersten Mal in ihrem Leben baden gehen. Unsere pädagogischen Fachkräfte am Hof bieten zudem unter anderem Geschwistercamps, Mütterfreizeiten und Ausflüge in die schöne Umgebung an. Dabei liegt der Fokus stets auf dem Erfahrungsaustausch. Wir sind nicht nur ein Nachsorge- und Erholungshaus, sondern auch ein Begegnungshaus. Bei uns werden gemeinschaftliche Aktivitäten großgeschrieben. So wird beispielsweise zusammen gekocht und gegessen, gespielt und abends am Lagerfeuer Stockbrot gebacken. Am Irmengard-Hof erfahren die betroffenen Familien, dass Sie mit ihrem Schicksal nicht allein sind. Denn geteiltes Leid ist oft halbes Leid.

Bericht und Einladung: Irmengard-Hof – www.bjoern-schulz-stiftung.de

 

 

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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