Gastronomie

Bayerischer Ausbildungsbotschafter-Tag der Gastronomie

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Fokus des neunten Ausbildungsbotschafter-Tages des bayerischen Gastgewerbes, der traditionell in Kooperation mit dem Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) durchgeführt wird, standen vor allem die Themen Auszubildendenbindung und -gewinnung.

Nach dem Grußwort von Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern, und Susanne Droux, Geschäftsführerin Berufsbildung DEHOGA Bayern, betonte Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern, in ihrer Rede die Bedeutung der Ausbildungsbotschafter für die Mitarbeiterbindung und -findung im Gastgewerbe:

„Die ständig wachsende Leitökonomie Tourismus bedingt in Bayern einen hohen Fachkräftebedarf im Gastgewerbe. Denn es sind die Mitarbeiter, die Speisen und Getränke herstellen, zubereiten und diese mit einem Lächeln und herzlichen Worten dem Gast servieren. Obwohl die Branche bereits jetzt rund 10.000 Auszubildende und stolze 447.000 Erwerbstätigen, übrigens 44 Prozent mehr als noch vor 10 Jahren, beschäftigt, reicht das nicht aus. Daher werden wir die Branche noch intensiver professionalisieren, unseren Auszubildenden langjährige Perspektiven inklusive Auslandsaufenthalt, Weiterbildung und garantierter Rückkehr bieten und neue Wege der Mitarbeiterakquisition gehen. Bei diesem Prozess unterstützten wir unsere Branche mit dem innovativen FachkräfteNavigator, der im Rahmen der DEHOGA-Bayern Kampagne Zukunft für das bayerische Gastgewerbe gefördert durch die Bayerische Staatsregierung – erstellt wurde.

Zugleich nutzte Inselkammer die Gelegenheit, um auch auf noch zu lösende Probleme hinzuweisen: „Wirte wollen für ihre Gäste da sein, statt Formulare ausfüllen. Die immer größer werdende Verordnungslawine zieht immer mehr Betrieben den Boden unter den Füßen weg, zugleich bedarf es dringend der Anpassung jahrzehntealter Gesetze, die nicht mehr der Alltagsrealität entsprechen. Allen voran ist das Arbeitszeitgesetz zu nennen, hier bedarf es der Umstellung von einer täglichen auf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit. Es geht nicht darum, dass Mitarbeiter mehr arbeiten sollen, sondern – oft genug auch auf deren eigenen Wunsch hin – flexibler einsetzbar sind.“, erläuterte die DEHOGA Bayern-Präsidentin.

„Mehr als 4.000 Berufsanfänger haben 2018 in Bayern eine Ausbildung im Hotel- und Gaststättenbereich begonnen. Für ein positives Bild des bayerischen Gastgewerbes sind die Ausbildungsbotschafter ganz entscheidend, weil sie mit ihrer Erfahrung und Leidenschaft direkt in den bayerischen Klassenzimmern, auf Berufsmessen und in persönlichen Beratungen um Nachwuchs werben. Eine ebenso große Schlüsselrolle im Ringen um zukünftige Fachkräfte spielt das in der Branche entwickelte Konzept der wertschätzenden Ausbildung, das bereits von vielen vorbildlichen Unternehmen mit Kompetenz, Qualität und Herzblut umgesetzt wird“, sagte Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK), in seinem Statement.

Als feierlichen Höhepunkt des Tages hat Bayerns Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Kerstin Schreyer gemeinsam mit Inselkammer die Ernennungsurkunden an die rund 40 neu ernannten Ausbildungsbotschafter der bayerischen Hotellerie und Gastronomie verliehen. Die insgesamt 130 bayerischen Ausbildungsbotschafter sind Hoteliers und Gastronomen, deren eigene Unternehmen als Leuchtturmbetriebe der Branche gelten, in denen sie hervorragend ausbilden und in IHK Prüfungsausschüssen tätig sind. Sie werden durch eine Urkunde ernannt und informieren bei Messen und Schulveranstaltungen über die Ausbildung und Karrieremöglichkeiten in Hotellerie und Gastronomie.

Schreyer gratulierte den neu ernannten Ausbildungsbotschaftern und betonte: „Ausbildungsbotschafter stehen dem Nachwuchs im Hotel- und Gastgewerbe als Paten zur Seite. Sie sind nicht nur Vorbild, sondern helfen über so manche Hürde in der Ausbildung hinweg. Denn wir können es gar nicht oft genug betonen: Die duale Ausbildung ist unser Aushängeschild. Sie bildet den Grundstock für das ganze Berufsleben und ist der Einstieg in vielfältige Karrieren. Das wird gerade im Hinblick auf die Fachkräftesicherung immer wichtiger. Die Ausbildungsbotschafter leisten auch hier einen wertvollen Beitrag. Dafür meinen herzlichen Dank.“

Weitere Ehrungen erhielten das bayerische Jugendmeisterschaftsteam, das im Jahr 2018 mit der Goldmedaille Sieger der Deutschen Jugendmeisterschaften 2018 wurde sowie die Partnerschulen Bamberg und Rosenheim für das Projekt „Akademie junger Gastronomen“.

Im Nachgang zu den Ehrungen tauschten sich, unter Moderation von Frank-Ulrich John, DEHOGA Bayern-Pressesprecher und Geschäftsführer der Kommunikation, Katharina Klinger, Deutsche Jugendmeisterin Hotelfachleute 2018, Dennis Imhof, Zarges von Freyberg Hotelconsultant und Erich Albrecht, F&B Manager vom Nürnberger Hilton-Hotel, im Kreuzverhör ihre Visionen zum Thema „Arbeit + Freizeit + Faszination Gastgewerbe?“ aus.

Eva Schattenmann von der Lebenshilfe Werkstatt München und Boris Ventimiglia von den Augustinum-Werkstätten beleuchteten in ihrem Vortrag „Mitarbeiter, die anpacken können – Menschen mit Behinderung“, wie Menschen mit optimal in den Alltag eines gastgewerblichen Betriebes integriert werden und bestens unterstützen können.

Als letzte Rednerin des Tages lieferte Lernberaterin Victoria Stübner den Anwesenden mit ihrem Referat „Ganz einfach lernen – Lernblockaden bei Azubis abbauen“, Tipps und Tricks um die Auszubildenden auch im Theoriebereich unterstützen zu können.

Zum Abschluss des Ausbildungsbotschafter-Tages wurde den Ausbildungsbotschaftern unter Leitung von Hans Schneider, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses in Bayern und beim Bundesverband, die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Ausblick auf den weiteren Jahresverlauf gegeben.

Bericht und Foto: Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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